Auch in Szenestadtteilen wie Eimsbüttel sind zahlreiche Wohnungen unvermietet. Mieterverein vermutet in vielen Fällen spekulative Gründe.
Hamburg. In Eimsbüttel und Altona stehen zahlreiche Wohnungen leer. In hübschen Altbauhäusern, beispielsweise in der Lutterothstraße, Rellinger Straße oder Sillemstraße, teilweise in frei stehenden Stadtvillen inklusive Garten an der Osdorfer Landstraße, und das in vielen Fällen schon seit Jahren. Das meldet der Hamburger Mieterverein, bei 60 Wohnungen hat der Verein gerade Leerstandsanzeige in den beiden Bezirksämtern erstattet.
"Alle sprechen von Wohnungsnot", sagt Marc Meyer von Mieter helfen Mietern. "Doch die Stadt tut nichts, um diese Wohnungen schnell wieder nutzbar zu machen." In vielen Fällen vermutet der Mieterverein spekulative Gründe. Die Wohnungen ließen sich deutlich teurer verkaufen, wenn sie unvermietet sind, so Meyer. Oft seien auch Luxussanierungen geplant, gerade in Eimsbüttel. Insgesamt geht der Mieterverein von 500 bis 1000 leer stehenden Wohnungen aus, 200 bis 300 könnten demnach kurzfristig vermietet werden.
Der Mieterverein fordert deshalb eine Verbesserung des Wohnraumschutzgesetzes, nach dem Wohnungen bis zu sechs Monate ohne Genehmigung leer stehen dürfen. Nach weiteren vier bis sechs Monaten kann das Bezirksamt ein Zwangsgeld von rund 2500 Euro verhängen. Der Mieterverein will bereits nach drei Monaten ein Bußgeld, nach weiteren drei Monaten ein Belegungsrecht durch die Stadt. Aus Sicht der Stadtentwicklungsbehörde hat Hamburg kein Problem mit Leerstand. Bei spekulativen Gründen werde man natürlich aktiv, so Sprecherin Helma Krstanoski.