Der Verein „Mieter helfen Mietern“ geht von Zweckentfremdung im größeren Stil aus und fordert nun Mitglieder auf, Leerstand zu melden.

Hamburg. Der Hamburger Mieterverein „Mieter helfen Mietern“ (MhM) beobachtet einen gefährlichen Trend in Hamburg: „Uns informieren zunehmend Mieter über unerklärliche Leerstände von Wohnungen – sehr skurril ist dabei, dass es sich häufig um Wohnungen im Schanzenviertel handelt“, sagt Marc Meyer vom MhM. „Dabei sprechen viele Politiker, Vermieter und Mieter in Hamburg von akuter Wohnungsnot. Und gerade im Schanzenviertel muss für Wohnungen, die aufgrund ihres Zustandes schwer vermittelbar erscheinen, bis zu elf Euro netto pro Quadratmeter bezahlt werden.“

Momentan wisse der Mieterverein von elf Wohnungen in vier Häusern, die alle denselben Eigentümer haben und seit mehreren Jahren leer stehen. Meyer: „Rechtlich gesehen werden diese Wohnungen zweckentfremdet. Und wirtschaftlich gesehen ergibt es keinen Sinn, dass der Vermieter die Wohnungen leer stehen lässt.“ Deshalb startet der Mieterverein jetzt eine „Anti-Leerstand-Kampagne“ und fordert die Mitglieder auf, Wohnungen, die über einen längeren Zeitraum leer stehen, zu melden.