Hamburg. Eröffnungstermin platzt erneut. Senat betont wichtige Funktion des Einkaufszentrums. Linke formuliert Ansicht deutlicher.
Die Eröffnung des Westfield Hamburg-Überseequartiers wird endgültig zur Farce – und für den Bauherrn zu einer großen Blamage. „Die feierliche Eröffnung ist am 17. Oktober – und das ist auf jeden Fall das finale Datum“, hatte Jakub Skwarlo, Zentraleuropachef Unibail-Rodamco-Westfield (URW), im Juni bei einem Gespräch mit dem Abendblatt verkündet. Nun kann nach Abendblatt-Informationen auch dieser dritte Eröffnungstermin nicht eingehalten werden.
Zur Erinnerung: Eigentlich sollte das XXL-Einkaufszentrum mit 170 Geschäften, Gastronomie und Entertainment-Angeboten, Hotels, Wohnungen und Kreuzfahrtterminal schon im April eröffnet werden. Die groß angekündigte Feier mit der bekannten Sängerin Rita Ora wurde zwei Wochen vorher jedoch plötzlich abgesagt: URW zufolge wegen eines Wasserschadens in einem Technikraum. Der zweite Termin im August war „mit Blick auf die Ferien und den saisonalen Einzelhandelskalender“ abgesagt und auf „Ende des Sommers“ verschoben worden.
Westfield Hamburg: Senat hat „großes Interesse an zügiger Fertigstellung des Überseequartiers“
Angesprochen auf den wohl dritten verpatzten Eröffnungstermin, gibt sich der Senat zurückhaltend. Man äußere sich zu hypothetischen Fragen grundsätzlich nicht, so Sprecher André Stark, betont aber: „Der Senat hat ein großes Interesse an einer zügigen Eröffnung des Überseequartiers, da es mit seiner Mischung aus Wohnen, Einkaufen, Freizeitgestalten und Arbeiten eine besondere Funktion für die HafenCity und die Innenstadt einnehmen wird.“
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Deutlicher formuliert es Heike Sudmann von den Linken, die auf den von URW genannten Grund für die erste geplatzte Eröffnung anspielt – und auch auf einen im „Spiegel“ erwähnten Wassereinbruch nach einem Starkregen Anfang Juli in den Technikräumen der beiden Hochhäuser. „Glaubt man den Problemen mit eindringendem Wasser, kann nicht mehr vom Überseequartier, sondern nur noch vom Unterm-See-Quartier die Rede sein“, sagt sie süffisant.
Westfield-Überseequartier: Linke Hamburg erwartet „penible Prüfung“ der Sicherheitsvorkehrungen
Angesichts der Unfälle auf der Baustelle, bei denen unter anderem im vergangenen Herbst fünf albanische Bauarbeiter ums Leben kamen und daraufhin eklatante Sicherheitsmängel bekannt wurden, (der „Spiegel“ schreibt weiter von fehlenden Brandschutz- und Evakuierungskonzepten) fügt sie ernst hinzu: „Weder der Arbeitsschutz auf der Baustelle noch die spätere Sicherheit für die zig Zehntausend Besucher und Besucherinnen am Tag scheinen für den Investor wichtige Themen zu sein. Ein abschreckendes Beispiel, wohin die ewige Gewinnmaximierung mit einer Ausbeutung von Subsubunternehmen führt.“ Von den zuständigen Behörden erwarte sie „eine penible Prüfung aller notwendigen Sicherheitsvorkehrungen“.
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Unibail-Rodamco-Westfield gibt weiterhin keine offizielle Stellungnahme dazu ab, ob der Eröffnungstermin eingehalten wird oder nicht. Man werde sich melden, sobald URW Neuigkeiten veröffentlichen möchte, sagt ein Sprecher des Unternehmens lapidar.