Hamburg. Der URW-Zentraleuropachef spricht über die Verzögerungen, das angekratzte Image des XXL-Einkaufsviertels – und die Eröffnungsfeier.
Das sind gute Nachrichten aus der HafenCity: Endlich steht der Termin für den offiziellen Startschuss für das neue XXL-Einkaufsviertel Westfield Hamburg-Überseequartier fest. „Die feierliche Eröffnung ist am 17. Oktober – und das ist auf jeden Fall das finale Datum“, kündigt Jakub Skwarlo, Zentraleuropachef vom Bauherrn Unibail-Rodamco-Westfield (URW), im exklusiven Abendblatt-Gespräch an.
Seit Monaten sorgt das XXL-Einkaufsquartier, in das 170 Geschäfte, Gastronomie und Entertainmentangebote einziehen, für Schlagzeilen: Wegen eines Wasserschadens wurde die für den 25. April geplante Eröffnung zwei Wochen vorher abgesagt.
Westfield Hamburg: XXL-Einkaufsviertel feiert am 17. Oktober Eröffnung
Danach hatte URW Ende August als Eröffnungstermin angekündigt – doch auch dieser Termin platzte. Doch nun blickt Skwarlo, der nach dem Abgang des bisherigen URW-Deutschlandchefs Andreas Hohlmann auch direkt diesen Markt leitet, positiv in die Zukunft.
„Natürlich war es ärgerlich, dass wir die Eröffnung verschieben mussten“, sagt er. „Aber jetzt konzentrieren wir uns nur noch auf den 17. Oktober und das Grand Opening. Mit Westfield Hamburg-Überseequartier haben wir ein neues Stück Stadt geschaffen und einen pulsierenden Ort für Hamburger und Besucher.“
Bei der ursprünglich geplanten Eröffnung am 25. April sollte Weltstar Rita Ora am Abend ein Konzert für mehr als 4000 geladene Gäste geben. Wird die Sängerin am 17. Oktober ihren Auftritt nachholen? Skwarlo: „Wir arbeiten aktuell an dem Programm für eine große Feier. Und ja, dort wird auch ein Star auftreten. Weitere Details werden wir zu einem späteren Zeitpunkt mitteilen.“
Westfield Hamburg: Wasserschaden im XXL-Einkaufsquartier behoben
Am Mittag des 17. Oktober wird es dem Vernehmen nach eine offizielle Zeremonie geben. Voraussichtlich ab nachmittags können dann die Hamburger das XXL-Einkaufsviertel erkunden.
Zurück zu dem Vorfall, der nun für insgesamt ein halbes Jahr Verzögerung gesorgt hat. Damals hieß es in einer Mitteilung: „In einem Teil des Untergeschosses ist es zu einem lokalen Eintritt von Grundwasser im Bereich einer zentralen technischen Anlage gekommen, die dadurch kurzfristig nicht in Betrieb genommen werden kann.“ Im Abendblatt-Gespräch sagt Skwarlo jetzt: „Wir haben den Wasserschaden inzwischen behoben und arbeiten gemeinsam mit unseren Planern und Ingenieuren daran, dass es in Zukunft nicht mehr zu solch einem Vorfall kommt.“
Die Verzögerung dürfte Mehrkosten im mittleren zweistelligen Millionenbereich verursachen. Aber wer kommt jetzt dafür auf? Die Firma, die für den Rohbau verantwortlich ist? Details dazu wollte Skwarlo nicht nennen. „Wir stehen mit allen am Bau beteiligten Firmen und den Versicherungen im engen Austausch.“
XXL-Einkaufsviertel in Hamburg rechnet mit 16,2 Millionen Besucher pro Jahr
Und wie sieht es mit Schadensersatz für die Mieter aus? „Auch mit den Mietern stehen wir in einem engen Austausch“, sagt Skwarlo und fügt hinzu: „Wir freuen uns jetzt gemeinsam auf den Meilenstein, den die Eröffnung von Westfield Hamburg-Überseequartier für alle Beteiligten darstellt.“ Bekannt ist, dass die Mieter bis zur offiziellen Eröffnung keine Miete für ihre Flächen bezahlen müssen.
Aktuell liegt der Vermietungsstand für Läden, Gastronomie und Entertainmentflächen bei rund 93 Prozent. Skwarlo: „Es besteht eine große Nachfrage nach den noch verbliebenen Flächen. Dazu werden aktuell Gespräche mit den Interessenten geführt. Seit April sind bereits acht weitere Marken an Bord gekommen.“
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Am Ende wird URW die Entwicklung vom Westfield Hamburg-Überseequartier rund 1,6 Milliarden Euro gekostet haben – mehr als 500 Millionen Euro als veranschlagt. Deshalb dürfte die Zentrale des börsennotierten französischen Immobilienkonzernes in Paris ein besonderes Augenmerk auf den Erfolg des XXL-Einkaufsviertels haben. URW rechnet mit 16,2 Millionen Besuchern pro Jahr.
Westfield Hamburg: Im neuen Quartier sind auch 579 Wohnungen entstanden
„Das Einzigartige an diesem Stadtentwicklungsprojekt ist, dass wir eben kein reines Shoppingcenter geschaffen haben“, sagt Skwarlo. „Es ist die Mischung aus Einkaufen, Gastronomie und umfangreichen Entertainmentangeboten. Außerdem ist es ein Ort zum Arbeiten und Wohnen.“
Das Westfield Hamburg-Überseequartier wird künftig auch der Lebensmittelpunkt von Tausenden Menschen sein: Dort sind 579 Wohnungen entstanden. Außerdem gibt es Büroflächen für 4000 Arbeitsplätze. Einer der Mieter ist der Mineralölkonzern Shell mit seiner neuen Deutschlandzentrale. Die Touristen können auch direkt in dem XXL-Einkaufsquartier absteigen, denn dort eröffnen auch drei Hotels der Marken Pullman, Novotel sowie Ibis Styles der französischen Kette Accor mit insgesamt 810 Zimmern.