Hamburg. Der Überblick: Neue Corona-Zahlen für Schleswig-Holstein. Knapp 3000 Corona-Fälle bei Schülern in Niedersachsen.

Ungeimpfte erleben in Hamburg einen zweiten Winter-Lockdown: Ab Sonnabend soll im Einzelhandel die 2G-Regel gelten. Wer nicht immunisiert ist, kann sich dann nur noch in Supermärkten und Drogerien versorgen – andere Geschäfte sind tabu. Ähnlich händelt es Nachbar Schleswig-Holstein. Doch reicht das aus, um genügend weitere Menschen von einer Corona-Impfung zu überzeugen?

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Während die Intensivstationen in Ost- und Süddeutschland schon überlastet sind, spitzt sich die Lage auch im Norden zu: Die Sozialbehörde hat die Krankenhäuser in der Hansestadt angewiesen, planbare Operationen abzusagen. Der Ruf nach einer Impfpflicht kommt nun gewissermaßen von oberer Stelle: Hamburgs ehemaliger Bürgermeister und der wohl künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte nach der Bund-Länder-Konferenz am Dienstag, er werde dafür stimmen. Sein Hamburger Nachfolger Peter Tschentscher äußert sich da verhaltener.

Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 1. Dezember:

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Coronavirus: Hamburgs Impfstellen

857 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein sind am Mittwoch 857 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Genau eine Woche zuvor war mit 954 Neuinfektionen die höchste Zahl seit Pandemiebeginn gemeldet worden. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiter hervorgeht, sanken die Inzidenzen seit Dienstag leicht: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 152,2. Am Vortag lag der Wert bei 152,7, genau eine Woche zuvor bei 152,5.

Die Hospitalisierungsinzidenz sank von 4,05 auf 3,71. 95 Corona-Patienten lagen am Mittwoch im Krankenhaus – zwölf weniger als am Vortag. Die Zahl der registrierten Corona-Todesfälle nahm um drei auf 1803 seit Beginn der Pandemie zu. Auf den Intensivstationen lagen am Mittwoch 55 Patienten, 28 davon mussten beatmet werden.

Im Vergleich der Bundesländer hat Schleswig-Holstein laut Robert Koch-Institut noch immer die geringste Sieben-Tage-Inzidenz. Es ist das einzige Land mit einem Wert unter 200. Im Kreis Herzogtum Lauenburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz mit 244,5 erneut am höchsten. Dahinter folgen weiterhin Lübeck mit 213,6 und der Kreis Pinneberg 191,7. Im Kreis Dithmarschen ist der Wert mit 90,1 weiterhin am niedrigsten. Es ist der einzige Kreis mit einer Inzidenz unter 100.

Niedersachsen: 25 Millionen Euro für Schausteller und Veranstalter

Die wegen der verschärften Corona-Lage in Not geratenen Veranstalter und Schausteller sollen in Niedersachsen 25 Millionen Euro Hilfsgelder erhalten. Pro Unternehmen seien maximal 50.000 Euro möglich, teilte das Wirtschaftsministerium am Mittwoch in Hannover mit. „Weihnachtsmärkte und Veranstaltungen können aufgrund der Corona-Lage kaum noch wirtschaftlich stattfinden und werden zum Teil bereits abgesagt. Wie schon im vergangenen Jahr muss mit deutlichen Umsatzeinbußen gerechnet werden“, sagte Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) laut Mitteilung.

In Lüneburg durften Besucher nach einem Security-Check auf den Weihnachtsmarkt. Trotzdem schließt der Markt am Rathaus jetzt.
In Lüneburg durften Besucher nach einem Security-Check auf den Weihnachtsmarkt. Trotzdem schließt der Markt am Rathaus jetzt. © dpa | Philipp Schulze

Mehrere Weihnachtsmärkte in Niedersachsen haben ihren Betrieb frühzeitig eingestellt, etwa in Lüneburg. Die Anträge sollen voraussichtlich Anfang 2022 bei der NBank beantragt werden können. Diese Liquiditätshilfe soll die Überbrückungshilfen III und III Plus des Bundes aufstocken und komme daher nur Unternehmen zu Gute, die diese Bundeshilfen auch erhalten haben. Nach Forderung von Althusmann soll die Überbrückungshilfe III Plus auch für Unternehmen zugänglich gemacht werden, die ihr Geschäft aufgrund zurückgehender Kundenzahlen vor dem Hintergrund verschärfter Corona-Maßnahmen schließen müssen.

Knapp 3000 Corona-Fälle bei Schülern in Niedersachsen

Die Zahl der mit Corona infizierten Schülerinnen und Schülern in Niedersachsen und Bremen ist weiter gestiegen. Wie die Kultusministerkonferenz (KMK) am Mittwoch bekannt gab, waren in der vergangenen Woche in Niedersachsen den Schulen 2928 infizierte Schüler den Schulen bekannt. Eine Woche zuvor lag die Zahl noch bei 2013 Schülerinnen und Schülern. Im Land Bremen waren es vergangene Woche 305 Schüler, eine Woche zuvor 208.

In Bremen nahm auch die Zahl der sich in Quarantäne befindlichen Schülerinnen und Schüler zu: Sie lag in der vergangenen Woche bei 147 Menschen, in der Woche zuvor bei 123. Aus Niedersachsen gab es dazu keine Angaben.

Niedersachsen: Städtetag fordert Kostenausgleich für Krankenhäuser

Krankenhäuser sollten nach Ansicht des Niedersächsischen Städtetages einen Kostenausgleich für die Freihaltung von Betten für Covid-19-Patienten bekommen. Die neue Corona-Verordnung des Landes schaffe zwar Kapazitäten für Covid-Patienten und -Patientinnen, sichere aber die Kliniken nicht finanziell ab, bemängelte der Präsident des Niedersächsischen Städtetages, der frühere Lüneburger Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD). „Dieses Vorgehen gefährdet die ohnehin fragile Krankenhauslandschaft in Niedersachsen“, teilte er am Mittwoch mit. Der Verband fordere daher die Zusage des Landes für einen angemessenen Kostenausgleich. Wenn der Bund nicht einspringen solle, müsse dieser vom Land kommen.

In der neuen niedersächsischen Corona-Verordnung wird vorgeschrieben, dass Krankenhäuser Reserven für weitere Patienten vorhalten müssen, die an Covid-19 erkrankt sind. In der Verordnung fehle aber eine Regelung zum finanziellen Ausgleich, hieß es. Es gebe weder eine landes- noch bundesrechtliche Regelung, kritisiert der Städtetag. Aktuell gingen die Krankenhäuser damit leer aus und würden mit jedem frei gehaltenen Bett Verluste schreiben.

Bürgerschaft: Opposition kritisiert Impfkampagne

Die Opposition in der Hamburgischen Bürgerschaft hat die Corona-Impfkampagne des rot-grünen Senats kritisiert. Stundenlange Wartezeiten in langen Schlangen bei Wind und Wetter vor den Impfzentren und zu wenig Impfstoff seien nicht hinnehmbar, sagten Vertreter von CDU, Linken, AfD und FDP am Mittwoch in der Debatte über die jüngsten Corona-Eindämmungsverordnungen des Senats.

Innensenator Andy Grote (SPD) verwies auf die ungenügende Impfstoffversorgung durch den Bund. „Von den wenigen bestallbaren Mengen ist eben auch nur weniger als die Hälfte geliefert worden.“ Zudem seien in der vergangene Woche über 80.000 Impfungen durchgeführt worden, mehr als jemals in dem geschlossenen zentralen Impfzentrum. „Natürlich tun wir jetzt alles, um noch schneller zu werden und noch mehr zu impfen“, sagte er. Der Aufbau der Kapazität gehe kontinuierlich weiter.

CDU-Fraktionschef Dennis Thering (Archivbild).
CDU-Fraktionschef Dennis Thering (Archivbild). © picture alliance/dpa

Der Senat müsse dafür sorgen, „dass die Impfkampagne in der Stadt wieder an Fahrt aufnimmt“, forderte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Es sei auch ein Fehler, zu lange auf die Entscheidungen der Ständigen Impfkommission zu warten. Bei den sogenannten Boosterimpfungen hätten andere Bundesländer es besser gemacht.

Schleswig-Holstein: Unternehmensverband gegen 2G in Einzelhandel

Der Unternehmensverband Unterelbe-Westküste (UVWG) spricht sich gegen die geplante 2G-Regel im Einzelhandel aus. Dafür bestehe keine Notwendigkeit, teilte Geschäftsführer Ken Blöcker am Mittwoch mit. „Wir haben kein Verständnis für die Planungen, kurzfristig 2G im Einzelhandel in Schleswig-Holstein einzuführen. Schleswig-Holstein ist nicht Bayern und nicht Sachsen“, stellte er mit Blick auf dort viel höhere Corona-Infektionszahlen fest.

Im nördlichen Bundesland sollen wahrscheinlich von Samstag an nur noch Geimpfte und Genesene Einzelhandelsgeschäfte betreten dürfen. Ungeimpfte dürfen dann nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs einkaufen.

Aus Blöckers Sicht stellt sich die Frage, wie die 2G-Regelung im Einzelhandel umgesetzt werden soll. „Wer kontrolliert die Ausweise? Wer sichert sie Personenüberprüfung?“ Der bereits vielfach in der Pandemie besonders getroffene Einzelhandel werde auf bestellten Waren des wichtigen Weihnachtsgeschäftes sitzen bleiben, befürchtet der Geschäftsführer.

UKE-Virologin Addo rät zu Corona-Impfung bei Kindern

Die Hamburger Virologin Marylyn Addo hat zu einer Corona-Impfung bei Kindern geraten. Inzwischen gebe es relativ viele Sicherheitsdaten zu Impfungen in verschiedenen Altersgruppen, auch bei Kindern, sagte die Leiterin der Infektiologie am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf (UKE) am Mittwoch.

Und „die Wirksamkeit bei den Kindern war sehr hoch, die Verträglichkeit war sehr hoch, besser sogar als bei den Erwachsenen“. Natürlich müssten vor einer Impfung von Kindern die Eltern individuell beraten werden, betonte Addo. Die Risiko-Nutzen-Bewertung sei jedoch in den meisten Fällen sehr eindeutig. „Meine Kinder sind beide geimpft.“

Virologin Marylyn Addo (l.) ruft dazu auf, sich impfen zu lassen. Auch eine Impfung von Kindern empfiehlt die Leiterin der Infektiologie am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf.
Virologin Marylyn Addo (l.) ruft dazu auf, sich impfen zu lassen. © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen ihren Corona-Impfstoff für Kinder von fünf bis elf Jahren nun schon am 13. Dezember und damit eine Woche früher als geplant in der EU ausliefern. Der niedriger dosierte und deshalb neu abgefüllte Impfstoff soll an diesem Tag in den Staaten zum Start von Impfkampagnen zur Verfügung stehen. Insgesamt geht es um bis zu 13 Millionen Dosen des Kinderimpfstoffs für die EU im Dezember. Deutschland soll in einer ersten Lieferung 2,4 Millionen Dosen bekommen.

Mit dem Kinderarzt den Impfpass überprüfen

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard sieht die Hansestadt gut auf das Impfen von Kindern vorbereitet. „Wir haben bereits eine Abfrage über die Kassenärztliche Vereinigung gestartet, welche Kinderärztinnen und -ärzte sich an der Impfkampagne beteiligen möchten“, sagte die SPD-Politikerin. Die Daten auch zu Bestellmengen würden nun an den Bund weitergeleitet. Es werde aber auch städtische Impfangebote geben, sagte Leonhard. „Wichtig ist: Gerade wenn Sie kleinere Kinder in dieser Altersgruppe haben (...), macht es großen Sinn, mit dem Kinderarzt einmal in den Impfpass zu gucken und zu schauen, wie passt die Corona-Impfung zu den anderen.“

Leonhard bittet um Geduld – nächster Impfstoff wird knapp

Nach den teils stundenlangen Wartezeiten an den Corona-Impfstellen in Hamburg hat Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) die Bürgerinnen und Bürger um Geduld gebeten. „Wir haben in der vergangenen Woche 78.000 Impfungen durchgeführt. Wir sind jetzt weiter im Hochlauf“, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch. Wenn die Impfstoffe nicht weiter limitiert würden, gehe es auch voran. „Sie müssen aber wissen, es geht nur schrittweise“, sagte Leonhard. Sie erinnerte daran, dass die Auffrischungsimpfung nicht vor Ablauf von sechs Monaten nach der zweiten Impfung erfolgen soll.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) spricht über den aktuellen Stand der Corona-Impfungen in Hamburg. UKE-Virologin Marylyn Addo (l.) rief mit Nachdruck dazu auf, sich impfen zu lassen.
Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) spricht über den aktuellen Stand der Corona-Impfungen in Hamburg. UKE-Virologin Marylyn Addo (l.) rief mit Nachdruck dazu auf, sich impfen zu lassen. © Funke Foto Services | Thorsten Ahlf

„Wir sind im Moment weiterhin in der Situation, dass wir jede Woche genau einteilen müssen, was haben wir an Impfstoffen bekommen und was impfen wir“, sagte Leonhard. So sei vom Impfstoff Biontech/Pfizer in der vergangenen Woche weniger als die Hälfte der bestellten Menge geliefert worden. Und „auch bei Moderna ist jetzt avisiert worden, dass es zu Kontingentierungen kommt“, sagte Leonhard. Allerdings stehe bislang noch viel Moderna zur Verfügung.

Erstimpfungen haben Vorrang vor Booster-Impfungen

Vorrang vor den Booster-Impfungen hätten Erstimpfungen, betonte die Senatorin. „Wir müssen die Impflücken schließen.“ Erste Ansprechpartner für die Impfungen seien die niedergelassenen Ärzte. „Rechnen Sie aber nicht damit, dass Sie morgen in die Praxis bestellt werden.“ Sollte das nicht zum Ziel führen, gebe es Impftermine über die Telefonnummer 116 117, sagte Leonhard. Erst wenn auch das nicht funktioniere, stünden die städtischen Angebote zur Verfügung.

Die Virologin und Leiterin der Infektiologie am Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf (UKE), Marylyn Addo, geht davon aus, dass in den kommenden zwei Wochen erste Untersuchungsergebnisse über die neue Corona-Variante Omikron vorliegen. Derzeit könne man jedoch noch nicht viel darüber sagen, wie ansteckend die in Südafrika entdeckte Variante ist und wie schwer man an ihr erkranken kann. Angesichts der neuen Variante und voller Krankenhäuser appellierte die Medizinerin Addo dringend an alle, sich impfen zu lassen.

Hamburg: Hier bekommen Sie eine Corona-Impfung

Die Ankündigung eines weiteren Lockdowns für Ungeimpfte in Hamburg dürfte einen noch größeren Andrang auf impfende Ärztinnen und Ärzte auslösen. Hinzu kommen jene, die sich eine Booster-Impfung nach sechs Monaten abholen möchten. Erste Anlaufstelle sind weiterhin die Praxen vieler niedergelassener Ärzte. Wer dort nicht weiterkommt, kann es über die Telefonnummer 116 117 oder mit einer Online-Terminvereinbarung in den Krankenhäusern der Stadt versuchen.

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Um den Andrang zu streuen, hat Hamburg sieben weitere dezentrale Impfzentren in den Bezirken eröffnet oder vergrößert, die zu festen Wochentagen und Zeiten öffnen. Dort ist keine Terminabsprache notwendig, es muss aber mit einer Wartezeit gerechnet werden. Erstimpfungen, das stellte der Senat erneut voran, würden aber Auffrischungsimpfungen generell vorgezogen, weil sie eine stärkere Wirkung auf die pandemische Lage hätten. Eine Übersicht der dezentralen Impfzentren finden Sie hier.

Bischöfin Fehrs: Kinder bei Corona-Entscheidungen einbeziehen

Die stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischöfin Kirsten Fehrs, hat mit Blick auf die hohen Corona-Infektionszahlen dazu aufgerufen, Kinder und Jugendliche bewusst in Entscheidungen einzubeziehen. So könnten sie Belastungen durch die Pandemie, die nun offenbar auch auf junge Menschen wieder verstärkt zukämen, besser bewältigen, erklärte die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck der Nordkirche am Mittwoch nach einem Gespräch mit Fachleuten aus der Kinder- und Jugendarbeit.

„Wir können vielleicht manche Einschränkungen nicht vermeiden“, sagte Fehrs: „Aber wir können verhindern, dass Kinder und Jugendliche sich völlig ohnmächtig fühlen. Das hilft ihnen, zuversichtlich zu bleiben.“ Kinder und Jugendliche seien fast immer mit betroffen und sollten daher beteiligt werden. „Wenn sie aktiv mitentscheiden können, kommen sie besser durch diese lange und schwere Krise.“

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs plädiert dafür, Kinder in Corona-Entscheidungen mit einzubeziehen.
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs plädiert dafür, Kinder in Corona-Entscheidungen mit einzubeziehen. © dpa | Daniel Bockwoldt

Es gehe dabei nicht nur um politische Entscheidungen über Kontaktbeschränkungen oder mögliche Einschränkungen in Jugendeinrichtungen, betonte die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende: „In jeder Familie, in jedem Verein, in Einrichtungen und Kirchengemeinden wird in diesen Wochen darüber entschieden, was geht und was nicht geht, ob man sich trifft, wie man feiert und was vielleicht abgesagt werden soll.“

  • Wie riskant ist der Schülerausflug ins Weihnachtsmärchen?

Die Kinder- und Jugendpsychiaterin Ulrike Ravens-Sieberer erklärte laut EKD: „Selbstwirksamkeit ist ein ganz wichtiger Faktor zur Krisenbewältigung. Kinder und Jugendliche, die mitgestalten und mitentscheiden dürfen, haben eine höhere Lebensqualität, werden seltener depressiv und sind insgesamt psychisch gesünder.“ Ravens-Sieberer ist Forschungsdirektorin der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Leiterin der Forschungssektion „Child Public Health“ am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).

3G in Bus und Bahn: Kontrolle nur stichprobenhaft

Wie so eine Kontrolle in der Praxis aussehen kann, erlebten Abendblatt-Redakteur Jörg Riefenstahl und seine Frau auf der S-Bahn-Fahrt am Sonnabend um 16.46 in der S31 Richtung Harburg-Rathaus: Vier Kontrolleure eines Sicherheitsteams stiegen an der Station Veddel in die mit nur sehr wenigen Fahrgästen besetzte S-Bahn.

HVV: In Hamburg gilt nun auch in Bus und Bahn die 3G-Regel, um Corona-Ansteckungen zu verhindern. So will der Hamburger Verkehrs-Verbund die Nachweise kontrollieren.
HVV: In Hamburg gilt nun auch in Bus und Bahn die 3G-Regel, um Corona-Ansteckungen zu verhindern. © Bodo Marks / dpa

Die Kontrolleure verlangten die Fahrscheine – nur die Fahrscheine. 3G-Kontrolle? Fehlanzeige. Wer eine 3G-Kontrolle der Impfnachweise oder Corona-Tests im Zusammenhang mit der Fahrscheinkontrolle erwartet hatte, wurde enttäuscht. Darüber wurde kein Wort verloren. Obwohl sich nur wenige Fahrgäste vereinzelt auf den Sitzplätzen der S-Bahn befanden, und für die Kontrolleure genügend Zeit für die Abfrage bestanden hätte, wurde vom Sicherheitspersonal auf die 3G-Kontrolle verzichtet.

Dabei machten das Sicherheitspersonal keinen Unterschied: Auch zwei Personen, die – unabhängig voneinander – ohne gültiges Ticket im Zug erwischt wurden, brauchten ebenfalls keine Impfnachweise oder Tests vorzeigen – und durften nach Aufnahme ihrer Personalien weiterfahren.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Mehr Norddeutsche gestresst – auch wegen Corona

In Norddeutschland fühlen sich immer mehr Menschen gestresst. Das geht aus einer repäsentativen Umfrage hervor, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker-Krankenkasse durchgeführt hat. "Die Stressstudien der vergangenen Jahre zeigen, dass das Stresslevel im Norden kontinuierlich angestiegen ist. Im Vergleich zu 2016 ist es auf der Skala sogar um ganze 11 Prozentpunkte auf 65 Prozent nach oben geklettert", sagt Maren Puttfarcken, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Auch die Corona-Pandemie habe ihren Teil dazu beigetragen. Der Hauptgrund für den Anstieg liegt laut Studie aber woanders.

Niedersachsen: Lage auf Intensivstationen verschlechtert

Fast jeder zehnte Patient auf einer Intensivstation in Niedersachsen ist mittlerweile ein Erkrankter mit Covid-19. Der Indikator für die Intensivbettenbelegung erhöhte sich nach Angaben des Landes vom Mittwoch auf 9,9 Prozent. Am Dienstag hatte der Wert noch bei 9,7 gelegen. Nach jüngsten Daten beträgt der Berechnungswert für die Intensivbetten-Kapazität in Niedersachsen 2350.

Aus Bayern, Thüringen und Sachsen sollen insgesamt 54 Covid-19-Patienten von Intensivstationen in aktuell weniger stark betroffene Gebiete im Norden und Westen Deutschlands gebracht werden – auch nach Hamburg.
Aus Bayern, Thüringen und Sachsen sollen Covid-19-Patienten von Intensivstationen in aktuell weniger stark betroffene Gebiete Deutschlands gebracht werden – auch nach Niedersachsen. © picture alliance/dpa | Matthias Balk

Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – ein maßgeblicher Indikator zur Beschreibung der Corona-Lage im Land – sank von 7,6 am Dienstag auf 7,3 am Mittwoch. Auch die allgemeine Inzidenz der bestätigten zusätzlichen Ansteckungen mit dem Coronavirus sank leicht. Nach 215,7 am Dienstag wurde sie mit den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch mit 207,0 angegeben. Mit 27 neuen Covid-19-Todesfällen wurden nun insgesamt 6373 Corona-Tote in Niedersachsen registriert.

Covid-Patienten, die aus anderen Bundesländern nach Niedersachsen verlegt werden, zählen in die niedersächsische Statistik der Krankenhausbelegung. Mit Stand Dienstag hat Niedersachsen laut Innenminister Boris Pistorius (SPD) bislang 18 Covid-Patienten aus anderen Bundesländern aufgenommen. Weitere sollen folgen.

Vier weitere Hamburger an Covid-19 gestorben – die Zahlen

Am Mittwoch meldete die Sozialbehörde in Hamburg 740 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Das sind 102 Fälle mehr als am Vortag (638) und 100 mehr als am Mittwoch vor einer Woche (640). Damit liegt die Inzidenz nun bei 248,3 (Vortag 243,1). Vor sieben Tagen hatte der Wert noch bei 218,9 gelegen.

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 115.251 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 100.600 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.421.266 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.380.115 Personen sind vollständig geimpft (Stand 30.11.).

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In den Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 207 Corona-Patienten (-5) behandelt. 67 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen (+2). Die Behörde meldete außerdem, dass seit der letzten Meldung vom Vortag vier weitere Hamburger im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind. Bislang gibt es 1892 Corona-Todesfälle in der Stadt. Die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche, gab das RKI für Hamburg am Dienstag mit 1,19 an – nach 1,57 am Montag.

Mit zufällig ausgewählten Stichproben sowie bei bestimmten Anhaltspunkten werden in Hamburg Sequenzierungen vorgenommen, um eventuelle Virusvarianten nachzuweisen. Omikron wurde in der Hansestadt bislang noch nicht nachgewiesen.

2G-plus-Regel gilt in weiten Teilen Niedersachsens

Vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder von einer Covid-Infektion genesen, wird von Mittwoch an vielerorts für zahlreiche Aktivitäten in Niedersachsen nicht mehr ausreichen. Für viele Bereiche des öffentlichen Lebens ist zusätzlich ein negativer Test notwendig. Das gilt laut Landesregierung etwa für Innenbereiche in Restaurants, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen im Innenraum, Hotels oder körpernahe Dienstleistungen, also etwa Friseure oder Kosmetikstudios. Die Regel gilt auch für private Treffen, sofern mehr als 15 Menschen drinnen zusammenkommen.

Ähnlich wie bei 2G (also nur vollständig geimpft oder genesen), werden somit nicht geimpfte Menschen in vielen Bereichen keinen Zutritt bekommen. In wenigen Landkreisen im Bundesland ist 2G plus aufgrund der Corona-Infektionslage noch nicht erreicht. Dies muss allerdings nicht zwingend heißen, dass diese Regionen nicht auch schärfere Maßnahmen verhängen.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD).
Laut Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) könnte in Niedersachsen bald auch die Warnstufe 3 gelten. © picture alliance/dpa

Das negative Ergebnis bei einem Corona-Schnelltest darf maximal 24 Stunden alt sein, bei einem als zuverlässiger geltenden PCR-Test maximal 48 Stunden. PCR-Tests müssen jedoch vielfach selbst bezahlt werden. Einen Test zu Hause selbst machen und mitbringen, reicht nicht aus. Die Corona-Schnelltests sind kostenlos. Laut Gesundheitsministerium gibt es bundesweit keine Begrenzung auf die Anzahl der Tests. Menschen können sich bei Bedarf also jeden Tag testen lassen.

Nach der greifenden Corona-Warnstufe 2 könnte es nach Einschätzung von Gesundheitsministerin Daniela Behrens möglicherweise bald auch zur zusätzlich verschärften Warnstufe 3 kommen. Wann genau dies geschehen würde, sei derzeit angesichts der Infektionsdynamik aber schwer zu sagen. In der Warnstufe 3 sollen laut Behrens Veranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen im Außenbereich sowie 2500 Menschen im Innenbereich untersagt werden. Dann halte es die Landesregierung ebenfalls für geboten, Weihnachtsmärkte nicht mehr zuzulassen. „Diskotheken und Bars würden wir in der Warnstufe 3 schließen“, sagte Behrens. Kontaktbeschränkungen für nicht geimpfte Menschen sollen dann ebenfalls folgen.

Stornierungen und 2G: Hotels wegen Corona-Winter besorgt

Die Hotellerie in Hamburg blickt mit Sorge auf den anstehenden Corona-Winter. Das Geschäft ebbe massiv ab, sagte ein Sprecher des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Hamburg. Das liege zum einen an der 2G-Regel, die seit Beginn der Woche für Hotelaufenthalte in der Hansestadt gelte. Die Folge seien zahlreiche Stornierungen im Tagungs- und Geschäftsbereich gewesen. Aber auch Touristen bleiben den Angaben nach aus Angst vor einer Ansteckung allmählich weg.

Die Umsetzung der strengeren Regeln sei keine große Umstellung gewesen. Das bestätigt auch Ingo Peters, Direktor des Hamburger Fünf-Sterne-Hotels „Vier Jahreszeiten“. Die Regeln hätten in seinem Haus aber ebenfalls viele Stornierungen zur Folge gehabt – insbesondere bei Veranstaltungen, Weihnachtsfeiern und Geschäftsreisenden. 2G bedeutet, dass nur Geimpfte oder Genesene Zutritt haben.

Ingo C. Peters ist Direktor des Fairmont Hotels Vier Jahreszeiten an der Binnenalster.
Ingo C. Peters ist Direktor des Fairmont Hotels Vier Jahreszeiten an der Binnenalster. © Roland Magunia/Funke Foto Services

Schärfere Corona-Regeln sieht Peters aber kritisch. „Ich glaube, es wäre eine unkluge Entscheidung, einen Lockdown so herbeizuführen wie letztes Jahr.“ Damals sei ein zweiwöchiger Lockdown angekündigt worden – und dann habe man im Hotel erst im Juni wieder Gäste empfangen können. Er bemängelte vor allem fehlende Kriterien für Lockerungen: „Woran messe ich denn, wann ich wieder öffnen kann?“

Durch den Lockdown sei zudem nicht nur ein wirtschaftlicher, sondern auch sozialer Schaden entstanden. Er habe Mitarbeiter, die durch die Schließung depressiv geworden seien, sagte Peters. Der Hotelchef sprach sich vielmehr für die Absage von Massenveranstaltungen und die Schließung von Weihnachtsmärkten und Discos aus. Für vertretbar halte er auch eine Impfpflicht oder eine 2G-Plus-Regel, also dass Geimpfte und Genesene einen negativen Corona-Test nachweisen müssen.

Hamburg plant Kontaktbeschränkung für Ungeimpfte

Die Beratungen von Bund und Ländern sind am Dienstag noch ohne konkrete Ergebnisse zu Ende gegangen – eine weitere Beratungsrunde ist am Donnerstag geplant. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ordnete den Fortgang der Gespräche in einem Statement ein. Neben dem zentralen Corona-Krisenstab seien die weiteren Maßnahmen, die nun getroffen werden müssen, das Thema gewesen.

Die Pandemie habe "zu sehr schweren Lagen" im Süden und Osten des Landes geführt, schuld sei die niedrige Impfquote dort. Die große Zahl schwerer Fälle belaste nun das Gesundheitssystem in ganz Deutschland: "Das Grundproblem ist, dass ein Großteil der Intensivpatienten nicht geimpft ist."

Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) informiert die Hamburgerinnen und Hamburger über die Ergebnisse der Bund-Länder-Runde am Dienstag (Archivbild).
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) informiert die Hamburgerinnen und Hamburger über die Ergebnisse der Bund-Länder-Runde am Dienstag (Archivbild). © dpa | Christian Charisius

Tschentscher sprach auch noch einmal über die neuen, schärferen Regeln, die in Hamburg in Kraft treten sollen: "Dort, wo die Infektionsgefahr besonders hoch ist" – wie Clubs und Bars – werde nun 2G plus verpflichtend. Überall dort, wo 2G jetzt schon gelte und wo es möglich sei – zum Beispiel im Theater oder im Kino – solle eine Maskenpflicht im Innenraum wieder eingeführt werden.

Tschentscher: "Ungeimpfte sollen Kontakte beschränken"

Außerdem "möchten wir, dass Ungeimpfte ihre Kontakte beschränken". Die in Hamburg geplante Regelung, dass Ungeimpfte nur noch zwei weitere Personen aus einem weiteren Haushalt treffen können, sei von einer neuen Verordnung auf Bundesebene abhängig, gleiches gelte für die geplanten Beschränkungen bei Fußballspielen und anderen Großveranstaltungen. Nach Möglichkeit soll ein Großteil der neuen Regeln am Sonnabend in Kraft treten können.

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Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die Maßnahmen gegen die Pandemie zum großen Teil als verfassungskonform eingeordnet hat, nannte Tschentscher "wichtig". Man wisse nicht, wie sich die Pandemie weiter entwickele und sei auf rechtssichere Regelungen angewiesen. Er habe immer wieder den Vorwurf abwehren müssen, die Maßnahmen seien nicht verfassungsgemäß und sei "erleichtert", dass das Bundesverfassungsgericht nun sein Urteil gesprochen habe.

"Ein Test ist keine Alternative zur Impfung"

Eine allgemeine Impfpflicht werde "auf Bundesebene bewegt", sie helfe aber in der akuten Situation nicht weiter: "Für die unmittelbare Bekämpfung der Pandemie ist die Ausweitung des 2G-Modells zentral. Ein Test ist keine Alternative zur Impfung." Tschentscher bedauerte, dass nicht bereits im Sommer mehr Länder auf das erstmals in Hamburg eingeführte 2G-Modell gesetzten hätten.

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Die Testkapazitäten würden nun aber wieder ausgebaut, aufgrund der gestiegenen Nachfrage für 3G im Nahverkehr und am Arbeitsplatz sowie nun auch für 2G plus. Hamburg leide erneut unter einer Impfstoffknappheit, bestätigte der Bürgermeister: "Wir haben durch die zu späte Einführung von 2G erst jetzt den zusätzlichen Anreiz zur Erstimpfung" sagte Tschentscher mit Blick auf andere Bundesländer. Dazu kämen nun die Booster-Impfungen: "Wir brauchen jetzt Impfstoff, Impfstoff, Impfstoff."

Schleswig-Holstein: Wieder mehr als 900 Corona-Fälle

907 neue Corona-Fälle lassen die Inzidenz in Schleswig-Holstein am Dienstag wieder leicht auf 152,7 (Vortag: 150,1) steigen. Vor einer Woche hatte der Wert bei 148,6 gelegen. Damit setzt sich der Seitwärtstrend bei der Gesamtzahl der Fälle fort.

Auch in den Krankenhäusern im Norden bleibt die Situation angespannt, die Hospitalisierungsinzidenz steigt nach 3,88 am Montag auf 4,05 (Vorwoche: 4,12). Vier neue Todesfälle lassen die Gesamtzahl der Corona-Toten auf 1800 steigen.

Auch Schleswig-Holstein führt 2G im Einzelhandel ein

Schleswig-Holstein plant ebenso wie Hamburg eine erneute Verschärfung der Corona-Regeln. Voraussichtlich von Sonnabend an werde im Einzelhandel 2G gelten, kündigte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag nach Beratungen von Bund und Ländern an. Dann dürfen die Händler nur noch Geimpfte und Genesene bedienen. Ungeimpfte dürfen dann nur noch in Geschäften des täglichen Bedarfs einkaufen. „Der Einzelhandel ist nicht Treiber der Pandemie. Trotz allem müssen wir aber die Kontakte reduzieren“, sagte Günther.

Auch auf Schleswig-Holstein kommen verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus zu. Über die nächsten Schritte informiert Ministerpräsident Daniel Günther.
Auch auf Schleswig-Holstein kommen verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus zu. Über die nächsten Schritte informiert Ministerpräsident Daniel Günther (Archivbild). © picture alliance/dpa | Gregor Fischer

Der CDU-Politiker sprach sich zudem erneut für Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte aus. Er könne sich eine Regelung vorstellen, wobei sich Hausstände nur noch mit zwei weiteren Menschen treffen dürfen, die nicht geimpft sind – in Hamburg laufen bereits Vorbereitungen für eine entsprechende Regelung. Derzeit können sich im Norden laut Corona-Landesverordnung bis zu zehn Ungeimpfte treffen.

Am Donnerstag wollen die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten über neue Maßnahmen entscheiden. Denkbar seien bei Großveranstaltungen beispielsweise neben 2G auch eine Masken- und eine Testpflicht, sagte Günther.

Corona Hamburg: Leonhard und Addo beantworten Fragen

Nicht nur die konstant steigenden Zahlen, sondern auch die die neue Omikrom-Variante sorgen für Verunsicherung bei vielen Hamburgerinnen und Hamburgern. Sozial- und Gesundheitsenatorin Melanie Leonhard und die Professorin Marylyn Addo, Leiterein der Infektiologie am UKE, stellen sich daher auf dem Instagram-Kanal der Sozialbehörde den Fragen von interessierten Bürgern.

Die Fragen können ab heute über Instagram oder per Mail eingereicht werden, am Mittwoch, 1. Dezember ab circa 12 Uhr, werden die beiden Expertinnen dann in einer Video-Story Antworten auf die häufig gestellten Fragen geben.

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