Hamburg. Elternteil von Kita-Kind positiv getestet. Bußgeld für Maskenverweigerer. Leonhard fordert Quarantäne-Pflicht für Rückkehrer.
In Hamburg steigt die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen deutlich an. Am Freitag meldete die Gesundheitsbehörde 80 neue Fälle – und damit den höchsten Wert seit April. Auch deshalb blicken die Behörden in der Hansestadt, in Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit Sorge auf das bevorstehende Sommerwochenende, denn viele Menschen zieht es angesichts der Hitze an Nord- und Ostsee, an Seen und in Parks. Der Druck auf die Urlaubsorte steigt.
Lesen Sie die Nachrichten zu Corona am Freitag, den 7. August:
- Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten startet
- Ansturm auf Online-Tickets für Freibäder in Hamburg
- Elternteil von Kita-Kind hat Corona-Infektion
- 150 Euro Bußgeld für Maskenverweigerer in Schleswig-Holstein
- Hamburg – Türkei: Sunexpress weitet Angebot aus
- Hamburgische Staatsoper startet mit 500 Plätzen
- Hamburg meldet 80 Corona-Neuinfektionen
- Leonhard fordert Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer
- Strände in Scharbeutz und Timmendorf schon am Mittag voll
- Blohm+Voss: Weitere Corona-Fälle auch in anderer Sektion
- Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern geschlossen
- Ins Gesicht gespuckt: "Jetzt hast du Corona"
- Corona-Eindämmung: Ab heute wieder Alkoholverkaufsverbot
Corona-Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten startet
Rückkehrer aus Risikogebieten müssen sich bei ihrer Rückkehr nach Hamburg von Sonnabend an verpflichtend einem Corona-Test unterziehen, sofern sie keinen gültigen Test vorlegen. Weiterhin gelte: Wer von Reisen in Risikoländer zurückkehre, müsse sich verpflichtend 14 Tage in Quarantäne begeben und sich beim Gesundheitsamt melden, teilte die Sozialbehörde mit. Von der Quarantäne könne nur mit einem anerkannten, negativen Testergebnis abgesehen werden.
Wer etwa per Bus, Schiff oder Flugzeug einreist, erfüllt den Angaben zufolge die Meldepflicht, indem eine Aussteigekarte ausgefüllt wird, die an das Gesundheitsamt weitergegeben wird. Melden müsse sich auch, wer Covid-19-Symptome zeige und in den vergangenen 14 Tagen aus einem Risikogebiet zurückgekehrt sei.
In Hamburg landende Flugreisende können den Test noch am Airport machen. Für alle anderen Personen habe die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg zwei Corona-Testzentren eingerichtet. Eine Anmeldung sei nicht erforderlich, aber ein Nachweis über die zurückliegende Reise müsse vorgewiesen werden. Außerdem muss das Testergebnis 14 Tage aufbewahrt werden.
Maßgebend für die Einstufung als Risikogebiet ist die beim Zeitpunkt der Einreise gültige Definition gemäß Veröffentlichung durch das Robert Koch-Institut (RKI). Dazu zähle derzeit trotz der zum Teil aufgehobenen Reisewarnung des Auswärtigen Amts auch die ganze Türkei.
Ansturm auf Online-Tickets für Freibäder in Hamburg
Wer das heiße Wochenende nicht an Nord- oder Ostsee verbringt, der sucht die Abkühlung in einem der Hamburger Freibäder. Doch wegen der zu Corona-Zeiten gebotenen Abstandsregeln, ist auch der Platz in den Bädern begrenzt – viele sind über das Wochenende schon stark gebucht. Im beliebten Kaifu-Bad sind bereits alle Tickets ausverkauft, in anderen Bäderland-Standorten sind (Stand 16.45 Uhr) jedoch noch für alle Tage Tickets für mehrere Zeitfenster zu haben.
Die Karten gelten meist für ein bestimmtes Zeitfenster von drei bis vier Stunden. Wer sich einen abkühlenden Ausflug ins Freibad sichern möchte, bucht am besten vorher im Internet. Im Online-Shop von Bäderland sind für jedes Bad maximal fünf Tickets pro Tag buchbar.
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Elternteil von Kita-Kind hat Corona-Infektion
Weil ein Elternteil eines Kita-Kindes eine Corona-Infektion hat, sind die Kinder und Erzieher der Einrichtung in Hamburg-Eppendorf am Freitag vorsorglich getestet worden. Das berichtete ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Das Kind war ohnehin wegen der anstehenden Einschulung am 31. Juli zum letzten Mal in der Kita gewesen, hieß es. Kurze Zeit später habe der Elternteil sein Ergebnis erhalten.
Die bereits erfolgten Tests des Kindes und einer Erzieherin, die mit ihm in Kontakt war, seien negativ ausgefallen. In der kommenden Woche werde entschieden, ob der Betrieb wie bislang ganz normal fortgeführt werden könne, sagte der Sprecher weiter.
Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde
- Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
- Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
- Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
150 Euro Bußgeld für Maskenverweigerer in Schleswig-Holstein
Auch Schleswig-Holstein bittet Maskenverweigerer in Bussen und Bahnen künftig mit einem Bußgeld von 150 Euro zur Kasse. Das gilt zudem für Kunden in Geschäften und für Besucher von Pflegeheimen, die trotz wiederholter Aufforderung keinen Mund-Nasen-Schutz anlegen. Die Regelung ist analog zum Bußgeld bei wiederholter Missachtung des Abstandsgebotes. Wer aufgrund körperlicher, geistiger oder psychischer Beeinträchtigung keine Maske tragen kann, bleibt von der Pflicht ausgenommen.
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Hamburg – Türkei: Sunexpress weitet Angebot aus
Wenige Tage nachdem die Bundesregierung die Reisewarnung in vier türkische Regionen aufgehoben hat, weitet Sunexpress sein Angebot am Hamburger Flughafen aus. Das Gemeinschaftsunternehmen von Lufthansa und Turkish Airlines fliege nun von Fuhlsbüttel aus täglich nach Antalya, fünfmal die Woche nach Izmir und einmal wöchentlich nach Adana, teilte Sunexpress am Freitag mit. Ab Hannover bietet die Fluglinie mit Diyarbakır, Bodrum, Kayseri, Ankara, Elazığ, Gaziantep und Samsun weitere Ziele an. Von Bremen aus gibt es eine wöchentliche Verbindung nach Izmir.
Hamburgische Staatsoper startet mit 500 Plätzen
Nun hat auch die Hamburgsiche Staatsoper ein Hygienekonzept: Wenn am 5. September die neue Spielzeit startet, treten die Künstler vor deutlich weniger Publikum als sonst auf. Statt der üblichen rund 1680 Plätze werden dann coronabedingt lediglich maximal 500 Eintrittskarten verkauft, wie das Haus mitteilte.
Zwischen den Sitzplätzen werde ein Abstand von 1,50 Meter eingehalten. Gleichzeitig gelte auf allen Laufwegen die Maskenpflicht. An den Plätzen können die Mund-Nase-Bedeckungen abgenommen werden.
Die Saison soll, wie bereits angekündigt, mit „molto agitato“, dem Regiedebüt von Frank Castorf an der Hamburgischen Staatsoper, eröffnet werden. Gleich am folgenden Tag werden die Balletttänzer um John Neumeier mit „Ghost Light“ ein abendfüllendes Ensemble-Ballett als Uraufführung auf die Bühne bringen, wie das Haus weiter mitteilte. In dem Stück für 55 Tänzer werde das Corona-Abstandsgebot nicht nur eingehalten, es ist auch die Grundlage für das Stück.
Hamburg meldet 80 Corona-Neuinfektionen
Neuer unschöner Sommerrekord: Die Sozialbehörde Hamburg hat am Freitag 80 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Das ist der höchste Anstieg seit dem 18. April. Damals gab es 102 neue Fälle an einem Tag. Seither lag der Wert immer unter dem Wert von 80. Bis Mitte Juli hatte es an vielen Tagen gar keine Infektionen mehr gegeben.
Laut Behördensprecher Martin Helfrich gehen 42 der neuen Fälle auf den Ausbruch bei Blohm+Voss zurück. Zudem seien viele Reiserückkehrer unter den positiv Getesteten – u.a. aus Slowenien, Tschechien, Kosovo, Kroatien und Indonesien. Es sei aber davon auszugehen, dass es auch Ansteckungen innerhalb Hamburgs ohne Bezug zu Reisen oder Blohm+Voss gegeben habe.
Niedersachsen: Wesermarsch-Landrat in Quarantäne
Der Landrat des Wesermarsch-Kreises, Thomas Brückmann, ist auf Anordnung des Gesundheitsamtes seit Donnerstagabend in häuslicher Quarantäne. Der parteilose Politiker wurde als Kontakt einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person identifiziert, wie der Landkreis am Freitag mitteilte. Brückmann sei symptomfrei.
Es lägen keine gesundheitlichen Einschränkungen vor. Ein Test durch den Hausarzt sei unverzüglich erfolgt; das Testergebnis werde voraussichtlich am Samstag vorliegen. Unabhängig davon dauere die Quarantäneanordnung bis auf Widerruf durch das Gesundheitsamt an.
Leonhard fordert Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer
Die Hamburger Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat sich für neue Testvorschriften für Rückkehrer aus Risikogebieten ausgesprochen. Die nationale Teststrategie sei dahingehend zu überprüfen, dass für alle Rückkehrer aus Risikogebieten grundsätzlich eine obligatorische Quarantäne von einer vollen Woche eingehalten werden muss, sagte Leonhard.
„Erst nach Ablauf dieser Zeit sollte ein verpflichtender Test durchgeführt werden und frühestens, wenn bei diesem Test ein negatives Ergebnis vorliegt, sollte die Quarantäne beendet werden können“, erklärte die Senatorin.
Gegenwärtig müssen Rückkehrer aus Risikogebieten nicht in Quarantäne, wenn sie ein negatives Testergebnis vorlegen können, das sie auch bereits im Urlaubsland bekommen haben können. Auch ein negativer Test nach Ankunft in Deutschland befreit von der Quarantäne. Damit besteht das Risiko, dass unerkannt Infizierte weitere Personen mit dem Coronavirus anstecken.
Strände in Scharbeutz und Timmendorf schon am Mittag voll
Wie groß der Andrang an der Ostseeküste bei schon vor Beginn des Hitzewochenendes ist, zeigt der Strandticker für die Lübecker Bucht. Wie schon am Donnerstag, war der Strand in Scharbeutz am Freitag als erster früh voll belegt. Schon vor 11 Uhr waren die Kapazitäten an vielen Strandabschnitten von Scharbeutz ausgereizt. Inzwischen (Stand 12.50 Uhr) steht die Ampel auch an mehreren Abschnitten in Timmendorfer Strand auf Rot.
Das zu Lübeck gehörende Ostseebad Travemünde will dagegen auch weiterhin auf die Besucherlenkung verzichten. „Bei uns ist der Flaschenhals nicht der Strand, sondern der begrenzte Parkraum“, sagte Kurdirektor Uwe Kirchhoff. Darüber regele sich die Zahl der Strandbesucher von allein, so dass für eine Beteiligung am Strandticker keine Notwendigkeit bestehe.
Blohm+Voss: Weitere Corona-Fälle auch in anderer Sektion
Auch außerhalb des eigentlichen Corona-Ausbruchsherdes, dem Yachtbau, haben sich Beschäftigte von Blohm+Voss mit dem Coronavirus infiziert. Nach Abendblatt-Informationen waren von den 1500 Tests auf der gesamten Werft 78 positiv, damit haben sich auch 19 Personen außerhalb des Yachtbaus infiziert.
Der Gesundheitsbehörde stellt sich nach Angaben eines Sprechers nun die Frage: „Wie konnte es dazu kommen?“ Es würden nun die Arbeitsschutzmaßnahmen auf der Werft unter anderem während eines Vororttermins am heutigen Freitag überprüft. Wann auf der Werft wieder gearbeitet werden kann, ließ der Sprecher offen: „Das kann man jetzt noch nicht sagen.“ Derzeit ruht der Betrieb bei Blohm+Voss.
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Auch wolle das Gesundheitsamt Mitte die dezentralen Unterkünfte von Beschäftigten überprüfen, die nicht direkt bei Blohm+Voss angestellt sind, denn diese Beschäftigten von Fremdfirmen haben das Virus offensichtlich auf dem Werftgelände verbreitet.
Virologen: Corona-Gefahr an Schulen nicht unterschätzen
Zum Schulstart haben mehrere namhafte Virologen vor dem Risiko von Corona-Infektionen unter Schülern gewarnt und Vorschläge für Vorsichtsmaßnahmen gemacht. „Fehlende Präventions- und Kontrollmaßnahmen könnten in kurzer Zeit zu Ausbrüchen führen, die dann erneute Schulschließungen erzwingen“, heißt es in einer Stellungnahme der Gesellschaft für Virologie, die am Freitag verschickt wurde.
Hinter dem Papier stehen unter anderem Christian Drosten, Jonas Schmidt-Chanasit und Helmholtz-Forscherin Melanie Brinkmann. „Wir warnen vor der Vorstellung, dass Kinder keine Rolle in der Pandemie und in der Übertragung spielen“, heißt es darin. Eine Unterschätzung der Übertragungsgefahren an Schulen wäre kontraproduktiv für das kindliche Wohlergehen und die Erholung der Wirtschaft.
Am Montag kehrten die Schüler in Mecklenburg-Vorpommern aus den Sommerferien zurück, am Donnerstag folgte Hamburg. Kommende Woche sind dann Schleswig-Holstein, Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen dran.
Virologen schlagen mehrere Maßnahmen vor
Für eine wirksame Unterdrückung der Virusausbreitung in der Gesamtgesellschaft bleibe es weiterhin Grundvoraussetzung, die Viruszirkulation in den Schulen niedrig zu halten, schreiben die Virologen in ihrer Stellungnahme. Sie schlagen mehrere Maßnahmen vor, um die Übertragungsrisiken in den Schulen zu minimieren.
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Dazu gehört beispielsweise, die Klassengrößen abhängig von der Zahl der Neuinfektionen zu reduzieren. Zudem sollten aus virologischer Sicht feste Kleingruppen definiert werden mit möglichst geringer Durchmischung der Gruppen im Schulalltag.
Sollte es gegen Jahresende zu einem kritischen Anstieg der Neuinfektionen kommen, und dabei auch Bildungseinrichtungen eine Rolle spielen, bringen die Virologen auch eine Ausdehnung der Weihnachtsferien ins Spiel, um die Zeiten mit höchster Infektionsaktivität zu verringern.
Corona-Regeln an Hamburgs Schulen (Stand: 3. August):
- Maskenpflicht an weiterführenden Schulen für alle Beteiligten, ausgenommen im Unterricht
- Schüler und Beschäftigte müssen grundsätzlich den Mindestabstand einhalten
- Schulen müssen eine entsprechende Wegführung und feste Areale auf den Pausenhöfen organisieren
- Während des Unterrichts gilt die Abstandspflicht nicht
- In besonderen Fällen können Schüler verschiedener Klassen miteinander lernen, etwa in Oberstufen- oder Wahlpflichtkursen
- Schüler verschiedener Jahrgangsstufen müssen weiterhin untereinander den Mindestabstand einhalten
- In Sport, Schwimmen, Musik und Theater sind große Abstandsregeln einzuhalten und Körperkontakte zu vermeiden
- Schüler und Beschäftigte mit besonderen gesundheitlichen Risiken können sich per Attest vom Präsenzunterricht befreien lassen
- Kranke Schüler sowie Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten, die keinen negativen Test vorweisen können und noch nicht in Quarantäne waren, werden umgehend nach Hause geschickt und dürfen die Schule vorerst nicht betreten
- Bei Fernunterricht muss die Schule wöchentlich Telefongespräche mit den Schülern organisieren und den Austausch von Arbeitsbögen, Arbeitshefte, Bücher und handschriftlicher Arbeiten garantieren
- Schulen müssen bis zu den Herbstferien in jeder Woche den vollständigen Unterricht erteilen
- Projektwochen, Ausflüge, auswärtige Besuche sowie weitere Schulaktivitäten sind bis zu den Herbstferien nur erlaubt, wenn sie nicht zu Lasten der regulären Unterrichtsstunden gehen
- Klassenreisen sind bis zu den Herbstferien untersagt
Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern geschlossen
Zwei Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sind wegen Corona geschlossen worden. Betroffen sind das Goethe-Gymnasium in Ludwigslust (Landkreis Ludwigslust-Parchim), wo eine Lehrerin positiv getestet worden ist, und die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock), wie aus Mitteilungen der beiden Landkreis hervorgeht. An der Grundschule ist demnach ein Schüler infiziert.
Der Unterricht in Mecklenburg-Vorpommern hatte erst am Montag begonnen. Die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz soll von Montag an zwei Wochen geschlossen bleiben. Am Freitag sollten die Kinder noch im Freien und in getrennten Gruppen unterrichtet werden. Alle Kinder, Lehrer und anderen Schulmitarbeiter müssen den Angaben zufolge in Quarantäne.
Das Gymnasium in Ludwigslust mit rund 800 Schülern bleibt zunächst bis einschließlich Mittwoch nächster Woche vorsorglich geschlossen. Alle 55 Lehrer würden auf Corona getestet, hieß es. Die infizierte Lehrerin habe nach den Ferien noch keinen Unterricht erteilt, also keinen Kontakt zu Schülern gehabt. Allerdings sei sie bei den Vorbereitungen für das neue Schuljahr mit Lehrer-Kollegen zusammen gewesen.
Junge stürzt aus Schulfenster – wegen Corona geöffnet
Schreckliches Unglück an einer Grundschule in Iserbrook: Dort ist am Freitagmorgen ein neun Jahre alter Junge aus einem geöffneten Fenster im ersten Obergeschoss in vier Meter Tiefe gestürzt. Das Kind wurde schwer verletzt und kam mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus.
„In dem Klassenraum war ein Fenster zum Lüften geöffnet“, sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth. „Vor dem offenen Fenster war ein Vorhang vorgezogen.“ Doch der Neunjährige hatte das geöffnete Fenster offenbar nicht bemerkt, als er gegen 8.20 Uhr auf die Fensterbank stieg, um eine obere Fensterklappe zu öffnen. „Dabei fiel er aus dem Fenster“, so Abbenseth.
Schüler der Ganztagsschule Schenefelder Landstraße (Schela), Ersthelfer und die Lehrerin werden laut Polizei vom Kriseninterventionsteam betreut. Von der Hamburger Schulbehörde gibt wegen der Corona-Pandemie die Anweisung an die Lehrer, die Fenster auch im Unterricht zu öffnen – so soll eine ausreichende Lüftung der Klassenräume sichergestellt werden. „NDR 90,3“ hatte zuerst über den Vorfall berichtet
Ins Gesicht gespuckt: "Jetzt hast du Corona"
In einem Geschäft in Wolfsburg ist ein Angesteller von einem Kunden bespuckt worden. Wie die Polizei mitteilt, waren zwei Männer in einem Telefonladen mit dem Angestellten ins Gespräch gekommen. Als das wohl nicht so lief wie erwünscht, spuckte einer von ihnen dem 26-Jährigen mitten ins Gesicht, mit der Bemerkung „Jetzt hast du Corona“.
Danach verließen die beiden Kunden das Geschäft. Die Polizei ermittelt jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung. Der Mitarbeiter des Ladens wollte noch am selben Tag einen Arzt aufsuchen und einen Corona-Test durchführen lassen.
35 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein
Die Zahl der in Schleswig-Holstein offiziell erfassten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus steigt weiter. Zuletzt sind innerhalb eines Tages 35 Fälle dazugekommen. Die Fallzahlen haben sich damit auf auf 3569 erhöht, wie die Landesregierung auf ihrer Homepage mit Stand Donnerstagabend berichtete. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Virus Gestorbenen blieb unverändert bei 158.
Rund 3200 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten inzwischen als genesen. In Krankenhäusern wurden zuletzt 15 Erkrankte behandelt, zwei weniger als am Vortag. Tagesaktuelle Zahlen der Kreise fließen am Folgetag in die Gesamtzahl der Landesregierung mit ein.
"Fridtjof Nansen": Passagiere zurück nach Hamburg
Das norwegische Kreuzfahrtschiff „Fridtjof Nansen“ hat wie geplant am Freitagmorgen im Hamburger Hafen angelegt. „Es sind alle Crewmitglieder und 168 Gäste auf Covid-19 getestet worden, und alle Tests kamen negativ zurück. Deswegen konnten alle Gäste das Schiff verlassen“, sagte ein Sprecher der Reederei Hurtigruten am Freitag in Hamburg. Während der Reise hatten vier Crewmitglieder leichte Erkältungssymptome gezeigt. Drei Reisende hatten den Test abgelehnt, sie würden sich nun in Selbst-Quarantäne begeben.
Nach der Corona-Entwarnung war bereits am Donnerstag mitgeteilt worden, dass die Passagiere der „Fridtjof Nansen“ am Freitag regulär in Hamburg von Bord gehen. Nach der Ausschiffung werde das Schiff ohne Gäste wieder zurück nach Norwegen fahren, hieß es. Auch das 18-köpfige deutsche Expeditionsteam werde von Bord gehen.
Auf das Schiff passen üblicherweise 500 Gäste. Die 15-tägige Reise entlang der norwegischen Küste hatten 171 deutsche Gäste unternommen. Sie wurden von 162 Besatzungsmitgliedern begleitet. Ursprünglich sollte die „Fridtjof Nansen“ am gleichen Tag wieder mit neuen Gästen ablegen. Diese und auch die darauf folgende Reise sind dem Reederei-Sprecher zufolge allerdings abgesagt worden.
Corona-Eindämmung: Ab heute wieder Alkoholverkaufsverbot
In Hamburgs Szenevierteln wird der Verkauf von Alkohol durch Kioske, Tankstellen und den Einzelhandel auch an diesem Wochenende in den Abendstunden wieder verboten. Der Senat hatte am Donnerstag bekanntgegeben, den Bezirken wieder zu erlauben, dafür selbstständig sogenannte „Allgemeinverfügungen“ zu erlassen.
Demnach soll der Außerhausverkauf von Alkohol im Schanzenviertel, in Ottensen und auf St. Pauli heute sowie am Sonnabend und Sonntag jeweils von 20 Uhr abends bis 6 Uhr morgens untersagt werden. Die Außengastronomie von Restaurants ist von dem Verbot nicht betroffen.
Am vergangenen Wochenende hatten Polizei und Bezirksämter in den betroffenen Gebieten bereits kontrolliert. Die Behörden bewerten die Maßnahmen insgesamt als positiv und wirkungsvoll.