Hamburg. Heute beginnt das neue Schuljahr mit Präsenzunterricht. Das Abendblatt hat sich bei Ärzten, Eltern und Lehrern umgehört.
Heute beginnt in Hamburg wieder die Schule nach sechs Wochen Sommerferien und fünf Monaten ohne Regelbetrieb. Der letzte Unterricht in normaler Form – im Klassenverband und nach Stundenplan – fand am 28. Februar statt. Im Lockdown wurden die Schüler zunächst nur digital unterrichtet, dann in Kleingruppen an ein bis drei Tagen in der Woche.
Ab Donnerstag soll der Unterricht wieder als Regel- und Präsenzunterricht beginnen. „Sie können sicher sein, dass wir wirklich sehr, sehr vorsichtig abwägen und dass wir jederzeit reagieren, wenn wir Einschätzungen haben, die sich nicht bestätigen. Aber in dieser Situation ist es sehr vertretbar, jetzt mit dem Schulunterricht wieder zu beginnen“, versprach Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
Trotzdem reißt die Kritik der Gewerkschaften, der Opposition und vieler Eltern nicht ab. Sie fordern unter anderem einen besseren Corona-Schutz und einen Sicherheitsabstand von eineinhalb Metern. Experten hingegen loben ausdrücklich die Rückkehr zum Regelbetrieb.
Spagat zwischen Bildungsauftrag und Corona-Regeln
„Es ist nicht nur sinnvoll, die Schulen wieder im Regelbetrieb zu öffnen, es ist überfällig“, sagt Ansgar Lohse, Infektiologe und Klinikdirektor am UKE. Derzeit würden die Gefahren durch Covid-19 gerade für Kinder überschätzt. „Es ist unbedingt notwendig, die Schulen wieder zu öffnen. Die Schließung hat ganz viel Elend mit sich gebracht, vor allem für Schüler aus bildungsfernen Schichten“, sagt auch Stefan Renz, Hamburger Landesvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte.
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„Das übergeordnete Ziel besteht darin, Kindern und Jugendlichen in Zukunft den Besuch von Kitas und Schulen zu ermöglichen und eine völlige Lockdown-Situation zu vermeiden“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, an der die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI), die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) beteiligt waren.
Virologe: Masken bei allen Schülern "wünschenswert"
„Das Recht auf Bildung ist ein Menschenrecht“, lautet der erste Satz einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Dass Schulen oder Kitas geschlossen werden, müsse möglichst verhindert werden. Zugleich empfehlen die Experten, dass von der fünften Klasse an auch im Unterricht Masken getragen werden sollten. In Hamburg gilt ab Klasse 5 die Maskenpflicht auf dem Schulhof und in den Fluren, aber nicht im Unterricht.
Der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sagte dazu: „Aus virologischer Sicht wäre es wünschenswert, wenn alle Schüler Masken tragen würden. Aber das ist unrealistisch. Wenn schon Erwachsene es nicht schaffen, die Masken korrekt zu tragen, kann man das nicht von Sechsjährigen erwarten.“
Eine Befragung des ifo-Instituts von mehr als 1000 Eltern zeigt, dass der Unterrichtsausfall der vergangenen Monate durch Fernunterricht nicht aufgefangen werden konnte. Die Zeit, in der sich Kinder täglich mit Lernen beschäftigten, habe sich während der Schulschließungen in etwa halbiert, hieß es.
Ist der Schulstart zu verantworten? Was ist zu beachten? Das Abendblatt hat mit mehreren Experten gesprochen.
Prof. Dr. Ansgar Lohse, Infektiologe und Klinikdirektor am UKE
„Es ist nicht nur sinnvoll, die Schulen wieder im Regelbetrieb zu öffnen, es ist überfällig. Derzeit werden die Gefahren durch Covid-19 gerade für Kinder überschätzt. Weil immer wieder die Daten aus Israel zitiert werden, wonach sich dort viele Schulkinder angesteckt haben, lohnt ein Blick auf die Zahlen: Israel hat pro Bevölkerung nur halb so viele Corona-Tote wie Deutschland, darunter ist kein Schulkind. Die beiden jüngsten Verstorbenen sind zwei 19-Jährige bei etwa 500 Verstorbenen insgesamt.
Ich frage mich, warum jetzt für Corona andere Maßstäbe gelten sollen als für andere Infektionsgefahren. Warum werden bei uns etwa Schüler und Lehrer nicht gegen Influenza geimpft, wie zum Beispiel in den USA? Übrigens sterben in den USA jedes Jahr mehr als doppelt so viele Kinder an Influenza als bisher an Corona gestorben sind, und ohne Impfung wären das noch mehr. Für Deutschland haben wir leider keine verlässlichen Zahlen.
Als Arzt und Infektiologe treibt mich noch eine andere Frage um: Welche gesundheitlichen Schäden verursachen Schulschließungen? Ein gesundes Immunsystem muss regelmäßig stimuliert werden, um eine gute Abwehr gegen neue Gefahren gewährleisten zu können. Wenn das Immunsystem sich nicht in der Kindheit entwickelt und diese Erreger erst im Erwachsenenalter erstmalig auf ein ungeschultes Immunsystem treffen, wird die entsprechende Infektion sehr viel schwerwiegender. Das kennen wir von fast allen Viren, wie ja jetzt auch bei Corona, aber auch Windpocken, Hepatitis A, Epstein-Barr-Virus. Hinzukommt, dass ein nicht ausreichend gut geschultes Immunsystem zu einem Anstieg an Allergien und Autoimmunerkrankungen führt – schon jetzt leidet unsere Gesellschaft, insbesondere unsere Stadtgesellschaft, an einem deutlichen Anstieg dieser Erkrankungen, und das befördern wir durch die Corona-Maßnahmen. Mit anderen Worten, wir gefährden unsere Kinder auch gesundheitlich, wenn wir sie so sehr vor dieser Infektion beschützen, welche die Kinder wiederum fast gar nicht gefährdet.
Die Initiative der Eltern sehe ich kritisch: Wie soll denn irgendwann das Ganze aufhören? Das Virus wird durch noch so viele Masken nie ganz verschwinden. Also muss zwangsläufig irgendwann mal eine Immunität in der allgemeinen Bevölkerung entstehen. Ja, das könnte durch Impfen entstehen, aber das wird nicht so schnell und nicht so einfach – und vielleicht auch nicht ohne Nebenwirkungen geschehen. Wollen die Bedenkenträger dann ihre Kinder mit einem frisch entwickelten und noch nicht an Tausenden ausgetesteten Impfstoff ihre Kinder impfen? Schon jetzt sinkt die Impfbereitschaft, und es ist zu befürchten, dass sie weiter zurückgeht. Wie sollen die Kinder dann immun gegen das Virus werden? Je älter die Kinder sind, wenn sie das Virus zum ersten Mal sehen, desto kränker werden sie durch die Infektion – haben das die Eltern mitbedacht?“ (Aufgezeichnet von Matthias Iken)
Prof. Dr. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg und Pädagoge
„Die Frage, die sich für die Zukunft stellt, ist, ob wir eine generelle Beschulung von Kindern sicherstellen können oder ob wir in diesem Bereich flexibler sein müssen. Auf diese Frage müssen wir uns einstellen, wenn wir keine medizinische Lösung der Corona-Krise finden. Im Moment wissen wir viel zu wenig darüber, ob es gefährlich ist, in die Schule zu gehen. Wir reden in diesem Zusammenhang viel über die Sorgen der Kinder und ihrer Eltern, aber die Lehrerinnen und Lehrer haben natürlich auch Rechte. Die Gewerkschaften weisen zu Recht darauf hin, dass man an die Sicherheit der Pädagogen an ihrem Arbeitsplatz denken muss. Das Risiko für die Lehrer ist ja viel größer als für die Kinder.
Es gibt übrigens wenig bis gar kein empirisches Wissen, ob der Lernerfolg in den Fächern davon abhängt, ob es Präsenzunterricht gibt oder nicht. Ich kann mir vorstellen, dass der Unterschied zwischen digitalem und normalem Unterricht nicht besonders groß ist. Aber Schule hat ja auch andere Dimensionen, weil sie ein sozialer Raum ist. Den kann man nicht so leicht digital abbilden. Aber ich bin völlig sicher, dass auch hier etwas entstehen wird, zum Beispiel ein digitaler Schulhof. An unserer Universität hat es zum Beginn des nahezu ausschließlich digitalen Semesters auch schwere Bedenken gegeben, viele hatten Angst vor der Technik: Die ist längst verflogen, das Semester ist gut verlaufen. Wir müssen einfach mit Optimismus in solche Situationen gehen.“ (Lars Haider)
Was Dieter Lenzen noch zum Schulstart in Hamburg zu sagen hat, hören Sie in einer neuen Folge des Podcasts „Wie jetzt?“:
Prof. Dr. Michael Schulte-Markwort, Kinder- und Jugendpsychiater
„Wenn ich jetzt höre, dass Lehrer Sorgen haben, selber wieder in die Schulen zu gehen, dann kann ich nur sagen: Ich kenne viele Verkäuferinnen, die in den vergangenen Monaten durchgearbeitet haben, ich kenne viele Ärzte, für die das Gleiche gilt. Ich gehöre auch dazu.
Ich verstehe die Sorge der Lehrerinnen und Lehrer nicht ganz. Ich erwarte von ihnen, dass sie genauso weiterarbeiten wie alle anderen auch, weil Kinder eben keine Risikogruppe sind.
Die Zeit des Lockdowns hat übrigens gezeigt, dass der Präsenzunterricht nicht so wichtig ist, wie wir alle gedacht haben. Digitale Lernformen sind mindestens genauso effektiv, die Präsenz in den Schulen spielt nur für das soziale Empfinden eine Rolle.“ (Lars Haider)
Dr. Stefan Renz, Hamburger Landesvorsitzender des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte
„Es ist unbedingt notwendig, die Schulen wieder zu öffnen. Die Schließung hat ganz viel Elend mit sich gebracht, vor allem für Schüler aus bildungsfernen Schichten.
Ich plädiere allerdings für eine Maskenpflicht an weiterführenden Schulen auch in den Klassenräumen. Schutzmasken reduzieren die Ansteckungsgefahr. Ältere Schüler sind eher in der Lage, mit den Masken vernünftig umzugehen. Mehr Beachtung als bisher verdient noch folgender Umstand: In Familien, die von Covid-19 betroffen sind, ist in der Regel ein Erwachsener der erste Erkrankte. Wenn in einer Familie ein Elternteil Symptome hat, die auf Covid-19 hindeuten können, etwa Fieber, sollten die Kinder noch am selben Tag nicht in die Schule geschickt werden, damit sie – falls sie infiziert sind – nicht andere Schüler anstecken können.“ (Marc Hasse)
Marc Keynejad, Vorsitzender der Elternkammer Hamburg
„Die Elternkammer Hamburg begrüßt den Wiederanlauf des Schulbetriebes nach den Sommerferien ausdrücklich, gleichwohl nimmt sie die Bedingungen, unter denen die Schulen wieder öffnen sollen, mit großer Besorgnis zur Kenntnis. Es besteht die Befürchtung, dass die Maßnahmen des Hygienekonzeptes nicht ausreichen. Die heute von der Leopoldina „Nationale Akademie der Wissenschaften“ veröffentlichte Erklärung führt klar aus, dass die Bildungseinrichtungen das Menschenrecht auf Bildung erfüllen. Sie sind also einerseits zu öffnen und müssen gleichermaßen sicherstellen, dass aus ihrem Besuch keine Gefährdung erwächst. Können also die Forderungen des RKI nicht eingehalten werden, sind unbedingt weniger gefährliche Alternativen anzubieten.
Ziel muss sein, einen regelmäßigen wie sicheren Unterrichtsbetrieb darzustellen. Diese Anforderung gelten gleichermaßen für das gesamte Schulpersonal wie für die Schülerinnen und Schüler. Maßnahmen, die das sicherstellen, sind aus Sicht der Elternkammer:
- Verkleinerung der Klassengruppen, so weit, bis wenigstens die Mindestabstände eingehalten werden können.
- Sicherstellen, dass es zwischen den Gruppen am besten keine Kontakte gibt.
- Tragen einer Mund-NasenBedeckung überall dort, wo sich gefährliche Aerosole bilden können.
- Sicherstellen eines ausreichenden Luftwechsels, um die sich schnell bildenden Aerosolwolken abzutransportieren.
- Vorbereitung auf eine möglicherweise notwendig werdende Fernbeschulung (Hardware, Software und Ausbildung des Lehrpersonals). Dazu gehört, dass Familien an der Fernbeschulung teilnehmen können.
- Neue Rhythmisierung des Unterrichts, um sowohl Lüften als auch Händewaschen in den Pausen zu ermöglichen.
- Erhöhung der Reinigungsfrequenzen, um Infektionen sicher auszuschließen.“ (Andreas Dey)
Dr. Maike Languth, Schulleiterin Gymnasium Eppendorf
„Mit aller Kraft und sehr viel Mühe haben die Schulen die kurzfristig eingetroffenen Hygieneregeln umgesetzt und den Schulstart bestmöglich vorbereitet. Es wird das Prinzip der Jahrgangsstufe angewendet, sodass für unterschiedliche Klassenstufen Zonen im Gebäude, auf dem Schulhof und in der Mensa vorbereitet sind. Selbstverständlich lassen sich diese Kohorten allein schon aufgrund unzähliger Geschwisterkinder und vor allem durch private Treffen außerhalb der Schule nur schwer durchhalten. Es muss darum gehen, in Schulen das bestmögliche zu tun, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern; ob das gelingen wird – so bitter dies klingt –, kann nur die Realität zeigen. Einerseits kann ich die Sorgen der Eltern durchaus nachvollziehen, aber auch für Elternhäuser ist eine dauerhafte Beschulung durch Fernunterricht kein wünschenswerter Zustand.
Diejenigen, die die Sorgen laut äußern, sind vielleicht nicht unbedingt diejenigen, deren Kinder den meisten Beistand benötigen. Viele Kinder haben zu Hause weder Unterstützung durch Eltern noch das technische Equipment, um Lernfortschritte ohne Präsenzunterricht zu erreichen. Daher ist es dringend geboten, Schülerinnen und Schüler wieder in die Schulen zu holen. Andererseits ärgere ich mich über einige Eltern, die von Schulen alles verlangen, selbst aber ihre Kinder haltlos in Gruppen losziehen lassen, Partys feiern oder in Risikogebiete reisen.
Wir befinden uns alle in einer unsicheren Situation, es kann wieder zu dem Fall von kombiniertem Präsenz- und Distanzunterricht (Hybridmodell) kommen, viele Schulen haben bereits vor den Sommerferien den Plan B entwickelt. Die offiziellen Ausführungen der Schulbehörde werden gerade erarbeitet. Wir alle wünschen uns einen gelingenden Schulstart, und gleichzeitig machen sich alle Beschäftigten und dazu zählen ebenso Sekretärinnen, Hausmeister und Medienassistenten (diese werden allzu oft außer Acht gelassen!) Sorgen um ihre eigene Gesundheit. Leider sind bisher an den Schulen für die Beschäftigten weder FFP2-Masken noch Visiere eingetroffen.“ (Elisabeth Jessen)
Corona-Regeln an Hamburgs Schulen (Stand: 3. August):
- Maskenpflicht an weiterführenden Schulen für alle Beteiligten, ausgenommen im Unterricht
- Schüler und Beschäftigte müssen grundsätzlich den Mindestabstand einhalten
- Schulen müssen eine entsprechende Wegführung und feste Areale auf den Pausenhöfen organisieren
- Während des Unterrichts gilt die Abstandspflicht nicht
- In besonderen Fällen können Schüler verschiedener Klassen miteinander lernen, etwa in Oberstufen- oder Wahlpflichtkursen
- Schüler verschiedener Jahrgangsstufen müssen weiterhin untereinander den Mindestabstand einhalten
- In Sport, Schwimmen, Musik und Theater sind große Abstandsregeln einzuhalten und Körperkontakte zu vermeiden
- Schüler und Beschäftigte mit besonderen gesundheitlichen Risiken können sich per Attest vom Präsenzunterricht befreien lassen
- Kranke Schüler sowie Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten, die keinen negativen Test vorweisen können und noch nicht in Quarantäne waren, werden umgehend nach Hause geschickt und dürfen die Schule vorerst nicht betreten
- Bei Fernunterricht muss die Schule wöchentlich Telefongespräche mit den Schülern organisieren und den Austausch von Arbeitsbögen, Arbeitshefte, Bücher und handschriftlicher Arbeiten garantieren
- Schulen müssen bis zu den Herbstferien in jeder Woche den vollständigen Unterricht erteilen
- Projektwochen, Ausflüge, auswärtige Besuche sowie weitere Schulaktivitäten sind bis zu den Herbstferien nur erlaubt, wenn sie nicht zu Lasten der regulären Unterrichtsstunden gehen
- Klassenreisen sind bis zu den Herbstferien untersagt
Prof. Dr. Jonas Schmidt-Chanasit, Virologe am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg
„Aus rein virologischer Sicht würden wir uns natürlich maximale Schutzmaßnahmen wünschen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Aber das wäre unrealistisch, denn es gilt, auch das wichtige Recht der Kinder und Jugendlichen einzubeziehen.
Es ist deshalb richtig, die Schulen zu öffnen. Wir haben im Vergleich zu anderen Ländern geringe Infektionszahlen, insofern müssen wir die Chance nun nutzen. Gut ist, dass dafür ein Konzept gefunden wurde – jetzt muss man schauen, wie es funktioniert. Die Strategie ist risikoadaptiert, das heißt: Es gibt Stufenpläne. Wenn die Infektionszahlen steigen sollten, werden die Maßnahmen verstärkt.
Wichtig ist auch die Unterscheidung nach dem Alter der Kinder. Aus virologischer Sicht wäre es wünschenswert, wenn alle Schüler Masken tragen würden. Aber das ist unrealistisch. Wenn schon Erwachsene es nicht schaffen, die Masken korrekt zu tragen, kann man das nicht von Sechsjährigen erwarten. Werden sie aber falsch getragen, machen sie keinen Sinn.
Ich verstehe die Sorgen der Eltern, umso wichtiger ist es, das die Argumente aufgenommen werden und die Politik ihre Maßnahmen gut erklärt. Lokale Ausbrüche an Schulen kann man nicht ausschließen, dann wird es entscheidend sein, dass Infektionsketten rasch unterbrochen werden.
Auf dem jetzigen Infektionsniveau ist ein guter Schulbetrieb mit den angekündigten Maßnahmen möglich.“ (Insa Gall)