Hamburg. Auch außerhalb des Yachtbaus gibt es Corona-Fälle. Die Hamburger Werft würde gerne am Montag wieder arbeiten.

Die gute Nachricht zuerst: Der Corona-Massenausbruch bei Blohm+Voss ist ausgeblieben. Die schlechte Nachricht: Es haben sich auch außerhalb des Ausbruchsherdes, dem Yachtbau, Beschäftigte mit Covid-19 infiziert.

Wie die Sozialbehörde am Freitag auf Abendblatt-Nachfrage mitteilte, sind von den insgesamt gut 1500 Tests auf der Hamburger Werft 78 positiv ausgefallen. Davon sind 59 Personen direkt im Yachtbau tätig, 19 arbeiten allerdings außerhalb dieser Sektion. Der Sozialbehörde stellt sich nach Angaben eines Sprechers nun die Frage: „Wie konnte es zu der Weiterverbreitung kommen?“

78 Infizierte – nur ein direkt bei Blohm+Voss Angestellter

Am Freitagmittag wurden die Arbeitsschutzmaßnahmen auf der Werft überprüft. Konnten Abstandsregeln eingehalten werden? Wie sah es bisher mit der Mund-Nasenschutz-Pflicht aus? Wie sicher sind die Sanitäranlagen, die Pausenräume und die Belüftungssysteme?

Zudem will das Gesundheitsamt Mitte die dezentralen Unterkünfte von Beschäftigten überprüfen, die nicht direkt bei Blohm+Voss angestellt sind – denn diese Arbeiter von Fremdfirmen haben das Virus schließlich auf dem Werftgelände verbreitet. Das lässt sich an den Infektionszahlen ablesen: So ist unter den 78 Infizierten nur ein direkt bei Blohm+Voss Angestellter.

Blohm+Voss möchte am Montag wieder die Arbeit aufnehmen

Alle anderen kommen aus insgesamt 14 verschiedenen Unternehmen, die im Auftrag von Blohm+Voss auf dem Gelände am Hafen aktiv sind. Deren Beschäftigte sind zum Teil in dezentralen Unterkünften untergebracht. Dabei soll es sich aber nach Angaben der Werft um keine Massenunterkünfte wie im Fall des Fleischunternehmens Tönnies handeln. Auch die Sozialbehörde hat keine Erkenntnisse über Massenunterkünfte.

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Geht es nach Blohm+Voss würde das Unternehmen gerne wieder am Montag die Arbeit aufnehmen. Derzeit ist nur eine Notbesetzung von rund 30 Personen vor Ort. Aus dem Umfeld der Werft hieß es, man wolle am liebsten mit rund 250 Personen im Yachtbau starten. Die Sozialbehörde trat am Freitag noch auf die Bremse: „Wann bei Blohm+Voss wieder gearbeitet wird, kann man jetzt noch nicht sagen.“ Dies hänge von den Untersuchungen vor Ort und Gesprächen mit der Werftleitung ab.