Bankgeheimnisse - Hamburger berichten von ihren Lieblingsplätzen
Meine Bank befindet sich an der Ostseite der Außenalster, direkt am Schwanenwik in der Nähe der Hohenfelder Brücke. Es gibt hier vier Bänke, die auf einer Mauer justiert sind. Mein Favorit ist die Bank ganz links. Wenn man von dort auf die Alster schaut: Mamma Mia - was ist das für eine Aussicht! Man sieht erst einmal nur Wasser, dahinter dann Kirchtürme, das amerikanische Konsulat und natürlich das überragende Radisson Hotel und den Fernsehturm. Unglaublich, welch tolles Panorama sich hier an der Außenalster auftut! Besonders gefällt mir der Weitblick. In südlicher Richtung sieht man die Kennedy-Brücke und in nördlicher Richtung fast sogar die Krugkoppelbrücke. Von meinem Wohnort Uhlenhorst sind es nur wenige Minuten bis zu ,meiner' Bank, deshalb komme ich häufig auch ganz spontan hierher.
Früher war ich oft mit meinen Eltern an der Alster spazieren oder auch radfahren. Schon als Kind war ich fasziniert von dieser Stelle mit der besonders schönen Aussicht. Häufig trifft man auf der Wiese hinter der Bank auch auf Leute, die Drachen steigen lassen. Im Sommer wird hier gepicknickt, und es ist deutlich mehr los als zu anderen Jahreszeiten. Aber auch dann hat für mich mein Lieblingsplatz in Hamburg seine ganz besondere Stimmung, die zum Nachdenken und Träumen direkt am Wasser einlädt.
An meinen freien Tagen genieße ich hier die wunderschönen Sonnenuntergänge oder schaue ganz verträumt den Reflexen auf dem Wasser hinterher. Ein wenig Fernweh macht sich auch manchmal breit, man ist in Hamburg - aber doch in Gedanken ganz weit weg. Besonders faszinierend ist hier das Wechselspiel der Jahreszeiten: ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, meine Bank ist zeitlos.
Wann immer ich Zeit zwischen meinen Auftritten im Operettenhaus habe, komme ich hierher und versuche, komplett abzuschalten und Ruhe zu finden. Manchmal bin ich auch mit meiner neunjährigen Tochter Celine dort, und wir beobachten zum Beispiel Hunde. Sie liebt die Vierbeiner über alles. Aber auch Schwäne, Gänse und Enten zählen hier zu den Stammgästen. Selbstverständlich wird man auch erkannt und um Autogramme gebeten. Darüber freue ich mich, denn es ist immer noch erstaunlich zu sehen, welch positive Wirkung ,Mamma Mia!' auf die Zuschauer hat. Das macht mich glücklich!
Vor meinem Engagement bei ,Mamma Mia!' habe ich mir hier immer ausgemalt, wie das wäre, als Hamburgerin auch endlich mal in der Hansestadt ein längeres Engagement annehmen zu können. Denn zuvor war ich an vielen Theatern Deutschlands verpflichtet und war leider zu selten in meiner geliebten Heimatstadt.
Was ich hier auf dieser Bank geträumt habe, ist in Erfüllung gegangen, und ich habe mit Donna in ,Mamma Mia!' die Rolle meines Lebens gefunden!"