Berlin. Ist es steuerlich sinnvoller, einen Dienstwagen zu leasen oder ihn zu finanzieren? Finanzexperte Steuerfabi rechnet vor.
Viele Menschen denken, einen Firmenwagen müsse man als Unternehmer leasen, weil man dadurch am meisten Steuern sparen kann und es immer besser ist. Aber woher rührt dieser Mythos? Und wie spart man tatsächlich am meisten Steuern?
Lesen Sie auch: Mit diesem Dienstwagen bezahlen Sie jetzt weniger Steuern
Zunächst muss man den grundlegenden Unterschied zwischen Leasing und Finanzierung verstehen. Beim Leasing gehört der eigene Firmenwagen immer noch dem Leasingunternehmen. Man zahlt zwar eine monatliche Leasingrate, damit man diesen Firmenwagen nutzen darf. Aber beim klassischen Leasing taucht der Firmenwagen nicht im Anlagevermögen des eigenen Unternehmens auf.
Wichtige Steuer-Tipps von Steuerfabi:
- Sparplan: Geld vom Staat für den ETF? Experte erklärt, wie das geht
- E-Auto laden: Wallbox: So holen Sie sich über die Steuer Ihr Geld zurück
- Steuererklärung: Steuerberater, App oder Elster: Was am meisten Geld bringt
- Ehepaare: Für wen es sich lohnt, jetzt in Steuerklasse 4 zu wechseln
Bei der Finanzierung hingegen kauft man das Auto wirklich, es kommt in das Anlagevermögen des eigenen Unternehmens und man zahlt, meist einer Bank, einen Kredit samt Zinsen zurück. Womit spart man also mehr Steuern?
Eine Beispielrechnung: Nehmen wir an, man hat einen Firmenwagen für 40.000 Euro und zahlt dafür 600 Euro im Monat an Leasingrate, dann sind diese 600 Euro voll absetzbar. Finanziert man aber den Wagen und zahlt der Bank eine Kreditrate von 600 Euro im Monat, ist nur der Zinsanteil, zum Beispiel 45 Euro von 600 Euro, absetzbar. Bedeutet das aber, dass man beim Leasing 555 Euro mehr von der Steuer absetzen kann? Nein!
Warum die Steuerersparnis beim Leasen höher ist
Der Trick: Da der Firmenwagen bei der Finanzierung im Anlagevermögen des Unternehmens ist, darf man noch die Wertminderung des Fahrzeugs steuerlich absetzen, als sogenannte Abschreibung. Und zwar über einen Zeitraum von sechs Jahren. Für den Beispiel-Dienstwagen im Wert von 40.000 Euro kommt man so auf rund 555 Euro im Monat. Addieren wir dazu die Zinsen in Höhe von 45 Euro, kommen wir ebenso auf 600 Euro pro Monat, die man absetzen kann. Fazit: In diesem Beispiel kommt es also auf das Gleiche raus, ob man den Firmenwagen least oder finanziert.
- Verkehr: Wallbox fürs E-Auto kaufen? Experten warnen vor böser Falle
- Geld: Abfindung im Job kassieren? Diese Tipps sind bares Geld wert
- Altersvorsorge: Rente & Elternzeit – Ab welchem Einkommen Sie Verlierer sind
Generell muss man sich vor Augen führen: Je teurer das Leasing, desto höher sind auch die Kosten – und desto höher ist in der Regel auch die Steuerersparnis. Aber entscheidet man sich deswegen für ein Leasingauto? Nein. Denn es gilt: Man sollte das nicht wegen der Steuern entscheiden. Leasing kann aber durchaus bei der Flexibilität, Eigenkapitalquote, Liquidität oder Ähnlichem Sinn ergeben.
Mein Tipp: Die Entscheidung für Leasing oder Finanzierung sollte immer im Einzelfall unter Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Situation und der individuellen Bedürfnisse getroffen werden.
* Der Artikel enthält sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn Sie auf einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhält die Funke Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Sie als Nutzerinnen und Nutzer verändert sich der Preis nicht, es entstehen Ihnen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Ihnen hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.