Bad Berleburg. „Ich würde nie einen anderen Beruf machen wollen“, sagt die frisch geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe. Die 28-Jährige arbeitet im Rothaarbad.
„Ich habe mich noch nie so wohl gefühlt wie hier“, sagt Sarah Beumer. Sie ist angekommen – in ihrem Traumberuf und auch an ihrem Traum-Arbeitsplatz. Die Hallenbergerin ist frisch geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe im Rothaarbad.
Von Klein auf wollte sie nichts anderes. Aber dafür musste die 28-Jährige jede Menge Hürden nehmen: „In der Schule wollten sie mir den Beruf ausreden. Die wollten, dass ich Bäckereifachverkäuferin werde.“ Aber Sarah setzt sich durch – und macht schulbegleitende Berufspraktika im „Aqua Olsberg“ und bei „Center Parcs“ in Medebach. Wasser ist ihr Element, sie ist Leistungsschwimmerin und in der DLRG aktiv. Und schon der Vater arbeitet im Hallenberger Schwimmbad. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.
Mit 16 weg von zuhause
Sarah Beumers Eltern unterstützen ihre Tochter auch, als sie nach der Schule einen Ausbildungsplatz zur Fachangestellten für Bäderbetriebe in einem Schwimmbad bei Werdohl bekommt. „Ich bin mit 16 weg von zuhause. Ohne meine Eltern hätte ich das nicht geschafft“, berichtet sie. Drei Jahre dauert die Ausbildung im Märkischen Kreis. Zur Berufsschule geht es außerdem nach Hagen. „Das war sehr lehrreich“, sagt die 28-Jährige rückblickend.
Freunde und Familie hatte die junge Frau für ihren Beruf in Hallenberg zurückgelassen. Nur am Wochenende kommt Sarah Beumer nach Hause. Eine harte Zeit war das, ohne Auto. Aber gezweifelt hat sie nie an ihrem Traumberuf: „Ich würde nie einen anderen Beruf machen wollen“, sagt sie mit Nachdruck.
Arbeit mit Menschen und Technik
Sarah reizt die Vielfalt. „Wir sind Schwimmlehrer, Aufpasser, Techniker, Sanitäter, Gärtner und Kummerkasten“, sagt sie. Und dass sie an schönsten Tagen des Jahres am Beckenrand steht, und zehn Stundenschichten im Freibad schiebt, macht ihr nichts aus: „Es gibt nichts Schöneres. Wenn zum Beispiel die Hupe die Wellen ankündigt und die Kinder kreischen vor Freude, ist das toll“, berichtet Sarah Beumer. Und schiebt ein eindrückliches Erlebnis hinterher: Ein Kleinkind kam kurz vor Schließung des Bades noch zu ihr und sagte, dass es Schwimmen lernen möchte. Die Schwimmmeisterin nimmt es mit zum Becken für eine Schulung – und am Ende des Tages hat es das Seepferdchen gemacht. „Am nächsten Tag kam es mit einer riesigen Schokolade und hat sich bei mir bedankt. Das ist doch toll, oder?“ Überhaupt die Arbeit mit Kindern und auch alten Menschen liegt Sarah Beumer am Herzen.
Alleinerziehend? Kein Problem!
Inzwischen ist sie selbst alleinerziehende Mutter eines fünfjährigen Sohnes. Und auch da passe der Beruf, könne man beides gut unter einen Hut bringen. Durch Stundenkonten und vor allem ein „tolles Team in Bad Berleburg“ lasse sich vieles flexibel regeln. Allerdings gilt auch hier: „Auch da muss ich meinen Eltern danken, die mich unterstützen.“
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Nach ihrer Ausbildung war die junge Frau drei Jahre bei „Center Parcs“ in Medebach und später sechs Jahre in Frankenberg, ehe sie sich wegen der besseren Karrierechancen nach Bad Berleburg bewarb. „Mir war immer schon klar, dass ich meinen Meister machen will – und in Bad Berleburg hat man mir das angeboten.“ Nicht nur das, die Stadt hat die einjährige Ausbildung in Vollzeit auch finanziert.
Jetzt ist Sarah Beumer in ihrem Lieblingsberuf angekommen. „Die Stadt hat unheimlich viel für das Bad getan“, sagt sie. Und das Wellenfreibad gehöre zu den schönsten weit und breit, findet sie – aber nicht nur, weil sie hier arbeitet. Hinzu komme das Team, bei dem jeder auf jeden achte. Das Gesamtpaket macht den Meister für Bäderbetriebe in Bad Berleburg zum Traumjob.