Bad Berleburg. Die Industriekauffrau Lisa Afflerbach (25) hatte das Personalwesen bei Regupol von Anfang an fest im Blick. Von ihrem Weg dorthin erzählt sie hier.
Lisa Afflerbach aus Womelsdorf arbeitet gern in der Personalabteilung beim Bad Berleburger Sportboden-Produzenten Regupol BSW. Noch vor ihrem Erndtebrücker Realschulabschluss hat die 25-Jährige ein Praktikum bei ihrem Wunsch-Arbeitgeber gemacht – und „das hat mich damals wirklich schon gepackt“.
Weil sie eine Ausbildung zur Industriekauffrau anstrebte, weil sie unbedingt zu Regupol und dafür ihren Notendurchschnitt verbessern wollte, ging sie zunächst weiter zur Schule. 2013 begann sie ihr Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung am Berufskolleg Wittgenstein. Damit bewarb sich Afflerbach dann 2015 für die dreijährige Ausbildung bei Regupol. „Dann hat mich der Ehrgeiz gepackt, sodass ich nach der Ausbildung im Personalbereich Fuß fassen wollte.“
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Glück mit der neuen Abteilung
Sie hatte Glück, wurde im Unternehmen doch gerade eine eigene Personalabteilung aufgebaut. „Und mich wollten sie gerne mit dabeihaben“, erinnert sich Afflerbach. Weil sie aber auch gerne Wirtschaftspsychologie studieren wollte, unterstützte sie Regupol finanziell und mit Blick auf ihre Arbeitszeit dabei, ein berufsbegleitendes Studium an der Fachhochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Siegen zu absolvieren. „Ich habe damals nur drei Tage in der Woche gearbeitet“, sagt Afflerbach. Anfang 2022 schloss sie ihr Studium erfolgreich ab. Doch das war der heute 25-Jährigen nicht genug: In einem Fernstudium macht sie jetzt ihren Master in reiner Psychologie, um sich weiter zu qualifizieren.
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Im Moment Afflerbachs Aufgabe in der neunköpfigen Personalabteilung: „Ich begleite unsere Auszubildenden von der Einstellung bis zum Prüfungsabschluss.“ So würde die junge Frau ihren Job derzeit auch einem Grundschulkind erklären – mit Vorstellungsgesprächen, Einstellungsprozess, Onboarding und Begleitung der Azubis, aber auch Ausbilder im Lauf der Ausbildung als Beispiele. Nebenbei bildet Afflerbach übrigens auch selbst aus – und zwar die angehenden Industriekaufleute im Hause.
Auch mal unangenehme Momente
Doch immer mehr komme für sie auch der Bereich Personalentwicklung dazu, sagt Afflerbach. Dabei gehe es vor allem darum, die vielfältigen fachlichen Potenziale der Mitarbeiter noch besser als bisher auszuschöpfen. „Mein Aufgabenbereich wird also größer.“
Was macht Ihnen am meisten Spaß an Ihrem Beruf, Frau Afflerbach? „Ich wollte schon immer dem Personal zur Seite stehen“, sagt die 25-Jährige. Einfach da sein für Fragen der Mitarbeitenden. Natürlich gebe es da „auch mal unangenehme Momente“ zu klären. Und im Bereich Ausbildung „liebe ich es einfach zu sehen, wie sich die Azubis entwickeln“. Klar: Wenn’s dann „in der Berufsschule mal nicht läuft“, müsse man „gemeinsam daran arbeiten, dass es besser wird“.
Ein wenig Yoga zur Entspannung
Auch in Krisensituationen steht die Ausbilderin den Auszubildenden möglichst bei. Für solche Fälle hat auch die IHK Siegen eine Initiative gestartet unter dem Namen „Auszubildende in Krisensituationen“ – mit kompetenten Ansprechpartnern, die man direkt kontaktieren könne für Gespräche „auf freundschaftlicher Basis“.
Ihre Freizeit nutzt Lisa Afflerbach momentan vor allem dafür, ihr begonnenes Fernstudium an der Europäische Fernhochschule Hamburg (Euro-FH) zu vollenden – neben ihrem Vollzeit-Job bei Regupol. Das ist ihr für die weitere Berufskarriere sehr wichtig. Es bleibe aber noch Zeit für soziale Kontakte mit Freunden und für ein bisschen Yoga – zur Entspannung.
Wertschätzung erfahren
An ihrem Arbeitgeber schätzt Afflerbach „die Unterstützung und Wertschätzung, die ich erfahren habe“ – übrigens auch bei ihrem Master-Studium. Und sie schätzt das Familiäre in ihrer Abteilung: „Mit den Kolleginnen und Kollegen dort verstehe ich mich sehr gut.“ Die Teamarbeit läuft.
Zwei große Projekte seien es, an denen sie gerade arbeite, so Afflerbach. „Zum einen möchten wir im Unternehmen Mitarbeitergespräche einführen.“ Die Gespräche mit den Beschäftigten seien wichtig für die weitere Personalentwicklung, aber auch für die Leistungsbeurteilung. Getestet werde das gerade in einer der Regupol-Abteilungen. Und zum anderen? Gehe es um „Wissenstransfer“, sagt Afflerbach. „Vor allem wenn Experten unter den Mitarbeitern in Rente gehen, geht auch ihr Wissen mit. Unser Ziel ist es, dieses Wissen möglichst auf die Nachfolger zu übertragen“, sagt sie.
Tipp: Berufspraktische Erfahrung sammeln
„Ich bin einfach straight meinen Weg gegangen“, kann Afflerbach zufrieden auf ihre Berufswahl zurückblicken. Und ihr Berufsalltag heute sei sehr abwechslungsreich, vor allem mit den Azubis und ihren ganz individuellen Entwicklungen.
Afflerbachs Botschaft an Bewerber für eine Ausbildungsstelle: „Viel berufspraktische Erfahrung sammeln.“ Nur so bekomme man einen Eindruck von jener Arbeitswelt, in der man später auch wirklich leben wolle.
Der Unternehmens-Pass: Das bietet Regupol BSW
Mitarbeiter: 750
Standorte: 11
Branche: Chemie
Tarif: Ja
Arbeitszeit: 37,5-Stunden-Woche
Arbeitsplatz: Ergonomische Arbeitsplätze, vielfältig technologische Herstellung spezifischer Produkte
Kooperationen / Benefits: Betriebliche Altersvorsorge, gleitende Arbeitszeit, Gesundheitsleistungenin Form von Zusatzversicherungen, Arbeitskleidung, mindestens 30 TageUrlaub, Urlaubsgeld und Sonderzahlungen
Weiterbildung: Möglichkeiten zur Fortbildung
Weitere Besonderheiten: Großes Ausbildungsangebot