Bad Berleburg. Jeden Tag geht’s raus ins Grüne: Die Beddelhäuserin Trixi Hampel (35) liebt in ihrem Job beim Baubetriebshof. Hier erzählt sie, warum.
„Das Arbeiten draußen im Grünen“ – Trixi Hampel (35) aus Beddelhausen, Landschaftsgärtnerin beim Baubetriebshof der Stadt Bad Berleburg, macht es einfach Spaß. Eigentlich kein Wunder: „Mein Vater ist Dachdecker. Der hat uns früher immer schon mit rausgenommen.“ Doch während ihre beiden Brüder (38 und 31) schlussendlich auch Dachdecker wurden, „bin ich auf dem Boden der Tatsachen geblieben“, lacht Hampel im Gespräch mit unserer Redaktion.
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Mit dem Realschul-Abschluss in der Tasche macht die gebürtige Berleburgerin zunächst das Fachabitur im Sozial- und Gesundheitswesen. Doch das Jahrespraktikum in einer Bad Berleburger Klinik zeigt ihr: „Das ist nichts für mich. Ich wollte irgendwie raus.“
Hilfreicher Lkw-Führerschein
Angefangen hat Hampels wahres Berufsleben dann mit ihrer dreijährigen Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin beim Bad Berleburger Garten- und Landschaftsbau-Betrieb Achinger, ehe sie dort übernommen wurde. „Asphalt, Beton, Pflanzen, Teichbau, Holzarbeiten, eine Gartenlaube aufbauen – eben alles, was der Kunde so möchte.“ So schildert Hampel ihre Aufgaben bei Achinger. Damals machte die 35-Jährige auch ihren Führerschein für Fahrzeuge bis zu 40 Tonnen. Das kommt ihr jetzt auch beim Baubetriebshof zugute, wo sie zum Beispiel oft mit der Straßenkehrmaschine unterwegs ist.
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Beruf Straßenwärter
Der Bad Berleburger Baubetriebshof beschäftigt auch Straßenwärter – also Fachkräfte, die für den verkehrssicheren Betrieb und Unterhalt von Straßen und Wegen verantwortlich sind.
In diesem Beruf bildet der Bauhof übrigens auch aus.
Überhaupt seien ihre Aufgaben jetzt etwas anders, so Hampel. Da geht es dann eben auch ums Leeren öffentlicher Papierkörbe, das Aufstellen von Verkehrsschildern, den Winterdienst oder das Stopfen von Schlaglöchern mit Kaltasphalt – ein Baustoff, der Hampel bis vor kurzem noch neu war. Oder auch ums Unkraut-Jäten. Aber: „Mir macht das einfach großen Spaß – ich mache das total gerne“, schmunzelt Hampel.
Am Blumen-Nest mit dem Bürger im Gespräch
Gestalterisch ist die 35-Jährige aber auch im Einsatz. Etwa, wenn Pflanzarbeiten auf dem Friedhof am Sengelsberg anstehen. Oder bei der Pflege der sogenannten Blumen-Nester an einigen Laternenmasten in der Kernstadt. Hier kommt die Landschaftsgärtnerin oft auch mit Bürgerinnen und Bürgern in gute Gespräche, erklärt ihnen dann auch gerne, warum sie ihre Arbeit so und nicht anders macht.
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Kreativ wird Trixi Hampel gerne mit ihrer Arbeitskollegin Susanne Koch. So dürfen die beiden etwa entscheiden, wie die Sommer-Bepflanzung aussehen soll. „Letztes Jahr zum Beispiel haben wir uns an Blumenkübeln mit Kräutern versucht – mit Petersilie, Thymian oder Oregano.“ Und die gedeihen offenbar ganz gut im Stadtpark und am Wohnmobil-Stellplatz in der Bismarckstraße.
„Man sollte schon körperlich fit sein“
„Du bist draußen – bei schönem wie bei schlechtem Wetter. Du kannst kreativ sein. Du bist handwerklich sehr gefragt. Du musst auch Teamwork beweisen.“ So würde Trixi Hampel einem Grundschul-Kind ihren Job erklären. „Man sollte schon körperlich fit sein, aber auch rechnen können“, betont die Beddelhäuserin. Und eine räumliche Vorstellung davon haben, wie eine Gartenfläche gestaltet werden könne. Darüber hinaus sollte man sich nicht vor dem Umgang mit Maschinen scheuen.
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Im 25-köpfigen Bauhof-Team trifft die Beddelhäuserin auf „alte Bekannte“, etwa aus den Zeiten bei Achinger. Das erleichtert ihr die Arbeit. Und was läuft da so im Moment? „Wir haben gerade viele Erdbestattungen gemacht“, berichtet Hampel. Aber eben auch radikale Schnittarbeiten an Hecken und Sträuchern, die ab Anfang März nicht mehr möglich sind.
Bereitschaft zum Winterdienst
„Um 7 Uhr ist Arbeitsbeginn im Baubetriebshof“, erzählt Hampel. Dann werden die einzelnen Kolonnen für den Arbeitstag eingeteilt: Gärtner, Maurer, Mähen, Tiefbau. Und dann geht es bis Dienstende um 16 Uhr zum Beispiel darum, die städtischen Blumenkübel zu bewässern. Oder eben Unkraut zu jäten. Darüber hinaus hat Hampel an einigen Wochen noch Rufbereitschaft im Winterdienst – und der kann je nach Wetterlage auch schonmal morgens um 4 Uhr beginnen.
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Bleibt hoffentlich noch Platz für die Freizeit, oder? Trixi Hampel nickt. „Ich habe zuhause ein Ergometer“, sagt sie – Radfahren also auf der Stelle. Ein anderes ihrer Hobbys ist Backen, gelernt von der Oma. Dreistöckige Erdbeertorte zum Beispiel. „Aber auch das Haus will versorgt werden“, immerhin eine ehemalige Landwirtschaft in Beddelhausen, die Hampel gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund und dessen Vater (61) bewohnt. Mit ihrem Freund genießt sie aber auch die freie Zeit – gerne bei einem Urlaub irgendwo in Deutschland.