Bad Berleburg. „Anderen helfen können, gibt mir ein gutes Gefühl.“ Joan Mae Marron in eine von fünf neuen Pflegern in der Vamed Rehaklinik Bad Berleburg.

Temperaturen um die 30 Grad, zahlreiche Sonnenstunden sowie eine Wassertemperatur von ungefähr 27 Grad – und das mitten im Februar? Auf den Philippinen nichts Ungewöhnliches. Das berichten auch die vier von insgesamt fünf neuen Mitarbeitern der Vamed-Rehaklinik Bad Berleburg, die ihre Sommerkleidung gegen Winterjacken und Stiefel tauschten und vor vier Monaten nach Bad Berleburg kamen, um dort gemeinsam ihren Traumjob auszuüben – den des Pflegers.

Wir haben sie in der Vamed-Rehaklinik besucht und mit ihnen über ihre ersten Tage in Bad Berleburg, den ersten Schnee und die Unterschiede zwischen dem Pflegeberuf in ihrer alten und neuen Heimat gesprochen.

Die ersten Tage

Am 21. Oktober kamen Mac Arthur De Vera (30, aus Dagupan) und Chosen Sy (30, aus Bacolod) nach Deutschland. Nur eine Woche später folgten La Robin Angeles (34, aus Bulacan) und Joan Mae Marron (28, aus La Union). Gemeinsam mit Cherry Amor Deala (33, aus Iloilo) verstärken sie das Team der Vamed-Rehaklinik nun bereits seit einigen Wochen. Gekannt haben sich zuvor jedoch nur La Robin Angeles und Joan Mae Marron. „Wir sind schon seit Längerem befreundet“, so der 34-Jährige.

Durch eine Agentur, der sie alle angehören und die sich um die Organisation der Gespräche mit der Vamed-Rehaklinik kümmerte, haben sie dann auch die anderen Teammitglieder kennengelernt. „Wir haben daraufhin über eine Facebook-Gruppe geschrieben, bevor wir uns in Bad Berleburg dann persönlich kennenlernen konnten“, sagt Chosen Sy.

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Und wie waren die ersten Tage in der neuen Heimat – weit weg von Familie und Freunden? „Zuerst war es schon ungewohnt – vor allem wegen der Sprache“, sagt Joan Mae Marron. Schon auf den Philippinen haben sie via Onlinekurs Deutsch gelernt. „Dort haben wir auch schon die B1- und B2-Prüfung bestanden“, ergänzt La Robin Angeles. Und auch heute lernen sie weiter Deutsch. „Das ist gar nicht so leicht.“

Schloss, Wanderwege und Wisent

Und nicht nur Deutsch gelernt hatten die jungen Pfleger daheim fleißig – auch über ihren neuen Arbeitgeber und ihre neue Heimat haben sie sich im Internet vorab erkundigt. „Ich habe auf YouTube einen Film über die Vamed-Rehaklinik gesehen“, sagt Mac Arthur De Vera. Und auch La Robin Angeles wusste schon vor der Ankunft in Wittgenstein: „Hier gibt es ein großes Schloss mit Schlosspark, das Rothaargebirge und Wisente.“ Die haben die jungen Pfleger bereits live gesehen – bei einem gemeinsamen Ausflug in der Wisent-Wildnis.

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Und bei dem Ausflug gab es nicht nur Wisente zu bestaunen. „Ich habe meine Mutter ein Bild vom Schnee geschickt“, so La Robin Angeles. „Schnee gibt es bei uns nicht“, ergänzt Joan Mae Marron und lächelt. Generell sei es sehr kalt und nass in den ersten Tagen gewesen.

Und: „Hier gibt es weniger Menschen als bei uns“, sagt Mac Arthur De Vera. Kein Wunder, bilden die Philippinen als fünftgrößter Inselstaat mit rund 110 Millionen Einwohnern den dreizehnt-größten Staat der Welt. „Ich mag Bad Berleburg. Es ist ruhig und gemütlich hier und die Menschen sind wirklich freundlich“, so De Vera, während seine Kollegen ihm nickend zustimmen. Und auch ihre Familien freuten sich, als sie vom neuen Job in der Vamed-Rehaklinik erfuhren – auch, wenn es weit von daheim entfernt ist. „Wir hatten alle die gleichen Plänen, nach Deutschland zu kommen und hier zu arbeiten“, sagt Mac Arthur De Vera.

Blick in die Zukunft

Und dort sehen die Pfleger auch ihre Zukunft. „Ich würde mich freuen, hier bis zum Rentenalter zu bleiben und hier zu arbeiten“, sagt La Robin Angeles.

Schon auf den Philippinen hatte er als Pfleger gearbeitet – seinem absoluten Traumberuf, wie er im Gespräch mit unserer Redaktion verrät. „Zudem haben wir super Kollegen hier in der Rehaklinik, die uns immer helfen und unterstützen“, sind sich alle einig. Für die neuen Pfleger gibt es in der Bad Berleburger Rehaklinik aber nicht nur neue Kollegen, sondern auch neue Technik. „Das ist einer der größten Unterschiede“, sagt De Vera. „Bei uns ist die Technik bereits älter, während wir hier neuere und fortgeschrittene Technik zur Verfügung haben.“

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Und welche Unterschiede gibt es noch? „Auf den Philippinen ist es nicht üblich, dass wir die Patienten waschen. Dort haben die meisten Patienten eine Begleitperson dabei“, sagt Joan Mae Marron. „Hier brauchen uns die Menschen.“ Anderen Menschen helfen – für die junge Pflegerin eine wichtige Aufgabe. „Das ist das Schöne an unserem Beruf, dass wir anderen helfen können. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“

Und auch Chosen Sy und ihre Kollegen sind sich einig: „Wenn man sieht, dass die Patienten mit unserer Arbeit zufrieden sind, macht es auch uns glücklich.“