Hilfreich sei da das freiwillige Kirchgeld, so der Pfarrer. In der Lukas-Kirchengemeinde kämen so bereits 6000 Euro pro Jahr zusammen.
Elsoff. Das Thema „Identität“ zog sich wie ein roter Faden durch die Gemeindeversammlung der Lukas-Kirchengemeinde im Elsoff- und Edertal, an der rund 50 Menschen im Gemeindehaus teilnahmen. Die Versammlung besteht inzwischen aus sieben Dörfern und hat in den vergangenen zwölf Jahren zwei Vereinigungs-Prozesse durchlaufen. Zunächst die Verbindung der beiden selbstständigen Kirchengemeinden Elsoff und Schwarzenau zu einer gemeinsamen, dann zu Beginn 2017 die Erweiterung um die Kirchengemeinde Wunderthausen/Diedenshausen. Beinahe ein halbes Jahr ist Joachim Cierpka Pfarrer im Elsoff- und Edertal.
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Er erläuterte zu Beginn der Versammlung sein Verständnis vom Miteinander. Es gehe deshalb um ungeteilte Solidarität, aber keinesfalls um Selbstaufgabe. Dafür müssten die Dörfer allerdings erst einmal selbst erkennen, was sie als ihr Spezielles einzubringen hätten. Mit diesem jeweils Eigenen müssten sich dann alle miteinander hinter die gemeinsamen Ziele der Kirchengemeinde stellen.
Freiwilliges Kirchgeld soll helfen
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Die überschaubaren landeskirchlichen Finanz-Zuteilungen würden dabei klare Grenzen aufzeigen, vor allem weil es bei knapp 2400 Gemeindegliedern in jedem der sieben Dörfer eine Kirche oder Kapelle gibt. Hilfreich sei da das freiwillige Kirchgeld, so der Pfarrer. In der Lukas-Kirchengemeinde kämen so bereits 6000 Euro pro Jahr zusammen.
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Im Gegensatz zu spontanen Spenden, die natürlich auch immer willkommen seien, könne das Kirchgeld mit einem fest zugesagten konkreten Betrag verlässlich in die Haushaltsplanungen einfließen, was für die Kirchengemeinde ein großer Vorteil sei. „Mit fünf Euro pro Monat von jedem könnte ein Dorf seine Kirche erhalten“, rechnete Joachim Cierpka vor, wobei er anfügte: „Fünf Euro sind nicht für jeden leistbar, das weiß ich auch.“ Für das Kirchgeld gibt es eine Spendenquittung, eine absolute, von der Kirchengemeinde nicht zu umgehende Zweckbindung ist dabei möglich. Der Erhalt aller Kirchen und Kapellen werde aber wohl nur solidarisch zu leisten sein.
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Unter diesem Punkt wies der Pfarrer auf ein grundsätzliches Problem hin: Wenn an einer Kirche oder Kapelle etwas gemacht werden müsse, dann werde das schnell ganz teuer. Da reichten die vorhandenen, stets gebäudegebundenen Rücklagen oft nicht aus. Es sei allerdings gut, dass ein internes Beleihen zwischen den verschiedenen Gebäuden möglich sei. Dabei werde die Kirchengemeinde auch weiter die Augen offenhalten und sich um zusätzliche Fördermittel von außen bemühen.
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Eine große Hilfe sei dabei die „exzellente Zusammenarbeit“ mit der Stadt Bad Berleburg, wie Joachim Cierpka unterstrich. Wobei der beste Schutz für Gebäude ein lebendiges Gemeindeleben, ein guter Kirchenbesuch sei: Im Augenblick gebe es keinen Gottesdienst, bei dem die Kirche nicht zu zwei Dritteln besetzt sei. Beim Zweiklang Geld und Vielfalt des Gemeindelebens stand für Joachim Cierpka fest: „Das eine bedingt das andere.“
Identität der Gemeinden stärken
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Um die Identität der Kirchengemeinde und ihrer Dörfer geht es auch in dem weiterlaufenden Projekt „Sieben auf einen Streich“: Das Grundschul-Projekt, das sich mit dem Heiligenberg beschäftigt habe, dem Namensgeber der Schule, ist dabei erfolgreich verlaufen, am Familien-Historie-Projekt in diesem Rahmen muss noch stärker gearbeitet werden, das Aufkleber-Album-Projekt wurde bei der Gemeindeversammlung nochmal als „lebendige Heimatkunde“ erläutert.
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Um die Identität wird es zudem nochmal an ganz anderer, heutzutage vielleicht sogar ungewohnter Stelle gehen. Bei der letzten Vereinigung war auch der Bekenntnisstand der Lukas-Kirchengemeinde Thema. Dabei geht es um eine lutherische, reformierte oder die beides verbindende unierte Ausrichtung einer Gemeinde.
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Dort steht jetzt für Lukas „uniert“, obwohl Viele „reformiert“ historisch für richtig halten. Deshalb möchte Joachim Cierpka mit den Ortschaften erst einmal über das Bekenntnis reden und über die Liturgie-Unterschiede zwischen den Dörfern sprechen.