Warstein. . Es war ein Versprechen, dass die Warsteiner gerne hörten: In der Sonderratssitzung am 23. September versprach Landrätin Eva Irrgang, dass sie der Stadt helfen wolle, nach der Legionellen-Krise wieder auf die Beine zu kommen. Nun wartet Warstein darauf, dass dieses Versprechen eingehalten wird.
Knapp einen Monat ist es her, dass Landrätin Eva Irrgang in der Sonderratssitzung am 23. September versprach, dass sie Warstein nach Kräften helfen wolle, nach der Legionellen-Krise wieder auf die Beine zu kommen. „Ich werde alle Kanäle nutzen, die mir zur Verfügung stehen, um zu sehen, ob sich irgendwo ein Topf für Warstein finden lässt,“ sagte sie.
Jetzt fordert die Kreistagsfraktion der Bürgergemeinschaft (BG) im Kreis Soest, dass dieses Versprechen mit Leben gefüllt wird. Einen entsprechenden Antrag stellt der Fraktionsvorsitzende Theodor Kremer zur Beratung im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Reginalentwicklung des Kreises. „Man konnte den Eindruck bekommen, dass die Sache jetzt schon wieder einschläft, deswegen sind wir aktiv geworden“, begründet Kremer im Gespräch mit der WESTFALENPOST den Antrag, „das Versprechen muss jetzt konkret werden udn durch unseren Antrag kommt es auf die formelle Schiene.“
Gibt es Hilfsfonds?
Dabei betont Kremer, dass es keinesfalls darum gehe, der Landrätin finanzielle Zusagen zu entlocken. „Wir möchten, dass die Kreisverwaltung auslotet, welche Zuschüsse oder Hilfsfonds es für solche Fälle auf Landes-, Bundes- oder Europaebene gibt.“ Die konkreten Möglichkeiten einer schnellen Hilfe für die Warsteiner Gewerbetreibenden müssten vom Kreis sondiert werden. Schließlich sei es denkbar, dass es einen Katastrophenfonds für solche Fälle gebe, ähnlich dem für die Hochwasseropfer. „Natürlich ist das nicht vergleichbar, aber ob es auch für solche Fälle wie dem in Warstein einen Topf gibt, aus dem Hilfsmittel beantragt werden können, müssten doch die Fachleute im Kreis wissen beziehungsweise herausfinden können“, so Kremer.
Einmalige Sonderzahlung
Mit dem Ergebnis einer solchen Recherche könne dann weiter überlegt werden, wie die Hilfe für Warstein konkret aussehen kann. „Wenn es solche Fördermittel nirgendwo gibt, dann müssen wir über alternative Hilfen für Warstein nachdenken.“ Die von Bürgermeister Manfred Gödde vorgeschlagene Aussetzung der Kreisumlage für Warstein war bei den übrigens Kommunen im Kreis, die für die so entstehenden Mehrkosten aufkommen müssten, auf wenig Begeisterung gestoßen. Kremer wundert das nicht: „Das ist doch klar, dass da niemand Spaß dran hat.“ Aber der Fraktionsvorsitzender sieht eine andere Möglichkeit: „Vielleicht müsste man das mal anders herum denken: Möglicherweise ist eine einmalige Sonderzahlung für Warstein denkbar.“
Auch die gezielte Unterstützung Warsteins bei anstehenden Strukturprojekten bringt Kremer ins Spiel. Die sei eine sinnvolle Möglichkeit, Warstein zu helfen, zumal die Bemessung des tatsächlichen wirtschaftlichen Schadens, der der Stadt durch die Legionellen-Krise entstanden ist, schwer sei, so Kremer.
Für ihn und seine Fraktion zählt jetzt jedoch zunächst, dass das Versprechen der Landrätin schnell konstruktive Inhalte bekommt: „Das darf kein reines Lippenbekenntnis bleiben.“