Warstein/Soest. . Der Krisenstab, den die Kreisverwaltung Soest in Zusammenhang mit der Erkrankungswelle nach dem Legionellenausbruch in Warstein gebildet hat, traf sich zu seiner letzten Sitzung. Kreisdirektor Dirk Lönnecke als Leiter des Gremiums übergab die Aufgaben an die Arbeitsebene bzw. die zuständigen Stellen.

Mitte August wurden die ersten Legionellen-Erkrankungen in Warstein öffentlich bekannt. Der Ausbruch entwickelte sich zur drittgrößten Legionellen-Epidemie Europas. Mehr als vier Wochen hielt das Drama die Kleinstadt Warstein in Atem. 165 Menschen erkrankten, 91 Patienten hatten einen Legionellen-Laborbefund, drei Tote (zwei Männer und eine Frau) waren zu beklagen. Ein Krisenstab traf Sicherheitsmaßnahmen und beauftragte Experten mit der Suche nach den Ursachen. Jetzt hat die Kommission ihre Arbeit erledigt und Restaufgaben delegiert.

Arbeitsgruppe behält Maßnahmen im Blick

So wird eine Arbeitsgruppe die Legionellenbelastung in Wäster und Möhne noch im Blick behalten. Regelmäßig sollen dort in den kommenden Wochen weitere Proben gezogen werden, um die Wirksamkeit der veranlassten Maßnahmen (UV-Desinfektion an den Klärbecken des Ruhrverbandes und der Warsteiner Brauerei) zu überprüfen.

Zuständig für die Kontrollen sind Vertreter der Unteren Wasserbehörde beim Kreis Soest, der Oberen Wasserbehörde der Bezirksregierung Arnsberg und der Stadt Warstein.

Wäster und Möhne sind noch belastet

Aktuelle Probeergebnisse zeigen, dass die Tendenz der Legionellenbelastung in den Gewässern erst leicht nach unten geht. So gilt die Allgemeinverfügung mit dem Verbot, Wasser zum Gemeinverbrauch aus Teilen von Wäster und Möhne zu entnehmen, weiterhin.

Auch interessant

Bei den Untersuchungen sämtlicher Kläranlagen im Regierungsbezirk Arnsberg gab es (bis auf die Werte in Warstein) keine besorgniserregenden Ergebnisse. Legionellen seien entweder gar nicht oder nur in unbedenklichen Konzentrationen vorhanden, heißt es von Seiten der Behörden. Wie es zur Belastung der beiden Klärbecken in Warstein kommen konnte, bleibt für die Experten weiterhin ein Rätsel.

Trinkwasser im Regierungsbezirk Arnsberg ist sauber

Auch das Trinkwasser im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg wurde auf Legionellen überprüft. Es ist absolut keimfrei und somit sauber. Nirgendwo fanden sich Spuren von Legionellen. Mit dieser erfreulich Nachricht beendete der Krisenstab seine Arbeit.

Der Weg des Trinkwassers in Warstein

Das Ende des Weges des Wassers: Der Wasserhahn. Foto: Simon Wiggen
Das Ende des Weges des Wassers: Der Wasserhahn. Foto: Simon Wiggen © WP
In der Quellstube: Glasklar ist das Wasser, dass aus dem Kalkgestein aufsteigt. Foto: Simon Wiggen
In der Quellstube: Glasklar ist das Wasser, dass aus dem Kalkgestein aufsteigt. Foto: Simon Wiggen © WP
Das Stadtwerke-Gelände. Foto: Simon Wiggen
Das Stadtwerke-Gelände. Foto: Simon Wiggen © WP
Überschuss: Sprudelt aus der Quelle zu viel Wasser, zum Beispiel nach einem Starkregen oder nach der Schneeschmelze, wird das nicht benötigte Wasser in die Wäster geleitet. Foto: Simon Wiggen
Überschuss: Sprudelt aus der Quelle zu viel Wasser, zum Beispiel nach einem Starkregen oder nach der Schneeschmelze, wird das nicht benötigte Wasser in die Wäster geleitet. Foto: Simon Wiggen © WP
Die Quellstube: Hier sprudelt das Wasser aus den Tiefen des Kalkgesteins an die Oberfläche und wird abgepumpt. Foto: Simon Wiggen
Die Quellstube: Hier sprudelt das Wasser aus den Tiefen des Kalkgesteins an die Oberfläche und wird abgepumpt. Foto: Simon Wiggen © WP
Die Quellstube. Foto: Simon Wiggen
Die Quellstube. Foto: Simon Wiggen © WP
Seltenheit: So wie Wassermeister Heinz Müller in Warstein, können nur wenige seiner Kollegen die Quelle wirklich betreten. Meist wird das Trinkwasser in anderen Städten ausschließlich über enge Bohrungen gefördert. Foto: Simon Wiggen
Seltenheit: So wie Wassermeister Heinz Müller in Warstein, können nur wenige seiner Kollegen die Quelle wirklich betreten. Meist wird das Trinkwasser in anderen Städten ausschließlich über enge Bohrungen gefördert. Foto: Simon Wiggen © WP
Enger Felsspalt: Hinten an der Wand ist ein dunkler Felsspalt zu sehen. Dort kommt das frische Nass zu Tage. Schon hier ist das Wasser bereits bedenkenlos trinkbar. Foto: Simon Wiggen
Enger Felsspalt: Hinten an der Wand ist ein dunkler Felsspalt zu sehen. Dort kommt das frische Nass zu Tage. Schon hier ist das Wasser bereits bedenkenlos trinkbar. Foto: Simon Wiggen © WP
Seltenheit: So wie Wassermeister Heinz Müller in Warstein, können nur wenige seiner Kollegen die Quelle wirklich betreten. Meist wird das Trinkwasser in anderen Städten ausschließlich über enge Bohrungen gefördert. Foto: Simon Wiggen
Seltenheit: So wie Wassermeister Heinz Müller in Warstein, können nur wenige seiner Kollegen die Quelle wirklich betreten. Meist wird das Trinkwasser in anderen Städten ausschließlich über enge Bohrungen gefördert. Foto: Simon Wiggen © WP
Seltenheit: So wie Wassermeister Heinz Müller in Warstein, können nur wenige seiner Kollegen die Quelle wirklich betreten. Meist wird das Trinkwasser in anderen Städten ausschließlich über enge Bohrungen gefördert. Foto: Simon Wiggen
Seltenheit: So wie Wassermeister Heinz Müller in Warstein, können nur wenige seiner Kollegen die Quelle wirklich betreten. Meist wird das Trinkwasser in anderen Städten ausschließlich über enge Bohrungen gefördert. Foto: Simon Wiggen © WP
Leistungsstark: Vier Pumpen saugen das Wasser aus der Quellstube ab und fördern es in die Aufbereitungsanlage. Foto: Simon Wiggen
Leistungsstark: Vier Pumpen saugen das Wasser aus der Quellstube ab und fördern es in die Aufbereitungsanlage. Foto: Simon Wiggen © WP
Kontrolle: Ständig wird die Trübung des geförderten Wassers gemessen. Ist der Wert zu hoch, schlägt die Elektronik Alarm. Foto: Simon Wiggen
Kontrolle: Ständig wird die Trübung des geförderten Wassers gemessen. Ist der Wert zu hoch, schlägt die Elektronik Alarm. Foto: Simon Wiggen © WP
Weiter geht es in die Aufbereitungsanlage. Foto: Simon Wiggen
Weiter geht es in die Aufbereitungsanlage. Foto: Simon Wiggen © WP
Vier große Behälter filtern mit Quarzsand Schwebstoffe aus dem Trinkwasser. Foto: Simon Wiggen
Vier große Behälter filtern mit Quarzsand Schwebstoffe aus dem Trinkwasser. Foto: Simon Wiggen © WP
Vier große Behälter filtern mit Quarzsand Schwebstoffe aus dem Trinkwasser. Foto: Simon Wiggen
Vier große Behälter filtern mit Quarzsand Schwebstoffe aus dem Trinkwasser. Foto: Simon Wiggen © WP
Im Boden der großen Filterbehälter sind je 800 Filterkerzen eingelassen, die verhindern, dass der Quarzsand, der Schwebstoffe aus dem Wasser filtert, mit abgesogen werden. Foto: Simon Wiggen
Im Boden der großen Filterbehälter sind je 800 Filterkerzen eingelassen, die verhindern, dass der Quarzsand, der Schwebstoffe aus dem Wasser filtert, mit abgesogen werden. Foto: Simon Wiggen © WP
Schaltzentrale: Hier laufen alle Informationen über Menge, Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung und Chlorgehalt zusammen. Foto: Simon Wiggen
Schaltzentrale: Hier laufen alle Informationen über Menge, Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung und Chlorgehalt zusammen. Foto: Simon Wiggen © WP
Schaltzentrale: Hier laufen alle Informationen über Menge, Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung und Chlorgehalt zusammen. Foto: Simon Wiggen
Schaltzentrale: Hier laufen alle Informationen über Menge, Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung und Chlorgehalt zusammen. Foto: Simon Wiggen © WP
Schaltzentrale: Hier laufen alle Informationen über Menge, Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung und Chlorgehalt zusammen. Per Touchscreen kann jede einzelne Pumpe, jeder einzelne Wert eingestellt werden. Grün bedeutet
Schaltzentrale: Hier laufen alle Informationen über Menge, Temperatur, Leitfähigkeit, Trübung und Chlorgehalt zusammen. Per Touchscreen kann jede einzelne Pumpe, jeder einzelne Wert eingestellt werden. Grün bedeutet "Rohwasser", blau bedeutet "Reinwasser". Foto: Simon Wiggen © WP
Weiter geht es in den Tiefbehälter zur Zwischenspeicherung. Foto: Simon Wiggen
Weiter geht es in den Tiefbehälter zur Zwischenspeicherung. Foto: Simon Wiggen © WP
Tiefbehälter: Hier werden 1400 Kubikmeter Wasser zwischengelagert, bevor es auf den Weg in die Haushalte gepumpt wird. Foto: Simon Wiggen
Tiefbehälter: Hier werden 1400 Kubikmeter Wasser zwischengelagert, bevor es auf den Weg in die Haushalte gepumpt wird. Foto: Simon Wiggen © WP
Über Pumpen und Leitungen verlässt das Wasser schließlich das Gelände der Stadtwerke. Foto: Simon Wiggen
Über Pumpen und Leitungen verlässt das Wasser schließlich das Gelände der Stadtwerke. Foto: Simon Wiggen © WP
Der Zahn der Zeit nagt auch an den Rohren. Manche grauguss-Leitungen sind über 50 Jahre alt. Mangan- und Eisenreste, die sich innen absetzen, können auch extreme Formen annehmen. Foto: Simon Wiggen
Der Zahn der Zeit nagt auch an den Rohren. Manche grauguss-Leitungen sind über 50 Jahre alt. Mangan- und Eisenreste, die sich innen absetzen, können auch extreme Formen annehmen. Foto: Simon Wiggen © WP
Der Hochbehälter "Gericht" auf 357 Metern Höhe versorgt die Kernstadt Warstein. Von hier aus fließt das Trinkwasser durch das natürliche Gefälle mit über zwei Bar Druck in die Wasserhähne der Haushalte. Foto: Simon Wiggen
Der Hochbehälter "Gericht" auf 357 Metern Höhe versorgt die Kernstadt Warstein. Von hier aus fließt das Trinkwasser durch das natürliche Gefälle mit über zwei Bar Druck in die Wasserhähne der Haushalte. Foto: Simon Wiggen © WP
An dieser Stelle verlässt das Wasser die Leitungen der Stadtwerke und passiert den Zähler eines Hauses. Foto: Simon Wiggen
An dieser Stelle verlässt das Wasser die Leitungen der Stadtwerke und passiert den Zähler eines Hauses. Foto: Simon Wiggen © WP
1/25