Warstein. Fünf Wochen lang war es eine Extremsituation für Ärzte, Schwestern und Pflegemitarbeiter des Warsteiner Krankenhauses “Maria Hilf“; jetzt zogen Geschäftsführer Hans-Christian Vatteroth und sein Team demonstrativ einen Schlussstrich unter das Thema “Legionellen“.

„Wenn es noch einen Beweis gebraucht hätte, dass unser Krankenhaus die tollsten Mitarbeiter hat, dann hat diese Krise ihn geliefert“, brachte der Geschäftsführer des Warsteiner Krankenhauses "Maria Hilf", Hans-Christian Vatteroth, sein Lob auf den Punkt. Fünf Wochenlang hatten Ärzte, Schwester und Pflegemitarbeiter des Krankenhauses mit der ungewöhnlichen Extremsituation - verursacht durch die Legionellen-Epidemie - gekämpft.

Hervorragende Teamarbeit im Krankenhaus

Es sei eine hervorragende Arbeit des gesamten Teams gewesen, betonte der Geschäftsführer: „Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Verstorbenen. Ich möchte aber auch nicht vergessen zu betonen, dass wir die geringste Letalitätsrate aller vergleichbaren Legionellen-Ausbrüche nachweisen können. Vielleicht lässt es sich mit dem Volksmund sagen: ‘Das Glück ist mit den Tüchtigen.’“ Damit spielte Vatteroth auf die intuitiv richtige Behandlung schon der ersten Patienten, die mit atypischen Lungenentzündungen Mitte August ins „Maria Hilf“ kamen, an. Bis auf einen Patienten auf der Intensivstation haben mittlerweile alle Patienten das Krankenhaus verlassen.

Chefarzt Dr. Thomas Schumacher blickte noch einmal zurück: „Wir hatten glücklicherweise von Anfang an ein ‘komisches Bauchgefühl’ und sind damit auf der richtigen Spur gewesen.“ Das konsequente Einhalten von standardisierten Empfehlungen zu bakteriellen Erkrankungen habe sich als richtige Entscheidung erwiesen. „Wir haben von vorneherein eine Therapie angesetzt, die auch Medikamente einschließt, die atypische Erreger bekämpfen. Das war glücklicherweise genau richtig.“

Sofort richtig reagiert

Auch ohne einen positiven Legionellen-Befund hat das Krankenhaus damit von vorneherein die entsprechenden Medikamente gegen die Legionellose eingesetzt. Ein Vorgang, der an sich nicht außergewöhnlich sei, wie Internist Dr. Lutz Humpert erklärte: „Der Befund ist für uns letztlich nur der Beweis. Wir behandeln aber schon vorher anhand der Symptome. Wir können mit einer Therapie nicht warten, bis wir endgültig wissen, was es ist.“ Das Expertenwissen, was die beiden Ärzte in den vergangenen Wochen demonstriert und weiter ausgebaut haben, wird auch künftig gefragt sein, da ist sich Hans-Christian Vatteroth sicher.

„Es ist natürlich noch nicht ganz zu Ende. Es wird beispielsweise weiterhin untersucht, wo es möglicherweise doch Gemeinsamkeiten zwischen den Erkrankten gegeben hat. Das sind alles Daten, die wir an das Gesundheitsamt übermittelt haben und wo wir auch im engen Kontakt zu den Experten stehen.“ Im Zusammenhang mit einer Legionellen-Erkrankung in Mainz wurde Dr. Thomas Schumacher mittlerweile ebenfalls zitiert. Für ihn und seinen Kollegen Lutz Humpert stellt die Legionellen-Epidemie einen besonderen Punkt in ihren Berufswegen dar: „Das war ein sehr außergewöhnliches Ereignis, von dem wir sehr hoffen, dass es ein Einmaliges bleiben wird.“

Pflegedienstleiter Klaus Wohlmeiner schloss sich diesem Wunsch an: „Für uns war es eine Herausforderung, die gezeigt hat, wie gut wir alle an einem Strang ziehen können. Aber so eine Krise muss nicht noch mal sein.“