Warstein. Drei Lagerhallen mit Holzpaletten sind bei dem verheerenden Großbrand auf dem ehemaligen Speditionsgelände Speer zerstört worden. Das gab die Polizei bekannt. Am Brandort an der Franz-Hegemann-Straße löschte die Feuerwehr bis zum Mittwoch morgen noch restliche Brandherde. Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Gelände. Brandermittler machten Fotos aus der Luft, um die Brandursache lokalisieren zu können.
Ein lauter Knall auf dem ehemaligen Speditionsgelände Speer an den WLE-Gleisen in der Nähe des Warsteiner Güterbahnhofs schreckte die Bewohner Warsteins am Dienstag abend gegen 22 Uhr auf. Ursache dafür war offenbar der Gastank eines Gapelstaplers, der sich in der Halle befand, erklärte Stadtbrandinspektor Michael Döben am Mittwoch morgen.
Sirenenalarm im gesamten Stadtgebiet
Um 22.05 Uhr am Dienstag abend wurde die Feuerwehr in Warstein alarmiert. Eine halbe Stunde später ertönte der Sirenenalarm für das gesamte Stadtgebiet. Löschkräfte aus allen Warsteiner Ortsteilen sowie den Nachbarstädten Rüthen und Anröchte rückten zum Großeinsatz an.
Eine Lagerhalle auf dem Gelände hinter dem Bahnhof hatte Feuer gefangen und steckte laut Polizei zwei weitere Gebäude in Brand. "Die Halle waren vollgepackt mit Holzpaletten. Das brennt wie Zunder", sagte Stadtbrandinspektor Michael Döben vor Ort. Der Feuerschein am dunklen Himmel war schon von Weitem zu sehen. Die starke Rauchentwicklung erschwerte die Arbeit der Löschkräfte. Ein direkt angrenzendes Wohnhaus wurde wie durch ein Wunder nicht beschädigt.
Video vom Großbrand in Warstein: Jan Dembinsky.
Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf die zehn Meter entfernte Produktionsstätte der Firma Jungeblodt sowie das Museum Haus Kupferhammer ebenfalls verhindern. Auch Wasserschaden am Wohnhaus entstand nicht. „Die Kollegen sind sehr umsichtig vorgegangen“, lobte Döben. Zwei Menschen, die sich zum Zeitpunkt des Brandes auf dem Gelände aufhielten, wurden leicht verletzt.
Löschwasser aus der Wäster an unbelasteter Stelle
Das Löschwasser pumpte die Feuerwehr aus der angrenzenden Wäster in die Schläuche. Hier war der Fluss nicht mit Legionellen belastet. Ansonsten wäre der Einsatz problematisch geworden. Zur Erinnerung: Fünf Wochen lang überschattete eine Legionellen-Epidemie das Leben in der Stadt Warstein.
Bei der Ursachenforschung wurden Legionellen in der Wäster festgestellt. Die Keime kamen aus der kommunalen Kläranlage. Oberhalb des Klärwerkes, also dort, wo am Dienstag abend das Löschwasser gebraucht wurde, galt kein Wasserentnahmeverbot durch den Kreis Soest.
Großbrand in Warstein
Brandherde erschweren die Ermittlungen - Polizeihubschrauber im Einsatz
Um 23.40 Uhr hatten die Feuerwehren den Lagerhallen-Brand am Dienstag abend unter Kontrolle gebracht. Während der Löscharbeiten sperrte die Polizei die Franz-Hegemann-Straße an der Ortsgrenze zwischen Warstein und Suttrop in beide Richtungen. Der Verkehr wurde umgeleitet. Auch der Parkplatz unterhalb der Edeka-Filiale blieb gesperrt. Hier standen unter anderem Hilfskräfte des DRK, MHD und vom Rettungsdienst Soest in Bereitschaft.
Wie vor gut einem halben Jahr, als am 27. April ein Container mit Verpackungsabfall auf dem Betriebsgelände der Drogeriekette Rossmann in Brand geraten war. Nun brach ein Großfeuer auf der gegenüberliegenden Straßenseite aus.
Brandexperten machen Fotos aus der Luft
Die Ursache für den Brand auf dem ehemaligen Speer-Gelände ist noch nicht hundertprozentig geklärt, auch zur Schadenshöhe gibt es noch keine konkreten Angaben. Ein Polizeihubschrauber kreiste am Mittwoch über dem Gelände und half bei der Aufklärung. Brandermittler machten Fotos aus der Luft, um die Brandursache lokalisieren zu können.
Feuerwehr reißt verkohlte Reste der Lagerhalle ab
Am Mittwoch vormittag waren Beamte der Kripo mit Ermittlungen beauftragt. Sie konnten den Brandort jedoch noch nicht betreten, da noch immer kleinere Brandherde in Erscheinung traten.
Die Warsteiner Feuerwehr war am Vormittag damit beschäftigt, die völlig verkohlten Reste der zerstörten Lagerhallen gesichert abzureißen, um ein gefahrloses Betreten der Brandstelle möglich zu machen und damit zu den noch brennenden Bereichen vorzudringen. Wem die Hallen gehören bzw. wer sie für gewerbliche Zwecke nutzt, gab die Polizei bislang nicht bekannt.