Warstein. . Einen Großeinsatz in dieser Größenordnung hat es in der Kernstadt Warstein schon seit langem nicht mehr gegeben. Ein ausgebrochenes Feuer in einem Container auf dem Außengelände an der Franz-Hegemann-Straße, unmittelbar hinter dem Drogeriemarkt Rossman, löste am frühen Samstag Abend im gesamten Stadtgebiet Warstein Sirenenalarm aus.

Um 18.06 Uhr war durch Mitarbeiter der Drogerie und durch Augenzeugen aus der benachbarten Musikkneipe der Notruf bei der Kreisstelle der Feuerwehr in Soest eingegangen. Die schnell an der Unglücksstelle eingetroffen Löschgruppen aus Warstein und Suttrop lösten aufgrund der brenzligen Lage bereits kurz darauf gegen 18.13 Uhr schließlich Sirenenalarm für alle Feuerwehren in der Stadt Warstein aus. „Wir mussten sofort die Wehralarmstufe erhöhen“, sagte Stadtbrandinspektor Michael Döben.

Großbrand Rossmann
Großbrand Rossmann © WP

160 Rettungskräfte aus dem gesamten Stadtgebiet, das Einsatzleitungsteam des Kreises Soest sowie das automatisch mitalarmierte Technische Hilfswerk, das Deutsche Rote Kreuz und die Maltesergruppe des Kreises rückten an den Warsteiner Geschäftskomplex an, um Schlimmeres zu verhindern.

Der sich mittlerweile über mehrere Rollcontainer ausdehnende Brand, der folglich auch auf die Rückfassade und auf einen Teil des Daches übergriff, konnte von den Feuerwehren unter Kontrolle gebracht werden und nach zwei Stunden gelöscht werden. Drehleiterfahrzeuge der Löschgruppen Belecke und Rüthen unterstützten die Löscharbeiten. Zeitgleich drangen über 40 Feuerwehrmänner unter schwerem Atemschutz in den infolge der heftigen Rauchentwicklung vollständig verrußten Verkaufsraum des Drogeriemarktes sowie in die verqualmte Lagerhalle ein. Auch in die angrenzenden Ladenlokale Takko und Deichmann zog der schwarze Rauch hinein, die ebenfalls entlüftet werden mussten. Personal und Kunden hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Einzig und allein eine Mitarbeiterin des Drogeriegeschäfts erlitt eine leichte Rauchgasvergiftung, wurde allerdings noch vor Ort ambulant versorgt.

Der dichte Rauch, der teils bis in die Warsteiner Innenstadt zog, lockte Hunderte von Schaulustige an die Unglücksstelle. Die Polizei sperrte die Straßen in der Nähe der Brandstelle und leitete den Verkehr Richtung Suttrop um. Das Technische Hilfswerk übernahm bis in die späten Abendstunden umfangreiche Sicherheitsarbeiten mit Spezialgerät. Parallel dazu sicherte ein privater Security-Dienst den Warenbestand der Drogerie.

Die genaue Schadenshöhe konnte bislang noch nicht beziffert werden. Nach ersten Schätzungen ist jedoch mit einer hohen sechsstelligen Schadenssumme zu rechnen. Derweil haben Experten der Kripo Soest die Ermittlungen zur Brandursache eingeleitet. Sachverständige sollen in den nächsten Tagen hinzugezogen werden. Brandstiftung ist nicht ausgeschlossen.