Siegen. Zustimmung signalisiert, aber nicht beschlossen: Weiter warten auf Baustelle, die nicht nur Siegens Innenstadtverkehr erheblich verändern wird.

Es geht um enorme Geldmengen - und um viel Zeit: Die marode Hufeisenbrücke am Siegener Hauptbahnhof soll neu gebaut werden. Und das komplett von Grund auf, wie nach zähem Ringen Ende 2023 beschlossen wurde. Die Stadt errichtet die Verbindung über die Gleise so, dass auch künftig Busse darüber fahren können, obwohl sie das Bauwerk für „eigene“ Verkehre nicht braucht. Dafür hatte der Rat mehr Fördergeld von denen verlangt, die für den Busverkehr verantwortlich sind - und auch bekommen (wir berichteten). Ein halbes Jahr ist seither vergangen und noch fehlt die finale Zusage, dass die Millionen denn auch wirklich und tatsächlich gezahlt werden.

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Bürgermeister Steffen Mues hatte vergangenes Jahr beim NWL nachgehakt; der Nahverkehr Westfalen-Lippe hatte auf den politischen Druck aus Siegen hin in Aussicht gestellt, einen höheren Fördersatz mitzugehen. Die Stadt hatte damit gedroht, die Hufeisenbrücke ansonsten abzureißen und stattdessen nur eine Fuß- und Radwegverbindung zwischen Europa- und Freudenberger Straße zu errichten. Der Öffentliche Personennahverkehr hätte in diesem Fall von Grund auf neu organisiert werden müssen, da sehr viele Buslinien am Busbereitstellungsplatz unter der HTS enden und am ZOB auf der anderen Seite des Hbf beginnen - diese Betriebseinheit wäre unterbrochen worden, der zuständige Zweckverband ZWS hätte in der Folge auf „Durchmesserlinien“ setzen müssen, die den Busbahnhof als eine von vielen Stationen auf ihrer Route ansteuern.

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Die große Lösung soll also kommen. Allein: Sie ist noch nicht vollends in trockenen Tüchern. Zustimmung hat der NWL zwar grundsätzlich signalisiert, aber am Ende beschließen muss die Verbandsversammlung, die am 20. Juni in Kamen tagt. Sollte der höhere Fördersatz wider Erwarten abgelehnt werden, müsste das Projekt eine weitere politische Runde drehen, da der Rat den Neubau unter der Voraussetzung beschlossen hatte, einen entsprechend geringeren Eigenanteil von aktuell wahrscheinlich 10,2 Millionen Euro zu zahlen. Die Fraktionen hatten mehrheitlich argumentiert, dass die Fuß- und Radwegbrücke erheblich billiger ist als der komplette Ersatzneubau.