Siegen. Kultur kostet Geld. Das Bunker-Museum hat aber das Zeug, für Siegen, die Region echten Mehrwert zu bringen, meint Hendrik Schulz. Ein Kommentar

Gerade noch die Kurve gekriegt. In der Tat, 3 Millionen Euro sind viel Geld. Nicht nur in Zeiten knapper Kassen. Genau hinschauen und überlegen, wofür eine solche Summe ausgegeben wird, ist gut und richtig – aber mal ernsthaft: Hier geht es um ein Projekt, das mehr ist, als nur einen „Schandfleck“ zu beseitigen.

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Wenige Meter weiter wird dem MGK ohne großes Aufheben eine erkleckliche Summe zur Verfügung gestellt für einen Kulturbereich, der schon in seiner Grundkonzeption auf deutlich weniger Publikumsinteresse ausgerichtet ist. Und alle Fraktionen suchen den Schulterschluss, wenn ein AfD-Vertreter den jährlichen 50.000-Euro-Zuschuss ans Bruchwerk-Theater kritisiert. Zugegeben – das sind nicht 3 Millionen. Aber es läppert sich und auch hier ist die Zielgruppe deutlich kleiner, als es das neue Siegerlandmuseum hoffen lässt.

Bunker-Projekt hat das Zeug, Strahlkraft für Siegen und die Region zu entwickeln

Kultur kostet Geld. Auch und gerade in der Pandemie. Hier wurde um ein Projekt gerungen, das seit Jahren in der Mache ist und wirklich das Zeug hat, Strahlkraft über Siegen hinaus zu entwickeln – immerhin ist es explizit gedacht als Museum für Regionalgeschichte. Als Ort, an dem Wissen und Wissensvermittlung neu gedacht, mit Begegnung verknüpft werden. Siegen-Wittgenstein beklagt das Fehlen eines Industriemuseums – hier soll es kommen. Hier können Geist und Geschichte unserer Region zum Glänzen gebracht werden.

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Die „Ehrenrunde“ durch den Rat war in dieser Form eigentlich überflüssig. Wenn die Kosten der Stadt über den Kopf gewachsen wären, hätte man die Förderbescheide auch schlicht zurückgeben können. So einfach ist das.