Siegen. . Die Stadt Siegen hat 69 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufgenommen. Jugendliche kommen vor allem aus Afghanistan, Syrien und Eritrea.

69 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, im Jugendamtsjargon „UmF“, hat die Stadt Siegen aufgenommen, vor allem im Zuge der Fluchtbewegung Ende 2015. Inzwischen, so Georg Ritter, Leiter des Allgemeinen Sozialdienstes (ASD),, gebe es „nur noch wenige Neuzugänge“. 24 — ehemalige — Jugendliche seien inzwischen erwachsen, am Jahresende werden es 45 sein.

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Zumindest nach Rechnung der Verwaltung. Denn dass das Alter der Jugendlichen durch Vorlage eines Ausweises nachgewiesen werde, komme „nicht so oft“ vor, berichtete Ritter. In seltenen Fällen wird eine medizinische Untersuchung vorgenommen, um das Alter des Jugendlichen festzustellen. Manchmal drängt das Bundesamt für Migration und Flucht (BANF) darauf, berichtet Georg Ritter: Die Angabe, ein junger Mensch sei „deutlich älter“ als zum Beispiel 16 Jahre, sei dann aber für die Feststellung, ob jemand bereits volljährig ist, auch nicht hilfreich.

Geburtsjahrgänge von 1998 bis 2005

Die 69 „UmF“s verteilen sich auf die Geburtsjahrgänge von 1998 (14) bis 2005 (1) — mit einer Häufung im Jahrgang 1999, dem 31 Jugendliche zugerechnet werden, der Einfachheit halber mit einem Geburtstag am 1. Januar. So steht es dann jedenfalls in der Bestallungsurkunde des Vormunds, der für jeden minderjährigen Flüchtling bestellt wird, um ihm vor allem durch das Asyl-Anerkennungsverfahren zu begleiten.

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Die Jugendlichen kommen vor allem aus Afghanistan (37), Syrien (14) und Eritrea (7). 41 von ihnen leben in Wohngruppen der Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort, des Christlichen Jugenddorfs Wissen, des Josefshauses Olpe und der Wohngemeinschaft „Upgrade“ in Rudersdorf. 15 werden in Jugendwohngemeinschaften des Friedenshorts und des Bildungswerks Sieg-Lahn ambulant betreut. Weitere zehn sind bei Verwandten, drei bei Gastfamilien untergekommen.

UmF findet selten seine Eltern wieder

Ob es vorkomme, dass ein „UmF“ seine Eltern wiederfinde, fragte Reinhilde Katz (CDU). „Ganz selten“, antwortete Georg Ritter. Günther Langer (UWG) erkundigte sich nach den Ermittlungen des Staatsanwalts gegen das Jugendamt, weil sich ein „UmF“ in Berlin bei einem Martial-Arts-Kampf verletzen konnte. Vorsitzender Jens Kamieth (CDU) winkte ab: Darüber möge „höchstens nichtöffentlich“ gesprochen werden.

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