Meschede. Die Autofahrer sind gewarnt: Zum ersten Mal sind private Politessen in Meschede im Einsatz. Der Parkplatz von Kaufpark und Aldi an der Le-Puy-Straße wird seit Beginn dieses Jahres von einem Unternehmen bewirtschaftet. Die Firma verteilt Knöllchen durch die beschäftigten Politessen - und droht auch damit Wagen abzuschleppen.

Ab Montag, 6. Januar, müssen Autofahrer in Meschede, die sich nicht an die Parkregeln auf den Flächen von Kaufpark und Aldi halten, mit Sanktionen rechnen. Private Politessen - zunächst sind es drei - verteilen im Auftrag einer Firma Knöllchen auf den Parkplätzen.

Die Maßnahme bedeutet: Wer seinen Wagen auf dem Gelände abstellt, unterwirft sich den Einstellbedingungen des Unternehmens. Die Folgen: Wird die Parkzeit überzogen, ist meist mehr Geld fällig als bei den Kommunen. Auch wird damit gedroht, das Auto abzuschleppen.

„Legen Sie bitte die Parkscheibe ein, sonst kann der Wagen abgeschleppt werden“: Bis zu drei private Politessen in blauen Jacken sind seit dem Jahreswechsel auf den Stellflächen unterwegs. Noch ermahnen sie die Autofahrer - doch ab Montag wird es ernst. Sie arbeiten in einer Branche, die hohe Zuwächse zu verzeichnen hat: Es ist ein Trend, dass private Stellflächen an spezialisierte Unternehmen zur Bewirtschaftung abgegeben werden. In dem Fall handelt es sich um die Park-Raum-Service GmbH in Wickede.

Knöllchen sind teurer als die der Kommunen

Der Unterschied zu kommunalen Knöllchen: Die Firmen dürfen mit den Eigentümern der Flächen bis zu einem gewissen Maß selbst entscheiden, wieviel Geld sie für Verstöße verlangen. Sie müssen es nur ordentlich ausflaggen. Dafür sind eigens neue Schilder in Meschede aufgestellt worden. Wird die Parkzeit um 30 Minuten überzogen, sind 15 Euro fällig; bei den Kommunen sind es nur 10 Euro. Begründet wird der Aufpreis mit den Kosten für die Ermittlung des Halters.

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Auch telefonische Rückfragen sind teurer: Es gibt eine 0180-Nummer, bei der neun Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz fällig werden. Was das Abschleppen betrifft, gelten die privaten Bewirtschafter zudem als weniger zimperlich.

Maximale Parkzeit zwei Stunden bei Kaufpark und Aldi

Kaufpark und Aldi begründen den Einsatz der privaten Politessen mit einem Missbrauch der Flächen. Speziell an Markt-Tagen seien Wagen hier abgestellt worden, so dass für die eigenen Kunden zu wenig Parkplätze geblieben seien. Auch gebe es Dauerparker, die morgens ihr Auto abstellten und tagsüber mit der Bahn wegführen. Daher gelte ab sofort: maximal zwei Stunden frei mit Parkscheibe.

Die Park-Raum-Service GmbH erklärte, ihr Einsatz diene den Kunden der beiden Supermärkte. Sie würden dadurch künftig wieder mehr freie Flächen zum Einkaufen finden.