Meschede. . Die Gerüchteküche in Meschede brodelt: Die Henne-Öffnung sei zwar gut und schön, aber für Autofahrer sei das Parken schwieriger geworden. Wir haben nachgefragt und mit der Stadtverwaltung nachgezählt. Das erstaunliche Ergebnis: Es sind sogar mehr Parkplätze – noch nicht, aber bald.
Wie viele Parkplätze gibt es tatsächlich?
Exakt 2008 in der Innenstadt. Davon entfallen 376 auf das Parkhaus und die Tiefgarage. Insgesamt 800 Parkplätze werden „bewirtschaftet“, 1208 kosten keine Gebühren.
Hat die Öffnung der Henne Parkplätze gekostet?
Unterm Strich: Ja, exakt fünf. Am Winziger Platz sind durch die Öffnung 57 Stellplätze entfallen. Sie werden kompensiert durch 26 neue am Winziger Platz und an der Zeughausstraße. Im Jahr 2014 kommen an der Fritz-Honsel-Straße, vor dem „Meschede-Center“, 13 hinzu. 13 weitere entstehen durch den Umbau der Tiefgarage. Vorher waren es 180 Parkplätze, künftig sind es 175.
Wo kommen neue Parkplätze hinzu?
Im Bereich der Zeughausstraße und Briloner Straße, bis zur Höhe der Finanzamt-Außenstelle. Dort sind bisher 18 Stellplätze. Künftig sollen es 36 sein. Das gelingt durch eine andere Anordnung der Parkplätze. Bislang sind sie längs der Straße, jetzt werden sie schräg angelegt. Das ist möglich, weil der Bereich verkehrsberuhigt ist.
Wann wird das umgesetzt?
Rasch. Sobald die Markierungen auch trocknen können. Die Parkplätze kosten Gebühren, die Fundamente der Parkscheinautomaten stehen schon.
Was ist noch in der Planung?
Die Verwaltung prüft, ob weitere Parkplätze an der Beringhauser Straße (zwischen Einmündung Oesterweg und Zeughausstraße) angelegt werden können.
In der Innenstadt gilt jetzt Tempo 30. Hat das Auswirkungen aufs Parken?
Nur indirekt. Mit der Ausweisung als Tempo-30-Zone wird jetzt auch ein so genanntes „Zonenhalteverbot“ möglich. Damit gilt in der Tempo-30-Zone ein generelles Halteverbot – wenn davon keine Ausnahmen ausgewiesen sind. Damit lichtet sich der Schilderwald: Die Stadt wird 25 bis 30 Verkehrszeichen abbauen können. Für Verkehrsteilnehmer soll es so übersichtlicher werden.
Was passiert durch das „Meschede-Center“ mit den Parkplätzen an der Kolpingstraße/am „Campus“?
Die Stadt tauscht hier mit Investor Hubert Bövingloh Flächen: Die Stadt gibt ihm die gepflasterten Parkplätze neben dem „Campus“, damit das Center die Zahl an Stellplätzen nachweisen kann. Laut Investor werden diese danach kostenpflichtig. Die Stadt erhält im Gegenzug die Parkplätze neben der Johannesbrücke. Laut Stadt bleiben diese kostenfrei. Fälschlicherweise werden diese Parkplätze übrigens immer noch als „Honsel“-Mitarbeiter-Parkplätze bezeichnet: Das ist falsch, lediglich zu Karstadt-Zeiten waren diese Flächen an Honsel verpachtet. Bis Weihnachten kann an der Johannesbrücke wieder vollständig geparkt werden, solange dauern dort noch Restarbeiten.
Wird Parken teurer?
Nein, sagt Bürgermeister Uli Hess. Es bleibe bei der Politik, je weiter Parkplätze vom Innenstadtkern entfernt liegen, desto weniger werden sie bewirtschaftet.
Was tut sich bei den Parkplätzen auf der anderen Seite der Bahn?
Ende 2015 kommt der Umbau des Bahnhofs. Dann wird an der jetzigen Ladestraße (parallel zur Lagerstraße) ein Park-and-Ride-Parkplatz angelegt – kostenlos, laut jetziger Planung, da ja Autofahrer zum Bahnfahren bewegt werden sollen.