Meschede. . Neues vom Henne-Ruhr-Markt in Meschede: Investor Axel Funke nennt weitere Namen von Geschäften - und auch die Eröffnung rückt näher.
Axel Funke kommt mit einem weißen Bauhelm zum Interview. Der Vorstandsvorsitzende der Fokus Development AG war auf der Baustelle des Henne-Ruhr-Marktes am Winziger Platz. Dort laufen die Arbeiten. Funke hat Neuigkeiten mitgebracht.
„Uns kommt es auf Qualität an“
H&M und die Drogerie Müller stehen als Hauptmieter fest. Können Sie schon weitere Namen nennen?
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Axel Funke: Mit Kult kommt ein Anbieter für junge Mode in den Henne-Ruhr-Markt, außerdem haben wir Verträge mit dem Schuhpark Fascies, einem Nagelstudio, einem asiatischen Restaurant und der Bäckerei Franzes abgeschlossen. Ein Geschäft ist noch frei, hier laufen die Verhandlungen. Uns ist es wichtig, dass wir eine Vielfalt an Marken haben und uns kommt es auf die Qualität an.
Sie haben bei der Vorstellung der Pläne 2016 erklärt: „Das neue Zentrum und Meschedes Fußgängerzone sollen eine Einheit bilden“: Welche Impulse sind für Meschede möglich?
Durch den Henne-Ruhr-Markt wird das Angebot in Meschede größer sein als bisher. Es wird abgerundet, auch wenn wir nicht alle Sortimente abdecken können.
Dadurch werden mehr Menschen nach Meschede kommen. Dann wird es darum gehen, sie in der Innenstadt zu halten - zum Beispiel durch eine attraktive Fußgängerzone. Wir müssen alle gemeinsam ein gutes Bild abgeben. Es darf auf keinen Fall sein, dass jemand ein Geschäft verlässt und etwas trostlos wirkt.
Einheitliche Öffnungszeiten müssen her
Was muss geschehen?
Wir brauchen einheitliche Öffnungszeiten, die sind ganz wichtig. Dann benötigen wir Veranstaltungen. Wir müssen Meschede aktiver und attraktiver machen. Eigentlich muss künftig jeden Samstag etwas in Meschede los sein - und wenn es ein Flohmarkt ist. Es ist der Haupteinkaufstag. Und auch wenn es manchen nicht passt: Der Sonntag wird immer wichtiger werden. Vielleicht kommen wir in ferner Zukunft dahin, dass die Geschäfte montags schließen, wie die Friseure. Zurzeit wird dem Internet-Handel zu sehr in die Karten gespielt.
Was fehlt im Einzelhandel in Meschede?
Aus meiner Sicht fehlt ein Anbieter für Elektronik. Der Textilbereich könnte sich breiter aufstellen. Es wäre Platz für ein weiteres schönes Buchgeschäft und für ein bis zwei Anbieter von Inneneinrichtungen. Und die Gastronomie könnte einiges tun: Die Innenstadt muss Mittelpunkt und Treffpunkt sein. Gerade an der Stelle sollte viel mehr geschehen. Außerdem muss die Stadtentwicklung fortgeführt werden.
Alternativen überlegen
Inwiefern?
Ein Finanzamt gehört aus meiner Sicht nicht an diese prominente Stelle am Winziger Platz. Hier sollten Alternativen überlegt werden. Dann gibt es in Meschede relativ viele kleine Ladenlokale. Ich sage: Habt den Mut und legt welche zusammen. Schauen Sie mal nach Höxter, dort haben wir mit dem Markt 1 ein ehemaliges Hertie-Haus umgebaut. Die Stadt ist in etwa so groß wie in Meschede und brummt. Was dort möglich ist, muss auch hier möglich sein.
Vor welchen Herausforderungen stehen Einzelhändler heutzutage?
Es reicht nicht mehr, Dinge in ein Schaufenster zu stellen und zu warten, bis sie jemand kauft. Vom Schlafen kommt man nicht vorwärts. Ich prophezeie: Von denjenigen, die kein Konzept haben, wird in fünf Jahren die Hälfte nicht mehr am Markt sein.
Eröffnung im Herbst
Wann eröffnet der Henne-Ruhr-Markt?
Wir werden im Herbst starten. Geplant ist, dass wir an einem Donnerstag eröffnen, kombiniert mit einer schönen Veranstaltung in der Stadthalle. Danach muss die Innenstadt drei, vier Tage voll sein. Ich möchte, dass wir bis zum Wochenende ein großes Fest feiern. Und wir werden auch die ein oder andere Überraschung bieten.
Mit wie vielen Kunden rechnen Sie, die der Henne-Ruhr-Markt täglich nach Meschede ziehen wird?
Es werden schon bis zu einige Tausend sein. Auch das Fitnessstudio, das im Henne-Ruhr-Markt entsteht, wird Impulse setzen. Da werden Hunderte täglich trainieren - die sind übrigens durchaus gewillt, im Anschluss etwas in der Innenstadt zu essen oder zu trinken.
„Wir glauben an den Standort“
Wie lange wird die Fokus Development AG der Eigentümer der Immobilie bleiben?
Wir sind ein junges Unternehmen und wir investieren hier, weil wir an den Standort glauben. Unser Ziel wird es nicht sein, schnellstmöglich zu verkaufen. Und wenn es eines Tages doch dazu kommt, könnten wir Anteilseigener bleiben.
>>>HINTERGRUND<<<
Anfang 2016 hatte die Fokus Development AG das ehemalige Hertie-Haus in Meschede gekauft.
Zuvor hatte es jahrelang leer gestanden, zwischenzeitlich waren Pläne eines anderen Investors gescheitert.
Die Gesamtmietfläche wird sich nach den Planungen auf rund 9500 Quadratmeter für Einzelhandel, Gastronomie und Fitness belaufen. Hinzu kommen 3000 Quadratmeter für die Stadthalle sowie 115 Tiefgaragenstellplätze.
Investiert werden in das Projekt etwa 25 Millionen Euro.
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