Meschede. . 3000 Tonnen Beton sind in den letzten Wochen am Gebäude des neuen Henne-Ruhr-Marktes beseitigt worden. Die künftige „Mall“ ist schon erkennbar.
- Abbruch- und Entkernungsarbeiten am Henne-Ruhr-Markt stehen vor dem Abschluss
- Als nächstes entsteht der Rohbau für den neuen Anbau am künftigen „heruM“
- Keine Klagen über die Arbeiten - obwohl sie mitten in der Stadt stattfinden
Der Anblick verwandelt sich immer mehr. 3000 Tonnen Beton sind in den letzten Wochen vom ehemaligen Hertie abgesägt und abgestemmt worden. Die erste Bauphase für den neuen Henne-Ruhr-Markt ist damit fast abgeschlossen. Nach den Abbruch- und Entkernungsarbeiten beginnt in den nächsten Tagen der Rohbau des Anbaus.
„Mall“ ist schon erkennbar
Projektleiter des Siegener Hochbauunternehmens Runkel für die Mescheder Baustelle ist Matthias Sänger. Er spricht von einem „konstruktiven Abbruch“: Denn dadurch erst wird die neue Gestaltung der Frontseite des „heruM“ möglich. Geschwungen wird sie sein. Wer genau auf die Baustelle im Bereich des Pressehauses schaut, kann diese gekrümmte Linie bereits erkennen.
Stahlstützen markieren diesen Bereich aktuell, künftig wird hier die lange Glasfassade der Geschäfte entstehen: Etwa 50 Meter breit zieht sie sich dann als „Mall“ in Richtung der Sparkasse hin. Von der „Mall“ aus gelangen Kunden dann jeweils ins Innere der Geschäfte.
Die „Mall“ endet wiederum in dem neuen Anbau, der dort entstehen wird, wo sich früher das Eiscafé befand. Bis Ende des Jahres soll der Rohbau des Anbaus stehen. Er zieht sich bis hin zur Kampstraße.
60 Pfähle in den Untergrund
Der Stadthallenvorplatz wirkt mit seinen Löchern und Gräben gerade wie eine große Ausgrabungsstätte. Tatsächlich hat hier aber die Phase der so genannten „Betonrohrpfahlgründung“ begonnen. 60 Betonpfähle werden acht Meter tief in den Untergrund in Richtung Tiefgarage gerammt, sie dienen für die Lastenübertragung des Bauwerks. Das Problem liegt im Untergrund: „Meschede ist in der Tiefe hart“, sagt Bauleiter Bernd Schaar.
Die Arbeit ist aufwändig, weil die letzten zwei Meter für die Pfähle in sehr harten Fels hineingebohrt werden müssen.
Die Erde, die demnächst bei den Fundamentierungsarbeiten ausgehoben wird, lagert das Bauunternehmen auf der anderen Ruhrseite in einem Teilbereich des „Campus“-Parkplatzes übergangsweise zwischen. Die Erde gilt als unbedenklich: Sie wurde schon zur Bauzeit des Karstadt-Gebäudes 1979/80 zum Auffüllen verwendet und muss jetzt entfernt werden. Sie wird dann später wieder mit eingebaut.
Die Tiefgarage erhält eine neue Bodenplatte – sie wird auf der alten aufgebaut. Denn die alte Bodenplatte ist rissig, bei Hochwasser drückt die Ruhr dagegen. Sie muss abgedichtet werden.
Kein Unmut über Baustelle
Eine böse Überraschung ist auf der Baustelle glücklicherweise ausgeblieben: Es wurden keine Funde von Blindgängern aus Kriegszeiten gemacht. Eine Verdachtsstelle, die sich bei Sonderungsbohrungen ergeben hatte, wurde vom Kampfmittelräumdienst näher untersucht – tatsächlich waren da aber nur Eisenreste im Boden.
Auch samstags haben die Abbrucharbeiten stattgefunden. Ärger über die Baustelle mitten in der Innenstadt gab es keinen, im Gegenteil: „Es gibt keine Beschwerden, nichts, eine super Toleranz von den Leuten hier“, sagt Projektleiter Matthias Sänger. Für ihn ist das ein Beleg, „dass die Menschen hier auf den Markt warten“. Er registriert auch viele Zuschauer, die die Bauarbeiten verfolgen – und die auch durchaus nachfragen, was gerade passiere: „Wir nehmen uns dann die Zeit.“
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