Meschede. . Es schneit ab und zu und die Temperaturen sind tief: Eine Winterpause gibt es am Henne-Ruhr-Markt aber nicht. Es geht weiter.
Der Bauleiter sieht sie schon - die Shopping-Mall, den großen überdachten Eingangsbereich aus Edel-Betonteilen und riesigen Glasfassaden, der sich Richtung Pressehaus öffnen soll. „Die Schokoladenseite“ nennt er ihn scherzhaft. Der unbedachte Beobachter braucht schon ein bisschen Hilfestellung am Henne-Ruhr-Markt, um sich zurechtzufinden. Was man aber sieht: Es geht voran.
Täglich 22 Arbeiter auf der Baustelle
„Wir machen keine Winterpause“, sagt Bauleiter Peter Wagenschwanz. Sein Arbeitgeber, die Firma Runkel Hochbau GmbH aus Siegen, ist Generalunternehmer. Dieser beauftragt weitere Firmen. Täglich seien rund 22 Arbeiter der unterschiedlichsten Gewerke auf der Baustelle „und es werden jetzt auch täglich mehr“, sagt er. Die Baustelle nimmt Fahrt auf. „Wir sind jetzt voll im Plan.“
Seit Weihnachten läuft auch die neue Heizung im dritten Obergeschoss. Ein Handwerker schraubt gerade an der Verteileranlage. Drei Kesselanlagen sind installiert, ein Kessel schafft 575 Kilowatt. „Die Installation haben wir vorgezogen“, erläutert Peter Wagenschwanz, „damit die Stadthalle beheizt werden kann und keinen Schaden nimmt.“ Vor allem der empfindliche Parkettboden war dabei im Fokus.
Zufahrt zur Tiefgarage
Eine Etage tiefer hat man einen guten Blick auf die Tiefbauarbeiten, die gerade noch zwischen Sparkassen-Parkplatz und Bauwerk stattfinden. „Dort soll die Zufahrt zur Tiefgarage überbaut werden“, erläutert Wagenschwanz. „Dafür mussten neue Fundamente gebaut werden. Der Altbestand war nicht tragfähig.“ Neue Betonfertigteile aus dem eigenen Fertigteilewerk in Siegen werden schon bald verbaut.
Überhaupt sei diese Verbindung zwischen Alt und Neu das Faszinierende an dem Bauwerk, schwärmt der Bauleiter. Wagenschwanz hat schon 2016 die Bestandsaufnahme ausgeführt, zwischendurch hatte ein Kollege die Baustelle übernommen. Jetzt ist er wieder da und will sie auch zu Ende bringen. Dafür hat sich der Siegener extra für ein Jahr in Meschede eingemietet. „Die Fahrerei jeden Tag - das macht keinen Spaß.“
An der Tiefgarage fährt der dritte Kran vor. „Mit den dreien können wir jetzt alle Arbeiten rund ums Gebäude erledigen“, erklärt er.
Auch regionale Unternehmer dabei
Im Innern sieht es noch ziemlich leer und entkernt aus. Doch auch da sind schon Arbeiter unterwegs, die Leitungen legen. „Was wir im Innern schon machen können , das machen wir“, betont der Bauleiter. Auch regionale Unternehmer sind dabei: Elektro Kramer erledigt die Bau-Stromversorgung, „wir brauchen hier ja eigentlich ständig Strom.“ Daneben ist Sauer und Sommer für die Tiefbauarbeiten und die Firma Stappert für die Dacheindichtung zuständig.
Wagenschwanz lobt die beteiligten Unternehmen, aber auch die Zusammenarbeit mit der Stadt laufe problemlos, er nennt das Bauamt und das Ordnungsamt und besonders auch Franz Hesse - „den Stadthallen-Hausmeister“, der das Innere der Kulturstätte kennt wie kein anderer. Dort - im zweiten Obergeschoss - soll ja kaum etwas verändert werden. Jedenfalls ist das nicht Aufgabe von Runkel. „Die Stadthalle gehört nicht zum Planungsauftrag“, erklärt auch Wagenschwanz.
Kulturschaffende warten
Doch vor allem darauf, dass dort wieder Veranstaltungen stattfinden können, warten die Kulturschaffenden der Region sehnsüchtig. Eine vergleichbare Location mit Bühnen- und Lichttechnik gebe es in der Stadt einfach nicht, hatten Werkkreis Kultur Meschede und Kulturring immer wieder übereinstimmend betont.
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