Menden. . Die Eltern der Westschule bleiben zwar bei ihrem Votum, der Zusammenlegung mit der Josefschule Menden zuzustimmen. Allerdings haben sie dafür Bedingungen formuliert. Und trotz des Festhaltens an dem Beschluss: Bei den Eltern herrscht großes Unverständnis über die aktuelle Situation.

Thorsten Barthel, der in dem Schulverbund Josefschule/Westschule Pflegschaftsvorsitzender des Teilstandorts ist, sagt nach dem jüngsten Treffen zur WP: „Die Kommentare der Eltern lauten ‘Kaum noch zu glauben’ und ‘Was für ein Chaos’.“

Die Schulpflegschaft hatte sich nach dem Sparpaketbeschluss im Rat am 13. Dezember zusammen mit der Stadtverwaltung auf den mühsamen Weg gemacht, die Schließung des Teilstandortes Westschule des Schulverbundes Josef- und Westschule in geordnete Bahnen zu lenken. „Aber jetzt tobt die Debatte über falsche Zahlen und hohe Rückzahlungen von Fördergeldern bis zu 180.000 Euro für die Offene Ganztagsschule bei Schließung der Westschule.“ Ganz zu schweigen von den Kosten des Ausbaus der Josefschule.

Kein adäquates Ersatz-Gebäude

Für einen geordneten Schulbetrieb brauche man definitiv die Büros und Schulungsräume der VHS, der man aber bisher kein adäquates Ersatz-Gebäude bieten könne: „Der zweite oder dritte Schritt wurde hier vor dem ersten gemacht“, gibt Barthel zu bedenken. „So lange die Forderungen unserer Schulkonferenz nicht umgesetzt sind, sollte von einem konkreten Schließungstermin abgesehen werden.“

Eltern und Lehrer wollten endlich Klarheit: „Sind die Mittel für die Umbaumaßnahmen bewilligt? Wann geht die VHS aus den Räumen? Zu wann genau startet der Umbau?“. Nach den aktuellen Diskussionen hätten die Eltern kein Vertrauen mehr in die Verwaltung und politischen Gremien.

"Auf dem Rücken der Kleinsten"

Barthel: „Keiner der Anwesenden hat noch an das von Fachbereichsleiter Dieter Michel gegebene Versprechen geglaubt, dass die Umbauten an der Josefschule zum Schuljahresbeginn 2013 schon soweit fortgeschritten sein werden, dass es auch nur eine halbwegs vernünftige Unterrichtsgestaltung zulassen würde.“ Und das betreffe Josef- und Westschüler gleichermaßen. „Hier werden Entscheidungen auf dem Rücken der Kleinsten getroffen, ohne dass die Konzepte schon durchgerechnet, geschweige denn bewilligt sind.“

An den am Dienstag tagenden Stadtrat appelliert Thorsten Barthel: „Ja, wir stehen zu unserem Beschluss, den Teilstandort Westschule aufzugeben, aber wir wollen die Sicherheit einer qualitativ gleichwertigen Ausstattung an Josef- und Westschule.“ Der Minimal-Appell an die Politik laute: Den Westschülern zumindest das Bleiberecht bis zur Fertigstellung der Umbaumaßnahmen einzuräumen. „Wir sind im Vertrauen auf die Stadt Menden den Weg der Schließung gegangen, nun liegt es an der Stadt, dieses Vertrauen zu rechtfertigen“, sagte Barthel