Menden. . VHS-Leiter Achim Puhl macht Druck bei der Standortfrage. Denn noch ist unklar, wo die Volkshochschule eine neue Heimat findet, wenn 2013 die Westschule mit der Josefschule zusammengelegt werden sollte und dafür die jetzigen VHS-Räume benötigt werden.

Volkshochschul-Leiter Achim Puhl macht Druck bei der Standortfrage. Wie die WP bereits berichtet hatte ist völlig unklar, wo die VHS eine neue Heimat findet, wenn 2013 die Westschule mit der Josefschule zusammengelegt werden sollte und die jetzigen VHS-Räume dann benötigt werden.

„Uns steht das Wasser bis zum Hals“, sagt der erst seit Ende 2011 im Amt befindliche Puhl. Und er denkt über persönliche Konsequenzen nach: „Ich muss mich fragen, ob ich solch eine Entwicklung mittragen kann.“ Der VHS-Leiter sieht die aktuellen Erfolge mit stark steigenden Kurs- und Teilnehmerzahlen gefährdet, wenn die Standortfrage nicht schnell geklärt wird.

Bisherige Pläne:

Es gab bislang schon sehr konkrete Pläne. Zum einen war einen Verlagerung des VHS an den Bahnhof geplant. Für die Büroräume über dem geplanten Schuh-Center am Heimkerweg hatte Puhl sogar schon ein konkretes Raumkonzept geplant. Doch die Miete von 8 Euro netto pro Quadratmeter ist nach jetzigem Stand nicht machbar. Auch in Sachen Kupferburg gab es schon Überlegungen.

Dann wurde auch ganz konkret geplant, dass VHS und Musikschule in die Westschule ziehen. Doch auch dieser Plan löste sich in Luft auf, nachdem der neue Kämmerer erkannt hatte: Mit einem solchen bloßen Tausch wäre das im Sparpaket fest eingeplante Sparziel gar nicht zu erreichen.

Aktuelle Situation:

In Lendringse n musste die VHS aus Brandschutzgründen die Räume in der Fischkuhle aufgeben und hat zwei Räume in der Albert-Schweitzer-Schule eingerichtet. Was mit denen geschieht, wenn die Grundschule im Sommer schließt , ist laut Puhl völlig offen. Alarmiert ist er nur dadurch, dass es für die Turnhalle der Schweitzer-Schule schon eine „Kündigung“ gab. Hier darf die VHS ab Sommer keine Kurse mehr anbieten.

Für Menden, so Puhl, habe die Stadt ihm als Ersatz für die Josefschule die Nutzung von zwei Räumen vormittags in der Hauptschule Bösperde und zwei Räumen in der Realschule Menden angeboten, die aber schon teilweise belegt seien.

Das sei völlig inakzeptabel: Die VHS habe derzeit 188 Quadratmeter an Verwaltungs- und 590 Quadratmeter an Unterrichtsräumen. Mindestens die Größe benötige die Einrichtung auch weiter. Eine verstreute Lage von Räumen mache die Arbeit völlig ineffektiv..

Konsequenzen:

Ohne ausreichende Räumlichkeiten fürchtet Puhl finanzielle Einbußen: Die VHS ist ein Gemeinschaftswerk von Menden, Hemer und Balve. Jeder nicht durchgeführte Kurs, so Puhl, verringere den Erlös der VHS um durchschnittlich 300 Euro. Diese „Gewinne“ verringerten aber die Umlage, die die Städte für die VHS zahlen müssten.

Außerdem befürchtet Puhl, dass jährlich 80 000 Euro an das Land zurückgezahlt werden müssen, wenn die vorgeschriebenen 6400 Pflichtstunden pro Jahr wegen der Raumnot nicht erfüllt werden können. Puhl: „Mögliche Verluste tragen auch Hemer und Balve mit.“

Lösungsansätze:

Nach Ansicht des VHS-Leiters müssen Politik und Verwaltung umgehend entscheiden, damit die Vorbereitung für das Programm im kommenden Jahr nicht gefährdet wird. Die Stadt sei verpflichtet, für geeignete Räume zu sorgen. Puhl bringt auch eine Revision der Zusammenlegung von Josef- und Westschule ins Spiel.

Sollte es aber keine städtischen Räume geben, dann könne durch eine realistische Mietberechnung doch der Weg zur Anmietung einer Privatimmobile möglich sein.

Hintergrund: Die Miete für die Verwaltungsräume der VHS müssen Menden, Hemer und Balve gemeinsam tragen. Für diese Räume in der Josefschule berechnet die Stadt dem VHS-Zweckverband laut Puhl 13,10 Euro Warmmiete/Quadratmeter. Die Seminarräume in ihrer jeweiligen Kommune müssen die Städte dagegen selbst zahlen. Hier, so Puhl, berechne die Stadt aber nur 5,90 Euro/Quadratmeter, wenn man die Nutzung von Schulen und Sporthallen mitberechne, komme man sogar auf 3,50 Euro. Sprich: Die Rechnung für den Zweckverband wäre zu hoch, die für die Stadt selbst zu niedrig.

Die Rechnung des VHS-Leiters: Wenn man die derzeit unrealistischen Mieten der Realität anpasse, komme man schnell auf einen Wert, der eine Anmietung für 8 Euro pro Quadratmeter – wie am Bahnhof – doch möglich mache.