Menden. .

Dass die Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST) zum Verkehrsaufkommen auf Mendens Bundesstraßen für Diskussionen und Interpretationen sorgen werden, hatte die WP vergangene Woche bereits geschrieben. Das scheint sich auch zu bewahrheiten.

Mehr Verkehr in Hemer

So lässt eine der WP nun vorliegende genauere Detailauswertung und Positionsangabe der Messstationen den Schluss zu, dass etwa auf der B7 zwischen dem Autobahnende A46 und Hemer keineswegs durchweg das Verkehrsaufkommen gestiegen ist: Demnach wäre der Verkehr vor allen Dingen in Hemer selbst gestiegen. Und zwar nicht von der Autobahnauffahrt bis zum Abzweig Ohlstraße – hier ist im Gegenteil sowohl im Fünf- als auch im Zehn-Jahresvergleich ein Rückgang bzw. Konstanz festzustellen. Vielmehr ist ein kontinuierlicher Anstieg seit dem Jahr 2000 im Bereich einer Messstation beim Real-Markt zu sehen (2000: 14 400, 2005: 15 800, 2010: 17 100).

An der B7-Messstation an der Edelburg gibt es wiederum im Vergleich zu 2005 einen Rückgang um mehr als 1500 Fahrzeuge – im Vergleich zum Jahr 2000 sind es gut 1000 Fahrzeuge mehr (2000: 14 700, 2005: 17 323, 2010: 15 700). Auch erstaunlich der Wert für die Messstation, die im weiteren Verlauf der B7 etwa in Höhe des Obsthofs liegt. Hier ist seit 2000 ein stetiger Rückgang von gut 19 000 Fahrzeugen auf 18 300 (2005) bis auf 17 800 (2010) festzustellen.

Unbestritten hingegen ist der deutliche Anstieg des Verkehrs auf der B515 vom Hönnetal bis zur Kreuzung Märkische Straße/Bräukerweg. Der Hauptanstieg ist demnach aber zwischen der Auffahrt Fischkuhle in Lendringsen und der Auffahrt B7/B515 im Bereich Esso Keuchen festzustellen (2000: 11 900, 2004: 10 400, 2010: 17 100).

„Alte Westtangente“

Auf der „alten Westtangente” entlang der Mendener Innenstadt wäre demnach der Verkehr eher konstant mit leichter Tendenz nach oben. Der Verkehrshöhepunkt in Menden wäre nach der präzisen Verortung der Messstellen in der Detail-Analyse nicht auf der Westtangente (wie in unserem Ausgangsbericht dargestellt), sondern auf der Märkischen Straße etwa in Höhe der Westschule: Dort, wo nun auch die neue Zufahrt zum Bahnhof entstehen soll, sind es gut 23 500 Fahrzeuge – stolze 5 000 mehr als bei der Zählung 2005, aber nur 1000 Fahrzeuge mehr als bei der Zählung im Jahr 2000.

Methodik hinterfragen

Wohl ein deutliches Zeichen, dass bei der künftigen Diskussion die Methodik der Zählung hinterfragt werden dürfte. Wie sonst sind an einem Punkt, der sich nicht verändert hat, solche Schwankungen zu erklären?

Nach der Detailauswertung hätte der Verkehr auf der B7 Richtung Schwitten in Höhe der Shell-Tankstelle sogar um 1000 Fahrzeuge abgenommen (2000: 11 500, 2004: 11 500, 2010: 10 500) und in Schwitten nur im Fünf-Jahresvergleich zugenommen (2000: 10 600, 2005: 8 600, 2010: 9 400).

Etwas kurios auch die Werte für die B515 zwischen Mendener Innenstadt und Kreisel Halingen: Sind sie an der Messstation in Höhe Haus Slamic konstant (2000: 12 300, 2005: 13 200, 2010: 12 800), so schwanken sie in Halingen selbst extrem (2000: 5 900, 2005: 12 500, 2010: 9 300).

Stoff für weitere Diskussionen: Die Grünen hatten bereits in der vergangenen Woche beantragt, das Zahlenwerk in den zuständigen städtischen Gremien auf die Tagesordnung zu setzen – sie wittern schließlich weiter Morgenluft bei ihrem Kampf gegen den A46-Lückenschluss, nachdem die Verkehrszählung auch einen Rückgang des Verkehrs auf der Autobahn zwischen Hagen und Hemer ergeben hatte. Immerhin: Die Zahlen der Bundesanstalt spielen eine erhebliche Rolle beim Planen von Straßenbauprojekten.