Fröndenberg. Einige städtische Gebäude in Fröndenberg sollen nachhaltiger werden. Gleichzeitig gibt’s an anderer Stelle Ärger vom Kreis Unna. Die Hintergründe

In der Ruhrstadt soll das Thema Nachhaltigkeit auch an städtischen Gebäuden bald abzulesen sein. In einer Analyse hat man vonseiten der Verwaltung nun mehrere Gebäude ausfindig gemacht, auf denen Photovoltaik-Anlagen installiert werden sollen. Gleichzeitig muss die Stadt bei einer anderen Baustelle kurz vor Schulstart nachbessern.

Zehn Gebäude ausfindig gemacht

Es soll der erste Schritt sein, den der Finanzausschuss nach der politischen Sommerpause anstößt, um städtische Gebäude nachhaltiger zu gestalten. Konkret geht es um die Zustimmung zu einem Vergabeverfahren über Beratungsleistungen zur Prüfung städtischer Gebäude als Standort von Photovoltaik-Anlagen. In einer ersten internen Prüfung habe man schon einige Bauten ins Auge gefasst, die durchaus umzugestalten seien, heißt es dazu in einer Vorlage für den nächsten Finanzausschuss. Besonders im Fokus dabei: Gebäudezustand, Dachausrichtung und Dachformen. „Ausgeklammert wurden die Gebäude, auf denen sich bereits PV-Anlagen befinden, z.B. die Gesamtschule, bzw. auch die Overbergschule, auf der eine PV-Anlage im Zuge der Umbauten errichtet werden soll“, heißt es dazu weiter.

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Ziel der Maßnahmen: Insgesamt zehn städtische Gebäude so umrüsten, dass der Strom bald vom Dach direkt in die Steckdosen kommt. Mittlerweile gibt es auch eine erste Liste, die man im Rahmen eines Förderprogrammes des Landes abarbeiten möchte. Zu den ausgewählten Gebäuden gehören die Mehrzweckhalle Dellwig, die Gemeinschaftsgrundschule, die Sporthalle der Sonnenbergschule, das Feuerwehrgerätehaus Bentrop, die Notunterkunft Altendorf, die Asylunterkunft am Stentroper Weg 31 und am Stentroper Weg 35, das Sportheim des Stadions Fröndenberg, Kulturschmiede sowie Kettenschmiedemuseum und das Rathaus selbst.

Die Auswahl ist die Grundlage für einen Förderantrag zum Programm „progres.nrw“. Das Programm für rationelle Energieverwendung, regenerative Energien und Energiesparen fördert verschiedene Bereiche, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Dazu zählen Verkehrsinfrastrukturprojekte, Vorhaben, die die Lebensqualität in den Städten verbessern oder aber „die Einführung und Verbreitung von anwendbaren Techniken zur Nutzung erneuerbarer Energien sowie zum sparsamen und effizienten Einsatz von Energie“, heißt es dazu vonseiten der Bezirksregierung Arnsberg. Das Fröndenberger Vorhaben würde demnach unter die Umgestaltung von Bestandsgebäuden fallen - zumindest ein Teil dessen. Denn konkret geht es in der Ruhrstadt um Beratungsleistungen von externen Anbietern zum Ausbau der PV-Anlagen. „Die Beratungsleistungen müssen von einem in diesem Bereich kundigem und erfahrenen Büro geleistet werden“ und in einer Machbarkeitsstudie münden, heißt es vonseiten der Verwaltung. Einen Förderantrag für die zehn Gebäude hat die Stadt bereits gestellt, einzig der Bescheid selbst ist noch nicht in Fröndenberg eingetroffen, „wird aber zeitnah erwartet“.

Nachlässig beim Brandschutz

An anderer Stelle muss die Verwaltung allerdings nachbessern, nachdem es einen Rüffel des Kreisbauordnungsamtes gegeben hatte. An der Sonnenbergschule muss die Stadt den Brandschutz kurzfristig erweitern. Die neue hausinterne Brandmeldeanlage habe sich bis dato „nur auf den Bereich des ersten Bauabschnitts (Anbau) beschränkt“.

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Der Kreis bemängelte allerdings, dass die gesamte Schule ausgestattet werden müsse, damit das Brandschutzkonzept auch eingehalten werde. Diese Arbeiten müssen nun kurzfristig vorgezogen werden. Kostenpunkt: rund 100.000 Euro. „Die Baumaßnahme wäre ohnehin im zweiten Bauabschnitt angefallen und wird nurvorgezogen“, teilt die Stadt dazu mit.

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