Fröndenberg. Der Start war schwierig, aber nach einem Jahr blickt Tanja Schröder vom Unverpackt-Laden Fröndenberg zuversichtlich nach vorn. So läuft es jetzt.
Vor einem Jahr, exakt am 3. April, eröffnete der Unverpackt-Laden in Fröndenberg. „Es war eine denkbar schlechte Zeit, um ein Geschäft aufzumachen. Schwieriger hätte man nicht starten können", weiß Geschäftsinhaberin Tanja Schröder im Nachhinein. Die Energiekrise und die Inflation haben auch dem kleinen Geschäft am Bruayplatz finanziell einiges abverlangt. Dennoch blickt die Unternehmerin zuversichtlich in die Zukunft.
In den vergangenen Jahren ist regelrecht eine Welle von Unverpackt-Läden über Deutschland geschwappt. Dass es ein Geschäft mit diesem Angebot auch in Fröndenberg gibt, musste sich erst einmal herumsprechen. Inzwischen kommen immer mehr Stammkunden zu „Nackt und unverpackt“ – so, wie Maike Rennert aus Frömern. Die Mutter von zwei Kindern legt großen Wert auf gesunde und nachhaltige Ernährung. „Ich möchte meiner Familie etwas Gutes tun und Produkte ohne Zusatzstoffe und Mikroplastik kaufen, deshalb ist der Laden hier für mich ein Segen", so die Kundin. So wie Maike Rennert zählen inzwischen einige junge Familien zum Klientel von Tanja Schröder, aber auch Senioren kaufen gerne bei ihr ein, denn selbst Kleinstmengen abzuwiegen und zu verkaufen ist kein Problem im Unverpackt-Laden.
Kundschaft bringt Behälter mit
Meistens bringt die Kundschaft einen Behälter für die Ware mit, aber auch für Spontankäufe ist man am Bruayplatz 3 gerüstet, denn es stehen immer kostenlose Gläser und Papiertüten bereit. „Es ist kaum zu glauben, aber vom ersten Tag war die Nachfrage nach losen Toilettenpapierrollen groß, zu den verkaufsstarken Artikel in unserem Geschäft zählen unter anderem auch die Cerealien, Nüsse, Tee, Kaffee und Süßigkeiten, die sogar noch relativ gesund sind, weil sie keine Gelatine, Farbstoffe und weniger Zucker enthalten", so Schröder.
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Zu ihr kommen immer mehr Menschen mit Unverträglichkeiten – gerade für dieses Klientel ist es wichtig, welche Inhaltsstoffe sich in einem Produkt befinden. „Das Kleingedruckte auf den Verpackungen, egal ob auf Lebensmitteln oder Reinigungs- und Pflegeprodukten, beinhaltet meistens die Stoffe, die Allergien und Unverträglichkeiten auslösen können." In dem kleinen Geschäft können sich Kunden sicher sein, dass dort, wo Dinkelmehl draufsteht, auch nur 100 Prozent reiner Biodinkel drin ist.
Unverpackt: Nachhaltigkeit beginnt bereits bei den Erzeugern und Lieferanten
Die Nachhaltigkeit beginnt nicht erst im Unverpackt-Laden, sondern bereits bei den Erzeugern und Lieferanten, denn die Waren kommen nicht eingeschweißt und verpackt in Unmengen von Plastik, sondern meistens in bis zu 25 Kilo großen Papiersäcken oder Mehrwegverpackungen. „Ein nachhaltiger Tante- Emma-Laden eben, mit ganz viel Personality", lacht Tanja Schröder. Der Bezug zur Region ist der Inhaberin ebenfalls extrem wichtig, aufgrund dessen vertreibt sie Brote des einzigen ortsansässigen Bäckers aus Fröndenberg-Warmen. Immer dienstags und samstags wird frisches Brot geliefert, das die Kunden tags zuvor im Unverpackt-Laden bestellen können. Regelmäßig muss auch das Spirituosenregal aufgefüllt werden, denn die Bio-Weine und -Liköre seien größtenteils günstiger als in anderen Fachgeschäften und die Nachfrage sei dementsprechend groß, weiß Schröder.
Immer mehr Mendener Kunden nutzen „Nackt und unverpackt“
In Kürze präsentiert sich der „Nackt und unverpackt“-Laden beim Fröndenberger Frühling. „Am 2. April sind wir mit einem kleinen Stand vertreten, da können die Besucher unsere Produkte testen und sich selbst von der Qualität überzeugen, denn inzwischen kommen auch immer mehr Mendener zu uns, weil sie hinter unserem Konzept und den Angeboten stehen", sagt die Geschäftsführerin und startet mit Elan und Hoffnung in das neue Geschäftsjahr.