Fröndenberg. Dort wo derzeit noch zwei Garagen stehen, soll bald ein nachhaltiger Neubau entstehen. Was genau die Stadt Fröndenberg plant.
Der Anbau am Fröndenberger Rathaus nimmt Gestalt an. Nachdem Ende 2021 bereits erste Ideen der Verwaltungsspitze vorgestellt wurden, geht es langsam aber sicher ans sprichwörtlich Eingemachte. Doch das Großprojekt in der Fröndenberger Stadtmitte wird deutlich teurer als zunächst geplant.
Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt
Es ist ein Vorhaben, das bereits seit längerem immer wieder politisch zumindest angeschnitten wird: der Neubau des Zwischentrakts am Rathaus. Bereits Ende 2021 hob die Verwaltung selbst das Projekt auf die Agenda. Damals sollte der Rat grünes Licht für die Planung geben. Kostenpunkt seinerzeit: 1,2 Millionen Euro. Mittlerweile liegt nicht nur die blanke Skizze des Projektes vor, sondern auch erste Details. „Wir lösen damit mehrere Probleme“, erklärte Bürgermeisterin Sabina Müller in der Sitzung. Zum einen die Barrierefreiheit, die im alten Rathaus nur eingeschränkt gegeben ist; zum anderen aber auch die Verbindung im eigenen Hause. Zusätzliche Büroräume und eine nahtlose Verbindung des alten Rathauses mit dem Rathaus 2. Die Federführung für das Projekt liegt in der Hand von Stadtarchitektin Sabine Bensmann-Wagner.
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„Der neue Zwischenbau soll als innovatives Leuchtturmprojekt die moderne Ausrichtung der Stadt Fröndenberg widerspiegeln und gleichzeitig den Anforderungen des nachhaltigen und klimaschonenden Bauens entsprechen“, heißt es in der Detailplanung des Projektes, die dem Bauausschuss am 6. Juni präsentiert werden soll. Im Mittelpunkt steht dabei vor allem das Thema Nachhaltigkeit, sowohl in der Bauweise als auch im fertigen Zustand. Zum Tragen kommen soll dabei eine Modulbauweise mit Holzelementen. „Die vorgefertigten Elemente aus Holz können komplett im Werk vorgefertigt werden, sodass der Bauort ein reiner Montageort ist“, resümiert die Stadt dazu. Die frühzeitige Planung mit solchen Modulen ermögliche demnach einen zuverlässigen Projektablauf, eine kürzere Bauzeit im Allgemeinen und einen geringeren Co2-Fußabdruck. Hinzu kommen Fassaden- und Dachbegrünung, Glasfronten, Photovoltaik-Anlagen, Wärmepumpen und eine deutlich effektive Dämmung.
Kosten fürs Bauprojekt deutlich gestiegen
Zwischen den beiden Rathausgebäuden steht aktuell noch eine Doppelgarage, genutzt etwa von Fahrzeugen der Verwaltung. „Aber die Garage ist in die Jahre gekommen. Sie soll abgerissen werden“, erläuterte Sabina Müller seinerzeit. Der Eingang im Erdgeschoss des Neubaus soll dann auch der Haupteingang des gesamten Rathaus-Komplexes sein, der Infoschalter aus dem alten Rathaus dorthin verlegt werden. Doch mit einem modernen Neubau zwischen den Bestandsgebäuden ist es längst nicht getan. Damit das Vorhaben auch wirklich nachhaltig ist, sind energetische Sanierungsmaßnahmen an den beiden Gebäudeteilen ebenfalls geplant. Damit sollen unterm Strich auch die Strom- und Gasverbräuche im Fröndenberger Rathaus gesenkt werden.
Ein Haken bleibt allerdings für die Ruhrstadt. Ging die Verwaltungsspitze im Dezember 2021 noch von rund 1,2 Millionen Euro aus, schlagen mittlerweile etwa 1,5 Millionen Euro zu Buche. 150.000 Euro könnten dabei über eine Landesförderung abgedeckt werden, wenn der Neubau als „Klimafreundliches Nichtwohngebäude – mit QNG-Siegel“ zertifiziert wird. Läuft alles nach Plan, könnte der Rathausneubau bereits Ende 2024 fertig sein.