Fröndenberg. Die Deutschlandtour kommt im August 2023 wieder nach Fröndenberg. Wie die Vorbereitungen auf das Radsport-Großereignis laufen.

Vom Sauerland quer durch NRW ins Ruhrgebiet: Deutschland-Tour 2023

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    Es wird Ende August ein fast schon historisches Datum sein für die Ruhrstadt: Die Deutschlandtour kehrt nach mehr als 15 Jahren zurück nach Fröndenberg – und mit ihr einige Stars des internationalen Radrennsports. Hans Kuhn ist für die Organisation auf Fröndenberger Stadtgebiet zuständig. Welche Tücken bei der Streckenplanung lauern und wie aufwändig die Vorbereitung ist.

    Bergwertung wieder auf der „Eule“ geplant

    Drei Mal schon radelte die Radsportelite der Welt bereits durch Fröndenberg. Dabei ist die Ruhrstadt sogar Ausgangspunkt für eine Weltkarriere und zumindest einigen Radfahrern sicher ein Begriff. Denn die Eule – der rund drei Kilometer lange Anstieg von Fröndenberg bis nach Frömern – ist die Heimstrecke von Ex-Profi Erik Zabel. Und die Eulenstraße wird auch bei der diesjährigen Deutschlandtour der Höhepunkt der Etappe sein. Doch bis es so weit ist, gilt es noch eine ganze Reihe zu organisieren. Dafür zuständig ist kein geringerer als „Fröndenbergs Stimme“ und Ex-Radprofi Hans Kuhn.

    Die ersten Überlegungen und Planungen liegen inzwischen über ein Jahr zurück. Schon damals knüpfte Hans Kuhn Kontakte zu Fabian Wegmann aus dem Organisationsteam der Deutschlandtour und gleichzeitig ehemaliger Profi. „Ich hab’ ihm gesagt: Zwischen Saarbrücken und Bremen liegt ja auch Fröndenberg...“, scherzt Kuhn im Fröndenberger Rennradmuseum. Vor einem halben Jahr dann hat sich Wegmann selbst ein Bild von der Ruhrstadt und einer möglichen Streckenführung gemacht – so auch von der „Eule“.

    Der grobe Plan steht mittlerweile fest, lediglich Kleinigkeiten müssen nun noch geklärt werden. Klar ist: Los gehen wird es auf dem Neheimer Marktplatz; in einer losen Konstellation geht es dann in Richtung Vosswinkel, wo das Rennen dann offiziell freigegeben wird. Über die B7, Schwitten und Menden radeln die Profis dann über die Ruhr in Richtung Fröndenberg. Ohnehin hat die Ruhrstadt eine gewisse Radsport-Historie. „Fröndenberg war Etappenort der ersten Deutschlandtour nach dem Zweiten Weltkrieg“, erklärt Hans Kuhn. Mit der Union war ein weltweit bekannter Zulieferer der Radsportindustrie in Fröndenberg heimisch. Vor allem aber das Jahr 1999 sei Kuhn noch immer in Erinnerung. Kurz nach dem Tour-de-France-Hype um Jan Ullrich, der zwei Jahre zuvor als erster Deutscher die Prestige-Tour gewinnen konnte, „war richtig was los auf dem Berg“, erinnert sich Ullrich. „Und dann hatten wir ja noch den Lokalmatador Erik Zabel“, lacht Kuhn.

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    Sehenswürdigkeiten zählen auch dazu

    Auf einen ähnlichen Hype hofft Hans Kuhn auch am 26. August. Doch bis dahin stehen noch allerhand Vorbereitungen auf dem Programm. So etwa die Streckensperrung. 96 Streckenposten muss er für den Abstecher der Tour im Kreis Unna organisieren. Dabei laufen die Sperrungen vergleichsweise spontan ab, wie er im Gespräch mit der Westfalenpost erklärt. „Das passiert manchmal auch erst 20 Minuten, bevor das Hauptfeld kommt. Wir machen das so spät wie möglich, damit wir die Autofahrer nicht verärgern“, so Kuhn. Strikte Vorgaben gibt’s auch vonseiten der Amaury Sport Organisation (ASO), die für die Organisation der Deutschlandtour ebenso zuständig ist wie für die Tour de France. „Wir sind im Schneckentempo durch den Kreis Unna gefahren“, sagt Hans Kuhn mit einem Schmunzeln. Jeder Meter Tour ist genauestens vermessen und katalogisiert; ebenso wie jede Abzweigung, Unterführung oder eben Sehenswürdigkeit.

    Das führt unterm Strich dazu, dass es nach der „Eule“ über Billmerich und Altendorf schlussendlich vorbei geht am Haus Opherdicke, ehe die Tour den Kreis Unna wieder verlässt. Ohnehin: Kuhn hofft vor allem aufs Publikum. Auch wenn der Spuk mitsamt dem Hauptfeld innerhalb weniger Minuten vorbei ist – einige kleine Aktionen entlang des Weges seien sicherlich denkbar. Ein Fanfarenzug könnte demnach am Ehrenmal – gegenüber der Volksbank – für musikalische Unterstützung sorgen. Am Eulen-Denkmal und entlang der Strecke seien dann die Fröndenbergerinnen und Fröndenberger gefragt.