Fröndenberg. „Klimafasten“ im Bereich Mobilität. Wie das funktionieren kann, zeigte die Aktion in Fröndenberg. Was es mit Lastenrad und Microcar auf sich hat.
Fünf Personen auf einem Fahrrad? Mit einem Lastenrad total legal. Das E-Bike auf drei Rädern bietet Platz für vier Kinder und einen Fahrer. Im Rahmen der Aktion „Klimafasten“ konnten Besucher das Rad am Samstag an der Fahrradkirche in Fröndenberg testen. Während der Fastenzeit gibt es in Fröndenberg jede Woche eine Veranstaltung zum Thema Klimaschutz. Am Samstag drehte sich deshalb alles um E-Mobilität. „Vor der Fahrradkirche, das passt ja auch ganz gut“, sagt Gemeindereferent Heiner Redeker.
„Wir hatten zum Beispiel schon veganes Kochen. Oder besser gesagt klimaneutrales“, erzählt Redeker. Gemeinsam mit der Stadt sei dann dieses Projekt entstanden. Ziel sei es, den vorbeikommenden Menschen die verschiedenen Möglichkeiten von E-Mobilität aufzuzeigen. Die Lastenräder, die vom ADFC in Unna für diesen Tag bereitgestellt wurden, locken viele Besucher an. Drei unterschiedliche Modelle können am Samstag Probe gefahren werden. Das „URmeL-Rad“, ein typisches Lastenrad mit 80 Kilogramm Zuladung, die Familien-Kutsche, ein Dreirad mit Platz für die ganze Familie und die Lasten-Kutsche, die zweirädrige Variante für kleineres Gepäck.
Lastenräder beim ADFC Unna kostenlos ausleihen
Wer will, darf am Samstag eine Runde mit den Rädern drehen. Der ADFC will die Räder populär machen. Im Internet können diese und andere Lastenräder für drei Tage kostenlos in Unna ausgeliehen werden. „Wir wollen den Menschen zeigen, was für Arten von E-Mobilität möglich sind“, erklärt Redeker.
Einige Mitglieder der Fahrradkirche haben ihre E-Autos auf den Parkplatz gestellt und beantworten Fragen der Schaulustigen. „Die katholische Kirche ist in E-Mobilität ganz gut aufgestellt“, sagt Redeker lachend und zeigt auf die Reihe Autos. Einige Augenblicke später fährt das nächste Auto auf den Platz. „Ah da kommt der ganz Kleine“, sagt Redeker. +++ Lesen Sie auch: Nach Klimanotstand in Fröndenberg: Klimaschutzkonzept steht +++
Und übertreibt damit keineswegs. Das elektrische Mini-Auto Rocks-E ist gerade mal knapp 2,50 Meter lang
und nur 1,50 Meter hoch. Opels kleinstes Modell fährt 45 Stundenkilometer und das voll elektrisch. „Im Alltag fahr ich nur den“, sagt Alexander Hänel. Er ist der stolze Besitzer dieses Kleinst-Wagens und hat den Kauf noch keine Sekunde bereut. Zufällig habe er bei einem Besuch bei Autohändler Bichmann diesen Wagen gesehen und sei sofort überzeugt gewesen. Seitdem erledige Hänel alle seine Kurzstrecken-Fahrten nur noch mit seiner „Roxy“. Auch der Wocheneinkauf mit seiner Frau bereite keine Probleme. „Das ist echt der Wahnsinn, da passt alles rein. Zwei große Tüten, ein Getränkekasten und wir beide“, erzählt er.
Aufgeladen wird „Roxy“ in der normalen Haussteckdose in der Garage. Mit dem bestehenden Kinderwunsch werde es allerdings schwierig. „Mit Kind hier drin geht’s nicht“, sagt Alexander Hänel. Dafür habe er immer noch seinen alten Corsa, den er schon seit Jahren fährt. Sein Minicar will er aber auch behalten. „Wenn man das mal hochrechnet, werden Autos die meiste Zeit alleine bewegt“, sagt er. Gerade bei kurzen Fahrten zum Einkaufen oder zur Arbeit könne er mit seiner „Roxy“ einen Beitrag fürs Klima leisten. +++ Auch lesenswert: Neue Klimawälder in Fröndenberg könnten Gestalt annehmen +++
Elektro-Fahrzeuge: Klimafreundlich und günstig
Dass sich Kleinst-Wagen auch für längere Strecken eignen, beweist Christopher Bernhardt. „Ich pendle jeden Tag zwanzig Kilometer zur Arbeit“, sagt er. Und das mit einer ganz anderen Variante von E-Fahrzeug. Sein Renault Twizy hat auch zwei Sitze – allerdings hintereinander. „Also ich kann’s nur empfehlen“, sagt Bernhardt. Die E-Minicars seien nämlich nicht nur klimafreundlich, sondern auch noch kostengünstig.