Hohenlimburg. Das eigentlich schöne Richard-Römer-Lennebad in Hohenlimburg ist ins Zwielicht geraten. Besucher streuen seit Jahren das Gerücht, es gebe eine Schwarze Kasse für die Eintrittsgelder. Dieses Gefühl hatte jetzt wieder ein weiblicher Badegast. Außerdem soll es in der Damenumkleidekabine nach Urin stinken.

Existiert im Richard-Römer-Lennebad wirklich eine Schwarze Kasse? Werden so die Besucherzahlen nach unten manipuliert? Dieser Eindruck, seit Jahr und Tag in der Bevölkerung als niemals bestätigtes Gerücht gehandelt, manifestierte sich jetzt im Gedächtnis eines weiblichen Badegastes.

Die Frau zahlte mit einem Zehn-Euro-Schein für zwei Personen 6,60 Euro an den Schwimmmeister. Dieser nahm das Geld, steckte es in ein schwarzes Portemonnaie, wie es in Restaurants genutzt wird, und gab ihr aus dieser Geldbörse das Wechselgeld zurück. Einen Beleg darüber, dass sie das Eintrittsticket gelöst habe, erhielt die Besucherin nicht. Das kam ihr später irgendwie merkwürdig vor.

Lennebad-Counterkasse im Büro der Schwimmmeister

Denn die Bezahl-Prozedur ist seit jener Zeit, als die mit Personal besetzte Schwimmbadkasse offiziell geschlossen wurde, neu strukturiert. Die Lennebad-Counterkasse steht im Büro der Schwimmmeister. Diese Metallbox öffnet sich, wenn in den PC die Personenzahl eingegeben und der Registriervorgang eingeleitet wird. Anschließend spuckt der Drucker einen Einzahlungs-Beleg aus, auf dem fein säuberlich hinter der Abkürzung LB (für Lennebad) eine fünfstellige Besuchernummer steht, so dass die Schwimmer nachweisen können, das Entgelt entrichtet zu haben.

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Überhaupt war es für die Besucherin ein eher zwiespältiger Badespaß. Dabei lobt sie das alt-ehrwürdige Bad mit den antiquierten Fliesenmosaiken in der Schwimmhalle. „Eigentlich ist es deshalb ein schönes Bad.“ Eigentlich.

Denn in der Sammelumkleidekabine für Damen, die sie mit Tochter und Enkelkind bewusst aufgesucht hatte, roch es an diesem Tag extrem nach Urin. „Das war ekelhaft“, berichtet sie im Gespräch. Deshalb habe sie sofort die Fenster geöffnet und den in seiner Kommandozentrale sitzenden Hagenbad-Mitarbeiter beim Bezahlen auch über die Geruchsbelästigung informiert.

Badegast bestätigt Uringestank in Umkleidekabine

Der habe zwar zugesagt, sich zu kümmern, sich in den folgenden rund 90 Minuten aber nicht von seinem Platz erhoben. Möglicherweise, weil die Schwimmhalle an diesem Nachmittag durch Badegäste und Teilnehmer an den Wassergymnastik-Kursen gut gefüllt war und er seine Aufsichtspflicht nicht verletzen wollte. Aber das sind Spekulationen. Dass es im Bad in diesem Herbst häufiger nach Urin rieche, so die Hohenlimburgerin, habe ihr ein anderer Badegast bestätigt.

Betreiber Hagenbad will Verbuchungswege und Geruchsverschlüsse überprüfen 

Auf Anfrage sagte Bäderleiter Thomas Maag, dass Hagenbad den Sachverhalt zur Verbuchung dieser Eintrittsgeldern prüfen werde. „Es gibt bei uns eine klare Dienstanweisung, die eingehalten werden muss.“ Und zur Geruchsbelästigung? „Die Geruchsverschlüsse im Bad müssen passen und müssen auch mit Wasser gefüllt sein. Unsere Fachkräfte wissen, wie sie diese zu prüfen haben“, sagt Maag.

"Nass und Spass" im Lennebad

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Letztlich nicht auszuschließen ist allerdings auch, dass Badegäste, warum auch immer, den Weg zur nahen Toilettenanlage nicht geschafft und ihr kleines Geschäft in einer uneinsehbaren Ecke des Umkleidetraktes verrichtet haben.

Schwimmmeister erste Ansprechpartner bei Mängeln

Thomas Maag betonte, dass auch das Richard-Römer-Lennebad den Hagenbad-Mitarbeitern sehr am Herzen liege und alles getan werde, diesen Standort zu erhalten. Sollten Badegäste jedoch (Hygiene-)Mängel entdecken, seien die Schwimmmeister erste Ansprechpartner. Darüber hinaus könne sich jeder Gast auch direkt an Hagenbad wenden. Entweder per E-Mail (T.Maag@hvg-hagen.de) oder auch telefonisch; 02331 / 208-601.