Hohenlimburg. .
Mehr als 1000 Kindern hat sie beim Hohenlimburger Schwimmverein das Schwimmen beigebracht. Hinzu kommt noch eine größere Anzahl an Schulkindern, die bei ihr als Lehrerin den „Brustarmschlag“ gelernt haben. Die Rede ist von der Hohenlimburgerin Ursula „Uschi“ Hüsecken.
Erst seit dem vergangenen Jahr gibt sie beim HSV keine Schwimmkurse mehr. Aber ganz aufhören geht nicht, für Reher Grundschüler oder Gymnasiasten steht sie noch für Einzelstunden zur Verfügung, wenn der Feinschliff fehlen sollte.
„1995 hat beim HSV die Schwimmlehrerin aufgehört“, erzählt Uschi Hüsecken. „Eigentlich wollte ich das nur vorübergehend machen.“ Wie es in Vereinen nun mal so ist, werden aus dem ,vorübergehend’ fast 20 Jahre. Ihre Vorgängerin war Elfriede Bonenberger. „Sie hat das acht Jahre gemacht. Acht Jahre wollte ich das eigentlich nicht machen.“
Im Winter im Lennebad
Von September 1995 bis Oktober 2013 leitet sie die Schwimmkurse beim HSV – im Sommer im Freibad Henkhausen, im Winter im Richard-Römer-Lennebad. Den Kindern das Schwimmen beizubringen wird für die ehemalige Volks- und Grundschullehrerin zur Herzensangelegenheit. „Ich habe das immer ehrenamtlich gemacht“, betont die 70-Jährige. Zweimal die Woche im Wasser, jedes Kind benötigt bis zur Schwimmreife – das Seepferdchen – etwa 10 bis 30 Stunden. Da kommt einiges zusammen...
Die Kinder, die Uschi Hüsecken betreut, sind zwischen fünf und 14 Jahre alt. „Ab und zu habe ich auch mal eine Mutter mit dazugenommen. Aber für Schwimmkurse für Erwachsene wurde ich nicht ausgebildet“, so Uschi Hüsecken.
Fast die Hälfte der aktuellen Wasserball-Frauenmannschaft nahm bei Uschi Hüsecken als erstes Kontakt mit dem kühlen Nass auf. So auch die aktuelle Torfrau des HSV, Friederike von der Neyen. Sie hat mit Uschi Hüsecken im vergangenen Jahr auch Schwimmkurse gegeben.
„Kein Kursus war wie der andere“, zieht Uschi Hüsecken Bilanz aus 20 Jahren Schwimmunterricht beim HSV. Jedes Kind ist anders, die einen lernen schnell schwimmen, andere brauchen etwas mehr Zeit. „Der Kursus prägt die Kinder. Wenn in einem Kursus mehrere Kinder ängstlich sind, bekommen auch die Mutigen Angst.“
Situation an Schulen
Schwimmen lernen ist für Kinder „ein absolutes Muss“, so Uschi Hüsecken. Die Situation an vielen Schulen sei katastrophal. „An der Grundschule Reh können 75 Prozent der Zweitklässler nicht schwimmen“, sagt Uschi Hüsecken. Die Grundschulen jedoch können es sich mittlerweile kaum leisten, zwei Lehrer für den Schwimmunterricht abzustellen. „Ein Lehrer muss im Wasser sein, um den Kindern die Angst zu nehmen. Ein weiterer Lehrer muss am Beckenrand stehen und aufpassen.“ Mit großem Interesse verfolgt Uschi Hüsecken die Diskussionen um das heimische Richard-Römer-Lennebad. „Ich war auch bei der Demonstration dabei“, erzählt sie. „Das Lennebad muss in Hohenlimburg erhalten bleiben. Schülerinnen und Schüler zum Schwimmen nach Hagen zu fahren, ist vom finanziellen und zeitlichen Aufwand nicht machbar.“