Hagen. Im Großeinsatz war in der vergangenen Nacht die Hagener Feuerwehr. Um Mitternacht heulten die Sirenen, weil über dem Gewerbegebiet Lennetal eine Ammoniak-Wolke auftrat. Mitarbeiter einer Härterei meldeten den beißenden Geruch in ihrem Notruf. Die giftige Chemikalie lief aus einem defekten Säurefass.
Nächtlicher Großeinsatz für die Feuerwehr in Hagen: 150 Einsatzkräfte wurden gegen Mitternacht zu einer Härterei in der Tiegelstraße im Gewerbegebiet Lennetal gerufen. Mitarbeiter hatten beißenden Ammoniak-Geruch bemerkt und sofort einen Notruf abgesetzt. Über dem Industriegelände trat eine Ammoniak-Wolke auf. Deshalb wurde der gefährdete Bereich weiträumig abgesperrt.
Messungen der Feuerwehr ergaben einen überhöhten Wert der Chemikalie. Die Einsatzkräfte rückten daher mit Vollschutzanzügen in das Gebäude vor. Dort lief aus einem defekten 160-Liter-Fass das hochgiftige Ammoniak aus.
Die Feuerwehrleute dichteten die lecke Stelle ab. Ein gefährlicher Auftrag. Denn: Ammoniak ist stark ätzend. Die Chemikalie stellt in geschlossenen Räumen unter anderem wegen ihrer giftigen Dämpfe eine extreme Gefahr dar. Bei entsprechender Konzentration in der Luft kommt eine hohe Explosionsgefahr hinzu. Am Ende ging im Lennetal alles gut. Verletzte Personen und Umweltschäden gab es nicht.
Giftgas-Alarm im Lennetal
Feuerwehrleute mussten dekontaminiert werden
Nach dem Einsatz mussten die Rettungskräfte noch mit warmem Wasser und Seifenlauge dekontaminiert werden. Dafür wurde extra ein Dekontaminationsplatz aufgebaut, auf dem die im Chemikalienschutzanzug steckenden Kameraden von den Ammoniakresten gereinigt wurden. Anschließend erfolgten massive Lüftungsmaßnahmen in dem Gebäude der Härterei.
Während des Einsatzes der Feuerwehr wurden Messungen in der Umgebung vorgenommen. “Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung”, betont Feuerwehrchef Heinz Jäger in seiner Einsatzbilanz. Erst gegen 3.30 Uhr konnte die Hagener Feuerwehrkräfte wieder aus dem Lennetal abrücken.