Westerbauer. . Die Sachverständigen der Polizei sind sicher: Das Feuer im früheren Brandt-Zwieback-Werk in Hagen-Haspe, bei dem alte Waggons der DDR-Reichsbahn total zerstört worden sind, ist vorsätzlich gelegt worden. Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser fordert indes eine bessere Sicherung der Brache.
Was viele schon am Abend vermutet haben, bestätigt sich nun: Die Polizei geht von vorsätzlicher Brandstiftung als Grund für das Großfeuer im stillgelegten Zwieback-Werk auf der Brandt-Brache aus. Sachverständige hatten gestern von der Polizei beschlagnahmte Gelände untersucht. Demnach ist der Brand an zwei Stellen in den Waggons ausgebrochen , die wie berichtet, aus alten DDR-Reichsbahnbeständen stammen. Polizeisprecher Tino Schäfer: „Da die Waggons über keine Energiequellen verfügt haben, ist ein technischer Defekt auszuschließen. Wir gehen von Brandstiftung aus.“ Hinweise auf die Täter gebe es aber noch keine.
Der mögliche Kreis scheint groß: Dass Unbefugte immer wieder unrechtmäßig in das Gebäude eingedrungen sind, zeigen nicht nur viele Fotos und Videos, die im Internet kursieren. Vielmehr wird das deutlich durch die Schmiererei und Zerstörungen, die die Waggons schon vor dem Feuer erleiden mussten.
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Zum entstandenen Sachschaden kann die Polizei noch keine Angaben machen. Der Wert der durch das Feuer total zerstörten Waggons aus alten DDR-Reichsbahnbeständen sei nur von Experten zu beziffern. Der Gebäudeschaden sei erheblich, dabei steht die Firma schon lange leer. Die gute Nachricht: Die alte E-Akku-Lok ist zwar beschädigt, aber nicht total zerstört worden.
Das Areal gehört trotz der Pläne eines Investors, dort unter anderem Einzelhandel zu etablieren, weiter der Firma Brandt. Eine Firmensprecherin sagte gestern unser Zeitung: „Natürlich kümmern wir uns um die Sicherheit der Gebäude. Dazu haben wird auch extra einen Sicherheitsdienst engagiert.“ Aufgrund der Größe des Areals sei es aber schier unmöglich, an jeder Stelle ein Einsteigen zu vermeiden.“ Wie sehr das Gebäude an sich nun beschädigt ist und ob gar Einsturzgefahr besteht, dazu könne man derzeit noch nichts sagen. Dies müsse von Statikern geprüft werden.“
Altes Brandt-Gebäude noch besser sichern
Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser fordert nun hingegen, dass die leer stehenden Brandt-Gebäude noch besser gesichert werden: „Jetzt müssen wirklich alle Fenster und Einstiegsmöglichkeiten vernagelt werden. Seit mehr als einem Jahr beschweren sich schon Bürger bei mir, dass dort immer wieder Jugendliche eingestiegen und sogar auf dem Dach herumspringen.“ Bei der Sicherung sei letztlich auch die Stadtverwaltung in der Pflicht.
Das sieht diese aber anders: Es sei zum einen ein Privatgelände, für das der Besitzer verantwortlich sei. Zum anderen sei keine generelle Gefahr für die öffentliche Sicherheit gegeben, so Stadtsprecher Thomas Bleicher. Daher habe die Verwaltung auch keine direkten Eingriffsmöglichkeiten.
Bezirksbürgermeister sieht Stadtrat in der Pflicht
Ein Mittel, um ähnliche Fälle für die Zukunft zu vermeiden, sind für Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser die Investorenpläne für Einzelhandels-, Gewerbe- und Dienstleistungsangebote: „Der Stadtrat hat ja die ersten entscheidenden Schritte eingeleitet. Das muss jetzt vorangebracht werden, ebenso wie die Stadt Planungen für die gesamte Quartiersentwicklung voran treiben muss.“
Thieser hofft, dass das Bewusstsein dafür durch das Großfeuer noch einmal geschärft wird: „Vielleicht bringt das ja die Sache in Schwung.“