Wetter. . Nach Gas-Alarm gab es Entwarnung: 23 Kinder mussten am Montag die Kita Gravemannhaus in Wetter verlassen. In der TSE-Einrichtung an der Karlstraße hatten die Erzieherinnen starken Gasgeruch wahrgenommen, besorgte Eltern holten den Nachwuchs ab. Die Feuerwehr sperrte die Umgebung ab und nahm Messungen vor. Wenig später war klar: in der Kita bestand keine Explosionsgefahr.

Schreck lass nach: Um 13.49 Uhr wurde der Freiwilligen Feuerwehr Wetter am Montag Gas-Alarm in der Kindertagesstätte Gravemannhaus gemeldet. Als die Einsatzkräfte kurz darauf in der Karlstraße eintrafen, konnten sie direkt durchatmen: Alle 23 Kinder und die Erzieherinnen hatten das Haus des Trägervereins Soziale Einrichtungen (TSE) bereits verlassen, niemand trug Verletzungen davon. Der Nachwuchs wartete dann mit den Betreuerinnen in einem Nebengebäude auf Eltern und Familienangehörige, die nach und nach die Kinder am Nachmittag abholten.

„Die Eltern waren verständlicherweise sehr besorgt“, berichtete Wetters Feuerwehrchef Ralf Tonetti. Er war mit den Löschzügen Alt-Wetter und Wengern-Esborn, einem Drehleiter-Fahrzeug sowie einem Rettungs-Team vor Ort. Gemeinsam mit der Polizei sperrte die Wehr die Straße ab, nachdem die Erzieherinnen den giftigen Geruch rechtzeitig bemerkt und gemeldet hatten.

„Es bestand zu keiner Zeit Gefahr für jemanden“, teilte am Nachmittag dann noch Margot Wiese, zuständige Fachbereichsleiterin bei der Stadt Wetter für Jugend, Soziales und öffentliche Ordnung, mit, „das Haus wurde prophylaktisch geräumt.“ Sie hatte sich nach der Aufregung mit Ordnungsamts-Leiterin Anette Pfeiffer und TSE-Geschäftsführerin Ulrike Lettermann nach dem Befinden der Gruppe um Kita-Leiterin Ines Ureidat erkundigt und dabei erfahren, dass die Kinder im Gravemannhaus solche Notfälle regelmäßig üben und somit auf den Ablauf bei der Evakuierung vorbereitet waren. „Die Feuerwehr hat uns dafür ein Lob ausgesprochen“, sagte Ureidat.

Messungen der Feuerwehr / Keine Explosionsgefahr

Nachdem also alle in Sicherheit gebracht und neugierige Nachbarn freundlich darauf hingewiesen worden waren, die Fenster zu schließen, begann die Ursachenforschung. Die Feuerwehr erkundete die gemeldete Stelle im ersten Geschoss. „Unsere Messungen haben aber nichts ergeben“, konnte Tonetti schnell eine Explosionsgefahr durch Gas oder Heizungsabgase ausschließen.

Angesichts der ungeklärten Quelle trafen dann auch ein Techniker des Versorgers AVU sowie Fachleute von der Firma Rusche Sieper (Haustechnik, Sanitär, Heizung, Elektro) ein und nahmen ihrerseits Messungen vor. „Das ist nicht ganz eindeutig: Wenn man lüftet, ist der Geruch weg. Sobald man die Fenster schließt, scheint das Gas wieder aufzutreten“, sagte ein Feuerwehrmann. Doch im Laufe des Nachmittags verschwand auch der vorübergehende Gasgeruch vollständig. Sicherheitshalber hatten die Fachleute auch die Elektrik überprüft und Entwarnung gegeben.

Beißender Geruch von durchgebrannten Kondensatoren in Deckenleuchten 

Als vorläufige Ursache machten Mitarbeiter der Firma Rusche Sieper dann zwei Deckenleuchten aus. Bei denen waren die Kondensatoren durchgebrannt, was für den beißenden Geruch gesorgt hätte. Die Feuerwehr lüftete dann die Räume in der ersten Etage, ein bereit gestellter Hochleistungslüfter kam aber nicht zum Einsatz.

Im Anschluss blieben die TSE-Erzieherinnen noch im Gravemannhaus. Sie wollten testen, ob in den geschlossenen Räumen noch Gasgeruch wahrzunehmen sei. Nach entsprechender Entwarnung entschied sich der Trägerverein mit der Gravemannhaus-Leitung, die Kindertagesstätte am Dienstag ganz normal zu öffnen. Nur der Raum mit den defekten Deckenleuchten bleibe geschlossen.

Insgesamt zog die Feuerwehr, die bis 16.03 Uhr im Einsatz war und mit der Polizei die Straße etwa zwei Stunden abgesperrt hatte, ein zufriedenes Fazit, zumal es auch keine negativen Begleiterscheinungen mit Schaulustigen gegeben habe.