Hagen-Garenfeld. Der Netzbetreiber Amprion hält weiter am Standort Garenfeld für den Neubau eines Umspannwerks fest. Die CDU-Fraktion hatte im Umweltausschuss vorgeschlagen, die Anlage in Werdohl nahe eines Kraftwerks zu errichten. Dieser Idee erteilte Amprion eine Absage.
Mitglieder der Bürgerinitiative Menschen unter Strom sind in der Vorweihnachtszeit mit einem Bus gen Osterath aufgebrochen, um sich vor Ort ein Umspannwerk nebst Konverter anzuschauen.
Derweil hat der Netzbetreiber Amprion einen weiteren Alternativstandort zum 48-Millionen-Neubau in Garenfeld geprüft. Die CDU-Fraktion hatte im Umweltausschuss vorgeschlagen, die Anlage mit einem Ausmaß von 300 mal 270 Metern am Mark-E-Kraftwerk in Werdohl-Elverlingsen zu errichten. Dieser Idee erteilt Amprion jetzt eine Absage.
Enervie braucht Einspeisepunkt
„Der Standort Werdohl genügt nicht den technischen Anforderungen“, erklärte Amprion-Sprecher Jörg Weber, der darauf hinweist, dass die Abteilung Netzplanung den Vorschlag geprüft habe. Das gelte sowohl für die Fläche, die in Elverlingsen theoretisch zur Verfügung stehe, als auch für rein technische Details. „Gründe der Versorgungssicherheit sprechen ebenfalls gegen Elverlingsen“, so Weber weiter. „Enervie braucht den bereits vorhandenen Einspeisepunkt in Garenfeld.“
Dazu käme, dass weitere Leitungen von Werdohl aus in Richtung der 380-KV-Trasse gebaut werden müssten, über die der Strom künftig aus dem Norden der Republik in den Süden geleitet werden soll. „Ein solcher Neubau ist schon aus naturschutzrechtlichen Gründen nur schwer umzusetzen“, so Weber, „nicht von ungefähr bleiben wir ja auch beim Neubau der 389-KV-Leitung auf einer bereits vorhandenen Trasse.“
Amprion nimmt an Mediation teil
Daneben hat Amprion gestern gegenüber der Stadtverwaltung mitgeteilt, dass sich das Unternehmen mit einem Mediationsverfahren einverstanden erklärt. „Wir schlagen vor, den Kreis der Teilnehmer um Enervie und die SIHK zu erweitern“, so Weber. Bislang sollen neben dem Netzbetreiber die Bürgerinitiative „Menschen unter Strom“ sowie Vertreter der Stadt mit am Tisch sitzen.
Nach Informationen unserer Zeitung soll eine ausgebildete Mediatorin, die bei der Bezirksregierung arbeitet, das Verfahren leiten.