Hagen. Die Kraftwerks-Stilllegungspläne der Enervie-Gruppe könnten auch das Gas- und Dampfturbinenkraftwerk an der Hohensyburgstraße gefährden.
Die Option der Enervie-Gruppe, ihren Kraftwerkspark stillzulegen, betrifft auch das Kabeler Gas- und Dampfturbinenkraftwerk an der Hohensyburgstraße, das vorzugsweise den Papierhersteller Stora Enso versorgt. Die Turbinen erzeugen bereits seit 1981 eine Leistung von 235 Megawatt und liefern darüber hinaus auch Mittel- und Spitzenlaststrom.
Eine mögliche Stilllegung der Anlage zum September 2014 wäre für die Papierproduktion jedoch unkritisch, weil der bestehende Versorgungsvertrag mit Stora Enso ohnehin nächstes Jahr ausläuft und das Unternehmen gerade eine eigene Anlage realisiert. Ausgeklammert vom neuen Enervie-Kurs bleibt die angrenzende Biomasse-Verstromungsanlage, die von Stora Enso und Mark-E in Kooperation errichtet wurde und 2004 ans Netz ging. Weil hier täglich bis zu 600 Tonnen Altholz sowie weitere biogene Reststoffe für die Energieerzeugung genutzt werden, fällt die Anlage unter die EEG-Vergütung.
Dividende-Ausschüttung unklar
Weiterhin im Trüben fischt derweil Hagens Kämmerer Christoph Gerbersmann in puncto Enervie-Dividende. Sollte diese, wie zuletzt signalisiert, tatsächlich in den nächsten Jahren ausbleiben, müsste die Stadt den Ausfall durch erhöhte Schuldenaufnahme und entsprechende Zinszahlungen kompensieren.
Dies wird vor allem mit Blick auf das Haushaltsjahr 2016 kritisch, wenn die Stadt, so die Anforderung des NRW-Stärkungspaktgesetzes, erstmals wieder einen ausgeglichenen Etat präsentieren muss. „Wir müssen in den nächsten Wochen endgültig klären, ob der Dividende-Ausfall ein vorübergehendes Phänomen bleibt oder wir in der Kämmerei womöglich von einem dauerhaften Problem ausgehen müssen.“