Hagen. . Die Enervie mit Sitz in Hagen hat bei der Bundesnetzagentur ihren kompletten konventionellen Kraftwerkspark zur Stilllegung angemeldet. Südwestfalens großer Erzeuger von Strom, Gas, Wärme und Trinkwasser für 400.000 Kunden sieht sich bei den derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingen nicht in der Lage, seine Kraftwerke weiter zu betreiben

Die Enervie-Südwestfalen Energie und Wasser AG mit rund 400.000 Kunden und Energiehandelspartnern hat bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) ihren kompletten konventionellen Kraftwerkspark mit rund 1.300 Megawatt Gesamtleistung zur Stilllegung angemeldet.

"Grund hierfür ist die derzeitige massive Fehlsteuerung der Energiemärkte, die einen wirtschaftlichen Betrieb konventioneller Steinkohle- und Gaskraftwerke nicht zulässt. Das birgt erhebliche Risiken: Aufgrund der Insellage des Stromnetzes in Südwestfalen werden die Kraftwerke zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit dringend benötigt", heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des Unternehmens.

"Fehlsteuerung der Energiemärkte"

Die Enervie Gruppe verfügt überwiegend über Steinkohle- sowie Gas- und Dampfturbinenkraftwerke an den Standorten Hagen, Herdecke und Werdohl sowie ein Pumpspeicherkraftwerk in Finnentrop.

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„Wir sahen uns zu dieser Stilllegungsanzeige gezwungen, da wir aufgrund des starken eigenen Kraftwerksbereichs besonders von der Fehlsteuerung der Energiemärkte betroffen sind. Die erwarteten marktgetriebenen Verluste bei den Kraftwerken summieren sich für Enervie derzeit auf mehr als 30 Millionen Euro pro Jahr - mit steigender Tendenz“, sagt Ivo Grünhagen, Vorstandssprecher von Enervie.