Hagen. Das Bauordnungsamt hat die Nachbarn über die Pläne für das Gebäude eines Hospiz-Krankenhauses in der Hagener Rheinstraße 3 informiert. Einer eventuellen Klage gegen die Errichtung des stationären Hospizes sieht Georg Thomys, Leiter der Bauordnung, gelassen entgegen. Die Frist für Klagen läuft am 7. November ab.

Zu sehen ist freilich noch nichts. Weder rollende Bagger noch Arbeiter, die am Haus oder auf dem Gelände tätig sind. Doch von stockendem Fortschritt oder gar Stillstand bei der Realisierung des stationären Hospizes am Ischeland will Brigitte ­Passoth nichts hören.

Die Arbeiten im Vorfeld laufen auf Hochtouren. Das Architekturbüro Schäfer aus Sprockhövel ist längst dran. Die Architekten haben Pläne entworfen, eine 3-D-Animation erstellt, den Bauvorantrag beim Bauordnungsamt eingereicht“, erläutert die Vorsitzende der Klaus-Korte-Stiftung.

Geld aus Weihnachtsaktion für Hospiz gesammelt

Zur Erinnerung: Im ehemaligen Wohnhaus (Rheinstraße 3) des vor zwei Jahren verstorbenen Klaus Korte soll das erste stationäre Hospiz in Hagen errichtet werden. Zahlreiche Unternehmen, Einrichtungen und Privatpersonen haben im Rahmen unserer Weihnachtsaktion 2012 Geld gespendet und damit unterstrichen, dass sie die Eröffnung eines Hauses, in dem sterbende Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet werden, für wichtig und richtig erachten.

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Frau Passoth blickt zurück. „Zuerst musste die Stiftung gegründet und ein Träger gefunden werden. Dann haben wir geschaut, wie auf dem Grundstück in den bestehenden Grenzen ein Hospiz entstehen könnte, dass es dem Träger genehm ist.“

Denn die Trägergemeinschaft darf die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung nicht aus den Augen lassen (acht Patientenbetten werden als praktikable Größe angegeben), und die Zimmer im Anbau ­sollen ebenerdig angelegt werden. „Daraufhin mussten wir nachbessern. Eine Nachbarin wird jetzt wohl einen kleinen Streifen ihres Grundstückes abtreten, damit wir eine funktionale Lösung realisieren können“, resümiert Passoth.

Positiver Bauvorbescheid für das Hospiz am 1. Oktober erteilt 

Auch Brigitte Kramps, Bürgermeisterin und 2. Vorsitzende des Trägervereins, weiß einerseits, dass die Mühlen der Vorbereitung langsam mahlen, hofft andererseits aber auf einen zügigen Fortschritt in puncto An- und Umbau. „Etliche Leute erkundigen sich bei mir nach dem Stand des Projektes, einige fragen sogar, ab wann die Hospizbetten zur Verfügung stehen“, unterstreicht Kramps.

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Georg Thomys, Leiter der Bauordnung, hat ­vorausschauend gehandelt: „Für den Fall, dass sich in der direkten Nachbarschaft Unmut über die Hospiz-Planungen breit machen könnte, haben wir uns entschlossen, im Vorfeld die Nachbarn am Projekt zu beteiligen.“

Klagefrist läuft bis zum 7. November

Thomys erläutert die Zeitschiene: „Mitte August ging die Bauvoranfrage bei uns ein, Ende August haben wir die Nachbarn angeschrieben und eingeladen, die Pläne bei ums in Augenschein zu nehmen und sich erläutern zu lassen. Bis zum 29. September hatten die Nachbarn Zeit, sich zu äußern. Wir haben den positiven Bauvorbescheid für das Hospiz am 1. Oktober erteilt, eine Woche später hatten die Nachbarn die Information in der Post. Falls nun ein Nachbar klagen will, hat er bis zum 7. November Zeit.“

Nur ein Nachbar kritisiert die Hospiz-Pläne

Ein Nachbar erschien zwar über die Pläne wenig begeistert und in Begleitung seines Rechtsanwaltes im Bauordnungsamt, trotzdem geht Thomys nicht davon aus, dass Klage gegen das Hospiz erfolgt. Der Amtsleiter entspannt: „Wir würden keinen positiven Bescheid erteilen, wenn wir nicht davon ausgehen würden, dass der Bescheid vor Gericht Stand hält.“