Hagen. . Regierungspräsident Gerd Bollermann überreichte in Hagen der Vorsitzenden der Hospiz-Klaus-Korte-Stiftung die Anerkennungsurkunde. Damit kann das Projekt stationäre Hospiz für Hagen und den Ennepe-Ruhr-Kreis Wirklichkeit werden.

Als er die Schülergruppe sah, ging er auf die Jugendlichen zu und setzte sich zu ihnen an den Tisch. Dann erzählte Klaus Korte. Er erzählte den Mädchen und Jungen von der – wie er sagt – schön­sten Zeit seines Lebens. Diese schönste Zeit waren seine letzten Tage. Es waren die Tage im Hospiz Mutter Theresia in Letmathe.

„Sieben Jahre Arbeit“

Im März musste der Hagener sein geliebtes Zuhause an der Rheinstraße verlassen. Am 6. Juli 2011 schlief Klaus Korte im Alter von 62 Jahren nach schwerer Krankheit für immer ein. Die ­letzten Monate seines Lebens waren die Geburtsstunde für ein Hospiz in Hagen, dem Regierungspräsident Gerd Bollermann gestern bei einer Feierstunde den Segen der Aufsichtsbehörde gab. Er überreichte an Brigitte Passoth, die Vorsitzende der Hospiz-Klaus-Korte-Stiftung, die Anerkennungsurkunde. Damit können Stiftung und Förderverein und die weiteren Träger Caritas, Diakonie und das Haus Wohlbehagen das Projekt angehen. „Sieben Jahre haben wir ­daran gearbeitet, ein stationäres Hospiz in Hagen einzurichten“, so Dr. Dieter Jaenckner, Vorstand des Fördervereins, „aber verwirklichen konnten wir die Idee nicht. Vielleicht war es ja eine göttliche ­Fügung, dass die Stiftung auf uns zugekommen ist.“

Eine Stiftung, die der verstorbene Klaus Korte bereits in seinem Testament gegründet hat. „Er wollte, dass sein gesamtes Vermögen einem gemeinnützigen Zweck zukommt“, erklärt Brigitte Passoth, die Kortes Testament verwaltet. „Er wollte, dass etwas von seinem ­Leben bleibt. Die Stiftung hielt er für die beste Idee seines Lebens.“

Um- und Anbau für rund 800.000 Euro

Eine Idee, die sehr viel mit dem Tod zu tun hat und die jetzt mit ­Leben gefüllt werden muss. Die Korte-Villa an der Rheinstraße soll für rund 200.000 Euro umgebaut werden. Küche, Aufenthaltsräume und Besucherzimmer sollen hier eingerichtet werden. Die Stiftung finanziert die Maßnahme. Auf dem Grundstück soll ein flacher Anbau entstehen, in den acht Patienten einziehen können. 600.000 Euro sind erforderlich. Stiftung und Förderverein suchen dafür Spender auch über Hagen hinaus. Denn das Hospiz ist auch für den Ennepe-Ruhr-Kreis verantwortlich.

„Das ist eine stattliche Summer, die wir noch zusammenbekommen müssen“, so Bürgermeisterin Brigitte Kramps, gleichzeitig Mitglied im Vorstand des Fördervereins, „aber ich habe den Traum, dass wir vielleicht schon in zwei Jahren eröffnen können.“