Gevelsberg. .
Manchmal passt einfach alles: Gleichsam im Zeichen des sonnigen Herbstes, in Gottes Namen und im Dienste der schwerkranken und Sterbenden erfolgte gestern der erste Spatenstich für das neue Hospiz Emmaus an der Hagener Straße. Das ökumenische Hospiz an neuer Stelle lässt einen langgehegten Wunsch und ein wichtiges Angebot schon bald wahr werden.
Im Sommer schon könnte die Einrichtung öffnen, glauben die Ev. Pfarrerin Anne Braun-Schmitt und ihr katholischeer Amtskollege Ulrich Bauer. Braun-Schmitt, nebenbei auch noch Vorsitzende des Hospiz-Vereins strahlt, als sie den silbernen Spaten in den Boden rammt. Noch ist nicht viel zu sehen auf dem Gelände gegenüber des Hauses Maria Frieden. Vor dem inneren Auge rauscht noch mal alles vorrüber, was in den letzten Monaten auf dem Weg lag. Fast 20 Jahre habe das alte Hospiz, vielleicht zwei Kilometer weit entfernt als Zuhause gedient, so Pfarrer Ulrich Braun. Bald werde man ein neues Zuhause finden. Ein Geschoss, 300 Quadratmeter Nutzfläche, ein Ziel: Menschen in ihrem Leiden beizustehen. Es gehe „um Wertschätzung füreinander“. Von Nachbar zu Nachbar. Mensch zu Mensch.
Auch Schulprojekte angedacht
Um ein Gemeinschaftswerk, dass erst durch viele Helfer möglich wurde. Durch Spender, Sponsoren wie die Sparkassen im Südkreis, die Ehren- und Hauptamtlichen, „die Rückendeckung der Bürgermeister und des Landtagsabgeordneten, die uns halfen, auch andere mit ins Boot zu holen“, so Bauer. Und auch die Mittel der Freien Wohlfahrtspflege NRW haben Anschub gegeben, „sich im Auftrag Gottes in die Dienste der schwer Kranken und Sterbenden zu stellen“, so Bauer.
Vielleicht nicht ganz so religiös bewegt, dafür aber mit einem Sinn für ganzheitliches Denken, freute sich Bürgermeister Claus Jacobi. Über ein Grundstück, das nicht zufällig zwischen einer Grundschule und einem Altenheim liege.
Er wünsche sich, dass die Kinder kommen und das Hospiz besuchen. „Dass die Bewohner auf einem hohem Niveau Wärme und Herzlichkeit erfahren.“ Ein sonniger, toller Herbsttag. Sinnbild für einen herzlichen Herbst des Lebens.
An der Hagener Straße soll ein Beratungs-, Begleitungs- und Begegnungszentrum entstehen. Die Hälfte der Investition in Höhe von insgesamt etwa 800.000 bis 900 .000 Euro will der Verein selbst tragen. Mehr als zwei Jahre hatten die Verantwortlichen nach einer neuen Heimstätte gesucht. Die bisherigen Räume der ambulant arbeitenden Einrichtung für den Südkreis an der Hagener Straße 130 sind für gehbehinderte und ältere Menschen schwer zugänglich. Zudem läuft der Mietvertrag mit dem Eigentümer, der Katholischen Kirchengemeinde aus.
Also entschied sich der Hospiz-Vorstand, einen Neubau in Angriff zu nehmen. Bereits 2012 erwarb der Verein ein 1300 qm großes Grundstück von der Stadt neben der Grundschule Vogelsang.
Brochheuser Lüttinger Architekten entwarf das behindertengerechte, eingeschossige Gebäude, das Gruppen- und Seminarräume, Funktionsbereiche und Büros umfasst. Seit der Gründung des Hospizes 1994 ist der Arbeitsaufwand nicht nur auf dem Gebiet der Sterbe- und Trauerbegleitung gewachsen. Sondern auch im Bereich Beratung. Im übrigen ist auch ein Angebot für Schulklassen geplant, die sich mit Sterben, Trauern und Tod auseinandersetzen können.