Haspe. . Ein Runder Tisch bei Oberbürgermeister Jörg Dehm hat keine Kompromisslösung zwischen den Beteiligten ergeben. Jetzt soll der Rat im Juli entscheiden, ob auf der Brandt-Brache in Haspe-Westerbauer weitere Einzelhandelsflächen zugelassen werden.
Noch vor der Sommerpause wird die Hagener Politik darüber entscheiden müssen, ob für die Brandt-Brache in Westerbauer die Idee einer Einzelhandelsnutzung weiter verfolgt werden soll. Das hat am Mittwoch Oberbürgermeister Jörg Dehm im Anschluss an ein Konsensgespräch angekündigt.
Dabei tauschten unter Moderation des Verwaltungschefs Investor Günter Herms, GWG-Vorstand Christoph Rehrmann, Unternehmer Carl-Jürgen Brandt, Vertreter der städtischen Planungsverwaltung sowie aller Ratsfraktionen noch einmal Argumente und Bedenken aus, ohne dass sich eine tragfähige Kompromisslösung abzeichnete. „Wir haben alle Facetten noch einmal hinterfragt“, bilanzierte Dehm. „Aber am Ende bleibt immer die Frage offen, inwieweit die Investitionen in weiteren Handel an der Enneper Straße die Ertüchtigungsinteressen der GWG im Hasper Zentrum konterkarieren.“
GWG-Vorstand Rehrmann erinnerte erneut daran, dass in Haspe die entsprechende Kaufkraft fehle, um die Existenz beider Einzelhandelszentren zu sichern. „Das wird zwar nicht den Real-Markt gefährden, aber die vielen kleineren Ladenlokale entlang der Voerder Straße und am Hüttenplatz wären gefährdet, die nicht mehr ausreichend Kundenfrequenz bekämen. Die Entscheidung zur Brandt-Brache, so Rehrmann weiter, werde auch die künftigen Investitionsentscheidungen seines Hauses beeinflussen: „Das würde unsere bisherigen Planungsgrundlage verändern und wir müssten in eine erneute Risikoabwägung eintreten.“
Brandt-Brache - Versuch der Annäherung ist gescheitert
In Rehrmanns Augen sei der Versuch, sich näherzukommen, gescheitert. „Aus meiner Sicht gibt es keine Kompromisslösung – jede neue Einzelhandelsfläche in Westerbauer schöpft Kaufkraft am Kreisel ab“, zeigte sich Rehrmann überzeugt, dass es die gesamte Diskussion nur gibt, weil der Druck auf die Politik wächst, die Brandt-Brache endlich zu beseitigen.
„Das ganze wird kein Selbstläufer“, machte Dehm deutlich, „dass in der Region für das Herms-Projekt noch geworben werden müsse. Dabei lässt die Planungsverwaltung keinen Zweifel, dass es im Rahmen der Regionalplanung argumentativ äußerst schwierig zu vermitteln sei, in einem Stadtbezirk mit schrumpfenden Einwohnerzahlen und keinerlei Versorgungsengpässen weitere Einzelhandelsflächen von knapp 5000 qm ausweisen zu wollen.
Brandt mit Grundstückspreis an Schmerzgrenze
Dehm nahm zudem aus der Runde mit, dass Unternehmer Carl-Jürgen Brandt „das Areal nicht karitativ abwickeln“ werde. Vielmehr habe dieser versichert, dass er sich mit dem Grundstückspreis bereits an der Schmerzgrenze bewege. Dieses Beispiel, so der OB, mache wieder einmal deutlich, dass eine wirtschaftliche, städtebauliche Flächenreaktivierung ohne die Einbindung von Einzelhandel nur möglich werde, wenn auch ausreichend Fördermittel des Landes fließen.
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