Hagen. Den niedlichen Blondschopf kennt (fast) jeder. Im Fachjargon spricht man von einem 90-prozentigen Bekanntheitsgrad. Doch der Markensympathiewert von Brandt Zwieback ist noch beeindruckender - er liegt bei 100 Prozent.

520 Vertreter (Rekord!) aus der lokalen und regionalen Wirtschaft nahmen an der Verleihung des Marketing-Preises Südwestfalen in der SIHK teil. „Ein schöner Erfolg, vor allem, da wir ein Doppeljubiläum - 20 Jahre Preisverleihung und 100 Jahre Zwieback Brandt - feiern“, resümierte Willi Denecke, neuer Präsident des Marketing-Clubs Südwestfalen.

Familienunternehmen

Die von Carl Jürgen Brandt als Familienunternehmen geführte Brandt-Gruppe produziert neben Zwieback in diversen Geschmacksrichtungen auch Schokolade, Snacks und ­Knäcke an den drei deutschen Standorten Ohrdruf, Landshut und Burg.

In Hagen sind seit der Jahrtausendwende - damals zog Brandt mit der Produktion von Haspe ins thüringische Ohrdruf - nur noch die Verwaltung mit 74 Mitarbeitern sowie das Zwieback-Museum im Haus Stennert beheimatet. „Doch die Verlagerung des Standortes wurde von der Jury nicht bewertet, sondern die enormen Erfolge in puncto marketing-strategischer Neuausrichtung innerhalb der letzten zehn Jahre“, unterstrich Willi Denecke. Die Marke Brandt sei für jedermann erkennbar, erlebbar und erfahrbar. Die Synthese aus Tradition, Gegenwart und Zukunft habe zu einer wahren Revitalisierung der Traditionsmarke und der Volksnahrung Zwieback geführt.

Traditionell und progressiv

„In jedem vierten deutschen Haushalt steht eine Brandt-Packung“, so Mit-Geschäftsführer Hartmut Lindner. Beweis dafür, dass Brandt zwar einerseits auf Tradition und Glaubwürdigkeit setzt, andererseits aber auch progressiv und nachhaltig am Markt agiert. Unter Beibehaltung des etablierten Markenkerns sei es vorbildlich gelungen, die Marke zu wandeln, pfiffige Produktvarianten zu kreieren, aber dennoch die Kultmarke zu pflegen. Künftig werde man noch stärker Markendehnung betreiben, um weitere Zielgruppen (zum Beispiel Jugendliche und besonders gesundheitsbewusste Verbraucher) zu erreichen, so Lindner. Beste Beispiele hierfür: die „Minis“ von Brandt - für die kleinen Zwiebäcke konnte man BVB-Trainer und Womanizer ­Jürgen Klopp gewinnen. Und auch die noch kleiner ausfallende Variante „Micro ­Minis“ im wiederverschließbaren Becher (Lindner: „Bei dem röstfrischen Produkt in Miniaturformat haben wir einen weltweiten Vorsprung“) werde vom Markt gut angenommen.

Die Brandt-Devise laute künftig verstärkt „Naschgenuss mit gutem Gefühl“, konkretisierte Christoph Brandt. Der 28-jährige Brandt-Sprössling ist vor gut zwei Jahren im Betrieb eingestiegen, genau wie sein Bruder Carl-Heinz (30), der im Bereich Produktion aktiv ist.

Nachfolge garantiert

Familienoberhaupt und Hauptgeschäftsführer Carl Jürgen Brandt braucht sich, wie es scheint, in Sachen Nachfolge also keine Sorgen zu machen. „Einen konkreten Termin, wann mein Bruder und ich die Unternehmens-Gruppe übernehmen, gibt es noch nicht. Es wird ein fließender Übergang sein“, so Christoph Brandt.

Die Firma Brandt habe stets auf emotionale Geborgenheit, mit der von jedem behütete Kindheit und Wärme assoziiert werden, gesetzt. „Und daher ist die Unternehmung auch für die nächsten 100 Jahre gut aufgestellt“, ist sich MC-Geschäftsführer Claus Peter Claudy sicher. Insgesamt 32 Firmen, so Claudy weiter, hätten sich um den 20. Marketing-Preis beworben, die Entscheidung der Jury, Zwieback Brandt auszuzeichnen, sei einstimmig gefallen.

Im doppelten Sinne war der Name Brandt bei der Veranstaltung Programm: Der bekannte Stimmenimitator Elmar Brandt trat vor das Publikum und ließ es Zwieback-mäßig krachen.