Haspe. . Für die seit zehn Jahren brach liegende Fläche des Hagener Traditionsunternehmens Brandt an der Enneper Straße im Hasper Ortsteil Westerbauer zeichnet sich eine Lösung ab: Mit Lebensmittel- und Fachmärkten, Büros und einem Gesundheitszentrum soll wieder Leben in die Fläche kommen. Das bestätigte Carl-Jürgen Brandt.

Licht am Ende des Tunnels: Für die seit zehn Jahren brach liegende Fläche von Brandt an der Enneper Straße zeichnet sich nun endlich eine Lösung ab: Mit Lebensmittel- und Fachmärkten, Büros und einem Gesundheitszentrum soll wieder Leben in die Fläche kommen. Entsprechende Pläne bestätigte Carl-Jürgen Brandt der WAZ Mediengruppe.

Der Hauptgeschäftsführer des Hasper Traditionsunternehmens hofft, dass dieser Vorschlag in Hagen aber vor allem auch in den Nachbarkommunen auf Gegenliebe stößt. Nach den früheren ambitionierten Planungen – Bildungs-Campus, Factory-Outlet-Center und Sporthalle scheiterten unter anderem an der Ablehnung der Nachbarn – backt Projektentwickler Günter Herms nun eher kleinere Brötchen. „Jetzt ist es eine biedere solide Lösung“, betont Brandt.

Fassaden und Brücken bleiben

Der Denkmalschutz stellt Bedingungen: So werden die Fassaden und Brücken erhalten bleiben. Auch das ehemalige Werkstattgebäude wird bleiben. Dort sind kleine Boutique-Geschäfte, darunter ein Lotto-Toto-Geschäft und ein Drogeriemarkt der Kette DM geplant. Abgerissen werden sollen hingegen bis zu fünf Wohngebäude und die Keksfabrik (stadtauswärts rechts). In die Neubauten sollen dann der Kaufpark und ein Discounter als Ankermieter einziehen – falls die Stadt Hagen grünes Licht gibt. Doch die Vorzeichen sind gut: „Es ist die bisher erste verträgliche Nutzung auf dem Areal“, betont Hagens technischer Beigeordneter Thomas Grothe. Seine Zuhörer waren genau die richtigen Adressaten: Er sprach vor Bürgermeistern, Beigeordneten, Stadtplanern und dem Landrat des Ennepe-Ruhr-Kreises, die am Donnerstag Brachflächen entlang der Bundesstraße 7 bereisten.

Wiederbelebungsversuche des Brandt-Geländes

Nach dem Schock über die Verlagerung der Brandt-Zwieback-Produktion ins thüringische Ohrdruf wurde es schnell still an der Enneper Straße. Eine Chronologie:

April 2002: Brandt weiht das neue Werk in Ohrdruf ein.

März 2006: Brandt schließt Vertrag mit dem Offenburger Projektentwickler Freiherr von Maydell.

Mai 2006: Planung eines 12000 Quadratmeter großen Gartenmarktes mit 400 Stellplätzen.

Oktober 2006: Planung im Auftrag der Stadt für eine Basketballhalle mit Einzelhandel.

Dezember 2006: Der niederländische Factory-Outlet-Center (FOC)-Betreiber Stable International besichtigt das Brandt-Areal.

März 2008: Absage durch das NRW-Wirtschaftsministerium, da kein Einklang mit den landesplanerischen Zielvorgaben bestehe.

Oktober/November 2008: Unter hohem Zeitdruck bewirbt sich die Stadt mit dem Brandt-Areal als Standort für den vom Land geplanten Gesundheitscampus.

Mai 2009: Vergabe des Gesundheitscampus an die Stadt Bochum.

Juni 2009: Alternativplanung für Mischkonzept aus Vollsortimenter sowie Dienstleistern der Fitness und Wellnessbranche – fällt bei der Politik wegen der Sorge um Zentrenschädlichkeit durch.

Herbst 2010: Aufgrund einer Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen, wird die FOC-Idee wiederbelebt, doch die neue Ratsmehrheit lässt die entsprechende Unterstützung vermissen. Der Projektentwickler zieht sich im Frühjahr 2011 aus Haspe zurück.

Alle bisher bekannten Planungen hat Projektentwickler Herms an die Stadt und Bezirksbürgermeister Dietmar Thieser überreicht. „Details möchte ich nicht benennen, um nichts zu präjudizieren“, sagte er im Gespräch mit der WAZ Mediengruppe. In den politischen Gremien wird es in Kürze Informationen über die Planungen geben, berichtet Thomas Grothe. Auch die Rahmenplanungen und zwei bislang eingereichte Bauvoranfragen werden dann vorgelegt.

Brandt könnte wieder einziehen

Grothe und Brandt hoffen, dass die Planungen überzeugen. An eine Schädigung für den Einzelhandel in der Hasper Mitte glauben sie dabei nicht. Und die Nachbarstädte dürften „milde“ gestimmt sein, da es auch kein Geschäft für „weiße und braune Ware“ geben soll – also die Ansiedlung eines Elektrofachmarktes ist nicht vorgesehen.

Wohl aber – und das wäre der eigentliche Clou – könnte die Brandt-Verwaltung auf ihr altes Gelände zurückkehren. 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Beschlossen ist dies allerdings auch noch nicht: „Wir können uns das vorstellen, wenn die Konditionen stimmen“, betont Carl-Jürgen Brandt. Ihren aktuellen Firmensitz hat Brandt in angemieteten Räumen.

Brandt-Brache in Westerbauer

Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper © WP
Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper © WP
Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
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Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
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Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
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Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
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Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
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Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper © WP
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Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
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Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper © WP
Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper
Das Areal des Brandt-Werkes in Hagen-Haspe verkommt. Foto: Boris Schopper © WP
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Doch so schnell wird das alles nicht geschehen: „Eine genaue Zeitplanung kann man seriös nicht nennen“, so der Hauptgeschäftsführer. „Es wird gute drei Jahre dauern.“ Vorausgesetzt, alle politischen Gremien spielen mit. „Der Druck aus der Bevölkerung wächst. Wir müssen sehen, dass aus dem Dreckhaufen was wird“, betont Brandt. Nicht zuletzt, weil seine Familie die Klagen darüber erreichen: „Wir freuen uns, dass dort endlich wieder etwas passiert“, ergänzt Monika Brandt.